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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle
Autoren: Jason Dark
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noch gesagt, daß sie sich einmal grausam rächen würde. Sie wird wiederkommen aus dem Reich der Schatten und ihre Rache vollenden. Und das wird bald sein. Ich spüre es.«
    Jetzt erst wandte sich Lord Cheldham um. Er sah in die Augen seiner Frau, in denen ein unheimliches Feuer zu lodern schien.
    Der Lord schauderte und senkte den Blick. »Weißt du, daß du eine frappierende Ähnlichkeit mit deiner Vorfahrin hast?« sagte er leise.
    »Ja«, erwiderte Lady Cheldham. Ihre Stimme wurde zu einem Flüstern. »Ich bin stolz darauf, eine Barthony zu sein. Denn niemand wußte damals, daß Elizabeth Barthony ein Kind hatte, als man sie umbrachte. Ein kleines Mädchen, das von einem Köhlerehepaar aufgenommen wurde. Die Barthonys werden nicht aussterben.«
    Lord Cheldham räusperte sich. »Warst du mal wieder in der Abtei?«
    »Ja, gestern noch.«
    »Und?«
    »Nichts und. Warte es ab, Gerald. Hast du wenigstens deine Aufgabe erledigt?«
    Lord Cheldham nickte. »Der Bürgermeister ist in meiner Hand. Er glaubt, ich brauche die Mädchen für irgendwelche Sexspiele, dieser Trottel.«
    Lady Cheldham lächelte spöttisch. »Soll er nur«, sagte sie leise.
    Dann wandte sie sich um und ging die Galerie entlang zu ihrem Zimmer.
    Lord Cheldham sah seiner Frau mit gemischten Gefühlen nach.
    ***
    Laura Patton verlor fast den Verstand. »Das ist doch nicht wahr«, ächzte sie. »Jim, sag, daß es nicht wahr ist.«
    Doch Jim Cody gab keine Antwort. Er starrte gebannt auf die unheimliche Gestalt, die sich langsam näherte.
    Es gab keinen Zweifel. Dieses Ungeheuer war die Gräfin Barthony! Aber sie hatte sich verändert.
    Sie trug jetzt über dem Skelett einen scharlachroten Umhang mit hochgezogener Kapuze, die fast den gesamten kahlen Totenschädel bedeckte. In der Rechten hielt die unheimliche Gräfin ein schreckliches Folterinstrument.
    Es war eine Art Keule, die aber vorn rund zulief. Die Rundung war mit langen Eisennägeln bespickt.
    Morgenstern nannte man so etwas!
    Jim Cody schob Laura hinter sich. »Geh auf die Treppe!« zischte er ihr zu.
    »Und du, Jim?«
    »Ich werde versuchen, dieses Monstrum aufzuhalten.«
    »Jim, ich…«
    »Geh schon!«
    Laura lief einige Stufen hoch. Auf der drittletzten blieb sie stehen und sah mit aufgerissenen Augen auf das Geschehen, das sich vor ihr abspielte.
    Die Gräfin hatte Jim jetzt fast erreicht.
    Der junge Mann spürte den üblen Modergeruch, der ihm in die Nase stieg.
    Der Lampenstrahl klebte geradezu auf dem blanken Totenschädelgesicht.
    Unbeirrt ging die Gräfin weiter.
    Noch zwei Yards, noch einen…
    Da hielt es Jim Cody nicht mehr länger aus.
    Mit einem Schrei, der seinen gesamten Schrecken verriet, warf er sich der gräßlichen Gestalt entgegen.
    Doch ehe er einen Schlag anbringen konnte, traf ihn ein mörderischer Hieb gegen die Brust.
    Wie vom Katapult abgezogen, wurde Jim zurückgeschleudert und prallte mit dem Rücken gegen die Felswand des Ganges.
    Die Lampe zerbrach.
    Dunkelheit breitete sich aus.
    Und in dieser Dunkelheit hörte sich der Schrei des jungen Mädchens doppelt schaurig an.
    »Laura!« brüllte Jim, kam auf die Beine und stolperte los.
    Er übersah die erste Treppenstufe und stürzte. Dabei schlug er sich das Gesicht an den harten Kanten der Treppe auf.
    Etwas klatschte.
    Danach hörte Jim, der immer noch von dem Sturz benommen war, ein schreckliches Wimmern.
    Wieder erfolgte dieses Klatschen. Stoff zerriß.
    Laura! dachte Jim. Das Monster hat mit dem Morgenstern zugeschlagen!
    Unter unsäglichen Mühen quälte sich Jim auf die Beine.
    Plötzlich spürte er eine Bewegung neben sich.
    Laura!
    Jim packte zu, bekam ein Stück Stoff zu fassen, etwas ratschte, und dann war nichts mehr.
    Jim Cody konnte sich schon vorstellen, was geschehen war. Die Gräfin hatte sich Laura geholt. Ein junges Mädchen, wie es in der alten Sage stand.
    Schritte! Sie entfernten sich in Richtung Verlies, in dem die Gräfin ihr Grab gefunden hatte.
    Jim lief in die Richtung.
    Unterwegs fiel er einmal hin, und noch ehe er sich aufgerafft hatte, klappte eine Tür.
    Sekunden später taumelte Jim gegen die Tür.
    Er rüttelte die Klinke. Vergebens. Es war abgeschlossen. Aber vorhin war die Tür doch offen gewesen. Wieder eines dieser ungelösten Rätsel.
    »Laura!«
    Wild trommelte Jim Cody mit den Fäusten gegen das Holz. Schließlich sackte er erschöpft zusammen. Aus seiner Kehle drang nur noch ein heiseres Röcheln.
    Es dauerte Minuten, bis ihm klargeworden war, daß er Laura nicht mehr
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