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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03
Autoren: Michelle Raven
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völlig isoliert, und wenn es nach den Oberen ging, würde das auch so bleiben. Jeder Versuch, mehr über andere Wandlerarten zu erfahren, war stets abgeblockt worden, und so hatte er sie nur heimlich beobachten können. Und immer, wenn er es gewagt hatte, einen Schritt weiter zu gehen, war er dafür vor die Anführer zitiert worden. Selbst als Kind war er nicht ungeschoren davongekommen. Es war klar, dass der Ärger diesmal viel größer sein würde. Griffin straffte die Schultern.
    „Bringen wir es hinter uns.“ Er wartete nicht darauf, dass die anderen ihm folgten, sondern verwandelte sich und flog aus der Schlucht heraus. Je schneller er die Sache erledigte, desto eher konnte er Amber folgen, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging.
    Der Versammlungsort der Oberen lag hoch in den Klippen, von außen nicht zu erkennen und bei Sitzungen immer streng bewacht. Auch heute standen zwei Wächter in ihrer Adlergestalt auf einer schmalen Plattform vor der Höhle und traten erst zur Seite, als Juna neben Griffin landete. Talon und Ciaran flogen dagegen weiter, nachdem sie ihre Aufgabe, ihn hier abzuliefern, erledigt hatten. Wahrscheinlich waren sie froh, um eine Predigt herumzukommen, die sicherlich folgen würde. Griffin sah ihnen einen Moment sehnsüchtig hinterher, bevor er in die Höhle trat und sich verwandelte. Die drei Anführer, einer aus jeder der führenden Familien, saßen auf ihren hochlehnigen Stühlen, die beinahe an Throne erinnerten, und blickten ihn mit ihrer üblichen Mischung aus Unbehagen und Verachtung an. Er hatte sich im Laufe der Jahre angewöhnt, es an sich abprallen zu lassen, doch heute ging es um Amber, und bei dem Thema würde er vermutlich nicht ruhig bleiben können. Noch jetzt sah er ihre tiefen Wunden und ihr schmerzverzerrtes Gesicht vor sich. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    „Wir sind sehr enttäuscht von dir, Griffin.“ Euan ergriff wie üblich das Wort. Seine geringe Körpergröße und die deutlichen Geheimratsecken versuchte er stets mit seiner Position als Sprecher der Oberen zu kompensieren.
    Griffin schwieg. Was sollte er auch dazu sagen? Entschuldigen würde er sich auf keinen Fall, auch wenn die Anführer das wahrscheinlich erwarteten. Juna bewegte sich unruhig hinter ihm, er konnte beinahe die Nervosität spüren, die von ihr ausging.
    „Willst du gar nichts dazu sagen?“ Louan sah ihn durchdringend an, die hellblonden Haare wie üblich zu einem ordentlichen Zopf gebunden. Im Gegensatz zu Euan war er groß und schlank, ein ehemaliger Wächter, aber trotzdem in seinen Ansichten genauso verbohrt wie die anderen beiden Oberen. Vermutlich bekam man die schon von seinen Eltern eingebläut, wenn man zu den führenden Familien gehörte.
    Griffin hob leicht die Schultern. „Ihr habt mich ja nichts gefragt.“
    Euans Gesicht lief rot an. „Diesmal bist du zu weit gegangen, Griffin. Wir werden dein Benehmen und deinen Ungehorsam nicht mehr hinnehmen. Du …!“
    Calum mischte sich ein, wie immer bemüht zu schlichten. „Hören wir ihn erst einmal an.“ Intelligente, hellbraune Augen blickten ihn forschend an. „Warum hast du dich eingemischt, als wir die Berglöwin aus unserem Gebiet vertreiben wollten?“
    Mit Mühe drängte Griffin die Wut zurück und antwortete schließlich, so ruhig er konnte. „Ich habe mich eingemischt, wie du es ausdrückst, weil nicht versucht wurde, die Berglöwin zu vertreiben, sondern sich ein Spaß daraus gemacht wurde, sie zu jagen und dann dafür zu sorgen, dass sie eine Klippe hinunterstürzt.“
    „Das ist totaler …“
    Louan sprach über Euan hinweg. „Kannst du das beweisen?“
    „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Die Berglöwin hatte panische Angst.“
    Louans kühler Blick ging an ihm vorbei. „Stimmt das, Juna?“
    „N…nun … ja, einige haben etwas übertrieben. A…aber es wollte sicher niemand, dass sie ernsthaft verletzt wird.“ Jedes Mal, wenn sie vor den Oberen erscheinen musste, begann Juna zu stottern und lief rot an.
    Normalerweise fand Griffin es niedlich, wenn die starke Wächterin verlegen war, doch diesmal ging sein Ärger zu tief. „Unsinn, sie haben es geradezu darauf angelegt, die Berglöwin schwer zu verletzen oder sogar zu töten, sonst hätten sie sie aus unserem Gebiet hinaus- und nicht auf die Klippen zugetrieben. Die Frage ist, wer hat ihnen gesagt, dass sie das tun sollen? Ich glaube kaum, dass sie sich das von alleine getraut hätten.“
    „Was? Willst du uns etwa beschuldigen, dass wir
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