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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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der Enklave war nicht das Richtige für sie, aber sie wollte auch nicht zu weit davon entfernt sein, um die aufkeimenden Freundschaften zu pflegen, die sie geknüpft hatte – mit Elena und einer Vampirin namens Miri, die eigentlich im Turm arbeitete, aber in der letzten Woche einige Male im Haus in der Engelsenklave gewesen war. Für eine Frau, die niemals hatte Freunde haben dürfen, waren das kostbare Geschenke.
    »Drei Flugstunden bei mäßiger Geschwindigkeit, neunzig Minuten, wenn man sich beeilt«, sagte Jason. »Es ist ein großes Grundstück, groß genug, dass niemand hineinkommt, ohne vom Sicherheitssystem erfasst zu werden, aber nicht so isoliert, dass du einsam sein müsstest, wenn du dir Gesellschaft wünschst.«
    Es klang wunderbar, aber etwas anderes hatte sie von dem Meisterspion des Kaders auch nicht erwartet – dem Mann, der andere Leute besser kannte als diese sich selbst. Aber kannte Jason auch sich? Mit einem Lächeln trat sie auf ihn zu und legte ihm die Hände auf die Brust. Auch wenn sie sich seiner und ihrer selbst an diesem neuen Ort nicht sicher war, so war sie trotzdem nicht bereit, ihren Anspruch auf ihn aufzugeben.
    Ohne zu zögern, legte er den Arm um sie und spreizte die Finger in ihrem Kreuz. »Möchtest du das Haus sehen?«
    »Ja.« Es war ein gutes Gefühl, ihm wieder nahe zu sein. »Ich stehe immer tiefer in deiner Schuld.«
    »Dies ist keine Schuld, Mahiya.« Sacht malte seine Hand Kreise auf ihren Rücken. »Nicht zwischen uns.«
    Ihr Herz machte einen Satz, und sie wollte seine Worte festhalten, wollte ihn zwingen, sich zu erklären, aber mit solchen Forderungen würde sie bei diesem Mann nie etwas erreichen. »Nein«, sagte sie, »du musst mir erlauben, mich in irgendeiner Form zu revanchieren, bis ich die nötigen Mittel habe, um das Darlehen zu begleichen.« Sie stieß sich gerade so weit von seiner Brust ab, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. »Mein Zuhause wird auch deines sein, solange du es wünschst.«
    In seinem Blick flackerte etwas, doch als Antwort neigte er nur stumm den Kopf. Zustimmung.
    Ein Leben lang war sie unterdrückt worden, doch nun erwachte die Verruchtheit in Mahiya und streckte ihre Glieder – sie entsprang aus demselben Willen, der ihr über all die Jahre die Kraft gegeben hatte, sie selbst zu bleiben. »Da ich über Jahre hinweg nicht genügend Geld haben werde, um dir irgendetwas von diesem Darlehen zurückzuzahlen, könnte ich mit sinnlichen Gefälligkeiten um deine Gunst werben.«
    Finsternis überschattete sein Gesicht, er ließ die Hand sinken. »So etwas würde ich nie von dir verlangen.«
    Lachend umfing sie sein Gesicht mit beiden Händen. »Jason, ich zieh dich nur auf.« Bisher hatte sie bei einem Kuss nie den ersten Schritt gemacht, doch nun fühlte sie sich davon ermutigt, wie er ihre Berührung erwidert hatte, und nahm seine festen, schönen Lippen verspielt zwischen ihre, bis er sie wieder in seine Arme zog. »Alle Sinnlichkeit, die es zwischen uns gibt, ist vollkommen freiwillig, und das wird immer so sein.«
    Mit einer Hand auf ihrem Rücken zog er sie fester an sich, während er ihr Kinn so zu sich drehte, dass er ihren Mund in Besitz nehmen konnte. So zärtlich strich er mit der Zunge über ihre und so dunkel und wunderschön war sein schwarzes Feuer, dass ihr die Knie weich wurden. Du solltest mich nicht so aufziehen, Mahiya.
    Jemand muss es doch tun. Seine sündhafte Vollkommenheit brachte ihr Herz zum Rasen, als sie die Füße zwischen seine Stiefel drängte, um ihm noch näher zu sein. Und dann stellte sie ihm eine Frage, die sie nicht laut aussprechen konnte, weil sie zu schüchtern war. Liegt das Grundstück abgeschieden genug, dass wir tanzen können?
    Ein hauchzartes Zittern überlief Jasons kraftvollen Körper. Nein. Aber ich kenne einen passenden Ort.
    Gut. Denn sie wollte mit ihrem Meisterspion den sinnlichen, erotischen Tanz verliebter Engel tanzen, der teils Liebeswerben und teils eine Prüfung für Kraft und Geschicklichkeit war und – wenn man es richtig anstellte – die Vollendung der Lust.
    Ein Hauch Farbe lag auf Jasons Wangen, als er sich von ihren Lippen löste. »Ich habe Konten auf deinen Namen eingerichtet und darauf die Gelder überwiesen, die du brauchst, um auf die Beine zu kommen.« Sein Tonfall war bar jeder Zärtlichkeit … aber noch immer drückte er sie an sich und seine Flügel wölbten sich schützend um sie, sodass sie nichts sah als sattes, tiefes Schwarz. »Die Schuld wird erst dann
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