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Giselles Geheimnis

Giselles Geheimnis

Titel: Giselles Geheimnis
Autoren: Penny Jordan
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gedemütigt, denn jetzt beeilte sich auch Mr Shepherd, seine Zusicherung zu geben. Ja, natürlich, bekräftigte er übereifrig, genau das könne sie tun.
    Giselle hob ihr Kinn, als Stefano Parenti und Mr Shepherd den Raum wieder verließen. Niemand sollte merken, wie verletzt und ängstlich sie war. Niemand.
    Ha, sie forderte ihn schon wieder heraus. Stefano hatte gesehen, wie sie das Kinn angehoben hatte. Nun, schon sehr bald würde sie herausfinden, welch riskanten Fehler sie da begangen hatte.

2. KAPITEL
    Mehrere Stunden später, im Büro des Seniorpartners, nachdem man die Details der überarbeiteten Pläne spezifiziert hatte, musste Stefano feststellen, dass seine Gedanken ärgerlicherweise tatsächlich noch immer um Giselle kreisten.
    Es war bisher nie vorgekommen, dass eine Frau seine Gedanken beschäftigte, wenn er sich auf wichtigere Dinge zu konzentrieren hatte. Und dieses Inselprojekt von dem Desaster zurückzureißen, auf das es zugesteuert war, und es in eine finanzielle Erfolgsgeschichte zu verwandeln, war ihm sowohl in geschäftlicher wie auch persönlicher Hinsicht wichtig. Sein Erfolg als Unternehmer hatte viele Konkurrenten und Neider auf den Plan gerufen, die alle nur darauf warteten, dass er scheiterte.
    Aber er würde nicht scheitern. Das hatte er auch den Seniorpartnern dieser Firma hier klargemacht. Mit schneidenden Kommentaren hatte er die Exzesse des vorherigen Inselbesitzers verdammt und dem Architekturbüro die lasche Handhabung von Kostenkalkulation und -kontrolle vorgehalten.
    „Ich habe nicht die Zeit, um bei jedem Detail von Planung und Durchführung zu kontrollieren, ob Ihre Leute sich auch an meine Vorgaben halten“, stellte Stefano beißend fest. „Wenn das Projekt ein Erfolg werden und sich rentieren soll, ist es unerlässlich, dass meine Anweisungen genau ausgeführt werden.“
    „Sicher, da bin ich völlig Ihrer Meinung.“ Mr Shepherd nickte.
    „Gut. Daher schlage ich vor, dass Sie mir Ihren besten Juniorarchitekten zur Seite stellen. Dieser Jemand übernimmt Leitung und Kontrolle des Projekts, achtet darauf, dass die Pläne exakt umgesetzt werden, und berichtet direkt an mich. Sollte wider Erwarten irgendetwas nicht nach Plan laufen, alarmiert er sowohl mich als auch Sie.“
    „Ein sehr guter Vorschlag“, stimmte der Seniorpartner zu.
    „Es muss jemand sein, der entsprechend qualifiziert und fähig ist, diese Rolle zu übernehmen“, warnte Stefano eindringlich.
    „Natürlich. Ich habe da auch schon die perfekte Person für Sie. Sie haben sie heute Morgen bereits getroffen – Giselle Freeman.“
    Stefano schaute sein Gegenüber scharf an und versuchte zu bestimmen, ob der Mann sich vielleicht einen dummen Scherz erlaubte. Die letzte Person, die er sich in dieser Funktion vorstellen konnte, war Giselle Freeman. Doch die Miene des Älteren blieb völlig ernst und sachlich, nicht die geringste Andeutung von Humor. Was Stefano nun mit einer ganzen Batterie verschiedenster Emotionen zurückließ. Es passierte ihm höchst selten, dass er sich überrumpelt fühlte. Und noch seltener fand er sich in einer Situation wieder, in der er nicht sein wollte und aus der sich kein Ausweg zeigte.
    Nun, Shepherd scherzte vielleicht nicht, aber es war durchaus möglich, dass er eine unerwünschte und unfähige Mitarbeiterin loswerden wollte. Und da würde Stefano auf gar keinen Fall mitspielen.
    Er sah jetzt auch eine Möglichkeit, den Vorschlag des anderen Mannes abzulehnen. „Ich erinnere mich, ja. Sie war diejenige, die an der Klimaanlage arbeitet, nicht wahr? Ich hatte den Eindruck, sie ist nicht sehr beliebt bei den Kollegen. Jeder, der mit mir zusammenarbeitet, muss auch mit anderen Leuten zurechtkommen.“
    „Es gibt tatsächlich Feindseligkeit gegen Giselle“, gab Mr Shepherd zu, „aber das ist nicht ihre Schuld, im Gegenteil. Sie ist besser qualifiziert als ihre männlichen Kollegen. Sie hat Bestnoten und zudem einen internationalen Preis für ihr Abschlussprojekt gewonnen. Ihre Kompetenz und Professionalität garantieren ihr eine glänzende Karriere, nur haben wir im Moment leider nicht die Projektmasse, um sie entsprechend einzusetzen. Und sie ist extrem loyal. Zwei Headhunter-Firmen sind bereits an sie herangetreten, um sie abzuwerben, aber sie hat sich entschieden, bei uns zu bleiben. Sie arbeitet nur deshalb an der Klimaanlage, weil der junge Mann, der anfangs damit beauftragt war, ein solches Chaos angerichtet hatte, dass wir ihn abziehen mussten und ihn mit etwas
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