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Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt

Titel: Gideon Crew 02 - Countdown - Jede Sekunde zählt
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Erleichterung.«
    »Garza fährt Sie hin. Ihr Kontaktmann vor Ort ist Special Agent Stone Fordyce, FBI.«
    »Kontaktmann? Warum hat das FBI mit der Sache zu tun?«
    »Es ist die übliche Vorgehensweise, wenn jemand mit einem so hohen Sicherheitsstatus wie Chalker in Schwierigkeiten gerät und es sein kann, dass er, äh, fremdgeht.« Glinn richtete das unverletzte Auge auf Gideon. »Es handelt sich hier nicht um eine verdeckte Operation wie beim letzten Mal, sondern um einen ganz offiziellen Auftrag. Wenn alles gutgeht, müssten Sie in ein, zwei Tagen auf dem Rückweg nach New Mexico sein.«
    Gideon schwieg. Er hatte noch elf Monate zu leben – zumindest war ihm das mitgeteilt worden. Andererseits: Je länger er darüber nachdachte, umso mehr Fragen stellten sich ihm, und deshalb hatte er vor, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit eine zweite Meinung einzuholen. Glinn war ein meisterhafter Strippenzieher, und Gideon traute weder ihm noch seinen Leuten über den Weg.
    »Wenn Chalker so knallverrückt ist, wie Sie behaupten, dann könnte es doch sein, dass er seine Waffe auf mich richtet.«
    »Zwei Kinder. Acht und zehn. Junge und Mädchen. Und ihre Eltern.«
    Gideon drehte sich um und stieß einen langen Seufzer aus. »In Gottes Namen, einverstanden. Aber ich gebe Ihnen einen Tag – nur einen Tag. Und ich werde lange, sehr lange stocksauer auf Sie sein.«
    Glinn bedachte ihn mit einem kühlen Lächeln.

2
    A m Tatort herrschte eine Art kontrolliertes Chaos. Die unmittelbare Umgebung war eine unscheinbare Wohnstraße in einer groteskerweise »Sunnyside« benannten Arbeitersiedlung in Queens. Das Haus war Teil einer langen Reihe von miteinander verbundenen Backsteinhäusern, gegenüber befand sich eine identische Häuserzeile, dazwischen lag eine asphaltierte Straße voller Schlaglöcher. An der Straße stand kein einziger Baum; die Vorgärten waren verwildert, die Rasenflächen vertrocknet, weil es lange nicht geregnet hatte. Der Verkehr auf dem nahegelegenen Queens Boulevard dröhnte herüber, der Geruch von Autoabgasen hing in der Luft.
    Ein Polizist zeigte ihnen, wo sie parken sollten, und sie stiegen aus. Die Polizei hatte beiderseits der Straße Absperrgitter und Betonsperren aufgestellt, außerdem standen überall Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht herum. Garza zeigte seinen Ausweis und wurde durch eine Absperrung gewunken, die eine drängelnde Menge von Schaulustigen zurückhielt, viele von ihnen tranken Bier, ein paar trugen sogar Partyhütchen und führten sich auf wie auf einem Straßenfest.
    New York City, dachte Gideon und schüttelte den Kopf.
    Die Polizei hatte einen großen Bereich vor dem Haus, in dem Chalker die Geiseln genommen hatte, geräumt. Zwei mobile Einsatzkommandos waren in Stellung gegangen, das eine vorn, hinter einem gepanzerten Rettungsfahrzeug, das andere weiter hinten, hinter einer Reihe von Betonsperren. Gideon sah auf mehreren Häusern Scharfschützen, die von den Dächern spähten. In einiger Entfernung ertönte hin und wieder eine Stimme durch ein Megaphon, anscheinend ein Geiselnahmeexperte, der versuchte, beruhigend auf Chalker einzureden.
    Als Garza sich nach vorn durchdrängte, hatte Gideon plötzlich eine Art Déjà-vu-Erlebnis, einen Anfall von Übelkeit. So war sein Vater getötet worden, genau so hatte es ausgesehen: Megaphone, mobile Einsatzkommandos, Scharfschützen und Absperrungen – kaltblütig erschossen, als er sich mit erhobenen Händen ergab … Nur mit Mühe konnte Gideon die Erinnerung verdrängen.
    Garza und Gideon durchquerten eine weitere Sperre und gelangten zu einem FBI-Kommandoposten. Einer der Agenten löste sich aus der Gruppe und kam zu ihnen.
    »Special Agent Stone Fordyce«, stellte Garza den Mann vor. »Stellvertretender Leiter des FBI-Teams vor Ort. Sie werden mit ihm zusammenarbeiten.«
    Gideon musterte Fordyce mit instinktiver Feindseligkeit. Der Typ sah aus wie aus einer Fernsehserie: hochgewachsen, gutaussehend, arrogant, selbstsicher und geradezu lächerlich fit. Er trug einen blauen Anzug, ein gestärktes weißes Hemd und eine gestreifte Krawatte, der Ausweis baumelte ihm um den Hals. Mit seinen schmalen blauen Augen blickte er auf Gideon herab, als betrachtete er eine niedere Lebensform.
    »Sie sind also der Freund? «, fragte Fordyce und musterte Gideon eindringlich, vor allem dessen Kleidung – schwarze Jeans, schwarze Sneakers ohne Schnürsenkel, weißes Secondhand-Smokinghemd, dünner Schal.
    »Ich bin nicht die
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