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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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raus.«
    Fordyce drückte ihm ein Mikrofon in die Hand. »Es ist drahtlos verbunden mit Lautsprechern am Van. Gehen Sie.«
    Er deutete in Richtung eines Plexiglas-Unterstands, schmal und an drei Seiten und oben geschlossen, der hintere Teil offen. Nach kurzem Zögern trat Gideon hinter dem Van hervor und in den Glaskasten. Das Ding erinnerte ihn an einen Haifischkäfig.
    Er sprach ins Mikro. »Reed?«
    Jähes Schweigen.
    »Reed? Ich bin’s, Gideon.«
    Immer noch Schweigen. Und dann: »O mein Gott, Gideon, haben die dich auch geschnappt?«
    In Gideons Ohrhörer ertönte Hammersmiths Stimme, und er wiederholte dessen Sätze. »Niemand hat mich geschnappt. Ich war in der Stadt, habe gehört, was los ist, bin hierhergekommen, um zu helfen. Ich stecke mit niemandem unter einer Decke.«
    »Lügner!«, antwortete Chalker mit hoher, bebender Stimme. »Die haben auch dich geschnappt! Hast du schon Schmerzen? Steckt es dir im Kopf? Im Magen? Das kommt noch. O ja, ganz bestimmt …« Die Stimme brach plötzlich ab und wurde durch einen heftigen Würgelaut ersetzt.
    »Nutzen Sie die Pause«, erklang Hammersmiths Stimme. »Sie müssen die Kontrolle über das Gespräch gewinnen. Fragen Sie ihn: Wie kann ich helfen?«
    »Reed«, sagte Gideon. »Wie kann ich helfen?«
    Wieder Würgen, dann Stille.
    »Lass mich dir helfen, bitte. Wie kann ich dir helfen?«
    »Du kannst nichts tun! Rette deinen eigenen Arsch, hau ab von hier. Diese Dreckschweine sind zu allem fähig – schau doch, was die mit mir gemacht haben. Ich verbrenne innerlich! O Scheiße, mein Magen –!«
    »Bitten Sie ihn vorzutreten, so dass Sie ihn sehen können«, sagte Hammersmith in Gideons Ohr.
    Gideon fielen die Scharfschützen ein. Er merkte, wie ihm kalt wurde; wenn einer von den Schützen freie Schussbahn hatte, würde er abdrücken. Genauso, wie sie’s bei meinem Vater gemacht haben … Gleichzeitig rief er sich aber auch in Erinnerung, dass Chalker in dem Haus eine Familie als Geisel genommen hatte und mit der Waffe bedrohte. Gideon sah mehrere Männer auf dem Dach des Reihenhauses. Sie machten sich bereit, etwas durch den Schornstein hinabzulassen; ein Gerät, das aussah wie eine Videokamera. Hoffentlich wussten die, was sie taten.
    »Sag denen, sie sollen die Strahlen abschalten!«
    »Sagen Sie ihm, dass Sie ihm wirklich helfen wollen, aber dass er Ihnen sagen muss, wie.«
    »Reed, ich will dir wirklich helfen. Du musst nur sagen, wie.«
    »Stoppt die Experimente!« Auf einmal sah Gideon, dass sich im Türrahmen etwas bewegte. »Die bringen mich um! Schaltet die Strahlung ab, oder ich puste ihm den Kopf weg!«
    »Sagen Sie ihm, dass wir alles tun, was er möchte«, sprach Hammersmith in Gideons Ohr. »Aber er muss aus dem Haus kommen, damit Sie von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden können.«
    Gideon schwieg. Sosehr er sich auch bemühte, das Bild seines Vaters ging ihm einfach nicht aus dem Kopf, seines Vaters, wie er die Hände hob und ihm mitten ins Gesicht geschossen wurde … Nein, darum würde er Chalker nicht bitten. Wenigstens jetzt noch nicht.
    »Gideon«, sagte Hammersmith nach einer langen Pause, »ich weiß, dass Sie mich hören …«
    »Reed«, sagte Gideon und schnitt Hammersmith das Wort ab. »Ich stecke mit diesen Leuten nicht unter einer Decke. Ich stecke mit niemandem unter einer Decke. Ich bin hier, um dir zu helfen.«
    »Das glaube ich dir nicht!«
    »Dann glaub es mir eben nicht. Aber hör mir wenigstens zu.«
    Keine Reaktion.
    »Du sagst, dein Vermieter steckt mit in der Sache drin?«
    »Weichen Sie nicht vom Drehbuch ab«, warnte Hammersmith.
    »Das sind nicht meine Vermieter«, erklang Chalkers Antwort, lauter nun, hysterisch. »Ich habe die noch nie gesehen! Das Ganze ist ein abgekartetes Spiel. Ich war noch nie im Leben hier, das sind Regierungsagenten! Ich bin entführt worden, wurde festgehalten, damit man Experimente –«
    Gideon hielt eine Hand hoch. »Reed, Moment mal. Du sagst, dass die Vermieter da mit drinstecken und dass alles ein abgekartetes Spiel ist. Was ist dann mit den Kindern? Stecken die auch mit drin?«
    »Das Ganze ist ein abgekartetes Spiel. Auuuh, diese Hitze! Diese Hitze!«
    »Acht und zehn Jahre alt?«
    Langes Schweigen.
    »Reed, beantworte meine Frage. Sind die Kinder auch Verschwörer?«
    »Bring mich nicht durcheinander!«
    Wieder Stille. Er hörte Hammersmiths Stimme. »Okay, das ist gut. Machen Sie weiter.«
    »Ich will dich nicht verwirren, Reed. Aber das sind Kinder. Unschuldige
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