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Ghostwalker 03.5

Ghostwalker 03.5

Titel: Ghostwalker 03.5
Autoren: Michelle Raven
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Sorgen gemacht, als du plötzlich verschwunden warst, Tenaya! Dein Vater war außer sich, dass du einfach abgehauen bist. Was ist denn nur zwischen euch vorgefallen?" Der Jugendliche, der Tenaya hieß, murmelte etwas, das Hazel nicht verstehen konnte. Aber seine Mutter redete weiter auf ihn ein. "Du musst sofort gehen. Howi hat gedroht, dir zu zeigen, wer der Herr im Haus ist, wenn er dich das nächste Mal sieht."
    "Es tut mir leid, Mom, aber ich halte es nicht mehr aus. Ich muss von hier fort.“ Seine Mutter küsste ihn auf beide Wangen. "Ich weiß. Zu lange habe ich zugelassen, dass Howi dich so behandelt hat, nur damit ich mich nicht von dir trennen musste. Aber ich weiß, dass das nicht richtig war. Geh, mein Sohn. Ich liebe dich." Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie sah so elend aus, dass Hazel Mitleid mit ihr bekam, auch wenn sie sich gleichzeitig fragte, wie eine Mutter einfach zusehen konnte, wenn ihr Sohn so misshandelt wurde. Und doch schien sie ihn zu lieben.
    Tenaya zögerte. "Komm mit mir. Lass uns zusammen irgendwo ein neues Leben anfangen …"
    "Sie bleibt hier, bei mir, und du auch, du undankbarer Hund!"
    Hazel blickte erschrocken auf den Mann, der mit einem Besenstiel in der Hand vor der Tür stand. Ein Zipfel seines Hemds hing ihm aus der Hose, und er schwankte ein wenig. Selbst aus dieser Entfernung konnte Hazel den gewaltigen Hass in den geröteten Augen erkennen.
    Tenaya zuckte zusammen, richtete sich dann aber gerade auf. "Du kannst mich nicht aufhalten, Vater."
    "Das werden wir ja sehen!" Mit langen Schritten kam der Mann auf ihn zu, den Stock drohend erhoben.
    "Nein!" Die Frau stellte sich vor Tenaya, die Hände flehend erhoben. "Lass ihn gehen, Howi, bitte. Er ist doch dein Sohn."
    Howi schob sie brutal beiseite, und sie stürzte zu Boden. "Er ist ein Teufel und zu nichts nütze. Wahrscheinlich ist er gar nicht mein Sohn und du hast ihn mir untergeschoben."
    Entsetzt beobachtete Hazel die Szene. Inzwischen verstand sie, warum Tenaya am Tag zuvor tiefer in den Wald gekrochen war, anstatt nach Hause zurückzukehren. Sein Leben hier musste die Hölle sein.
    Die Frau gab einen verzweifelten Schrei von sich, und Tenaya kniete sich neben sie, um ihr aufzuhelfen. Deshalb sah er auch nicht, wie sein Vater den Stock hob. Er traf Tenaya an der Schläfe, Der ohne einen Laut zu Boden sank.
    Hazel spürte die Wut in sich hochkriechen. Als der Mann erneut den Stock hob, lief sie ohne darüber nachzudenken los. Im vollen Lauf sprang sie ihn an und bohrte ihm die Krallen in die Brust. Mit weit aufgerissenen Augen fiel Howi nach hinten. Begleitet von einem dumpfen Geräusch, schlug er mit dem Kopf auf einen Stein auf und blieb bewegungslos liegen. Hazel wollte sich gerade erneut auf ihn stürzen, als sie hinter sich ein Stöhnen hörte. Tenaya! Rasch lief sie zu ihm und beugte sich über ihn. An seiner Schläfe prangte eine Beule, die sich rasch dunkler färbte. Vorsichtig leckte Hazel darüber und hoffte, dass ihre Selbstheilungskräfte auch bei ihm wirkten. Seine Augen öffneten sich, und er sah sie lange an. Hazel spürte, wie sie sich verwandelte, bis sie in ihrer menschlichen Gestalt neben ihm lag.
    "Engel." Tenayas Stimme klang rau.

    Hinter sich konnte sie ein Keuchen hören. Seine Mutter starrte sie mit großen Augen an. "Ein Ghostwalker …", murmelte sie kaum hörbar.
    O Gott, sie hatte ganz vergessen, wo sie war! Seit frühester Kindheit war ihr eingetrichtert worden, dass sie nie in die Nähe von Menschen kommen sollte und sich erst recht nicht in ihrer Gegenwart verwandeln durfte. Und jetzt hatte sie nicht nur beides getan, sondern auch noch einen Menschen angegriffen und verletzt.

    Tenaya konnte sich nicht erklären, was passiert war. Eben noch hatte sich ein Berglöwe über ihn gebeugt, und jetzt war da sein Engel, der ihn mit goldbraunen Augen unsicher ansah. "Bist du echt?" Vorsichtig streckte er die Hand aus und strich ihr sanft über die Wange.
    Die junge Frau kroch langsam rückwärts. "Erzählt bitte niemandem davon."
    Bevor er antworten konnte, verwandelte sie sich wieder in einen Berglöwen und lief davon.
    "Warte!" Ohne sich nochmals umzudrehen, verschwand sie im Wald. Hastig rappelte sich Tenaya auf und wandte sich seiner Mutter zu. "Hast du das auch gesehen oder habe ich es nur geträumt?"
    Sie lächelte ihn unter Tränen an. "Bisher dachte ich immer, Ghostwalker gehörten ins Reich der Fantasie, aber es gibt sie wirklich! Diese Wesen sind etwas ganz Besonderes."
    „Was genau
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