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Ghost Street

Ghost Street

Titel: Ghost Street
Autoren: Josh Ericson
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Kollegen vom County übernehmen. Kümmern Sie sich darum, Lieutenant?«
    »Natürlich«, antwortete Stabler widerwillig. Auch er nahm ungern Befehle entgegen, schon gar nicht vom FBI.
    »Sehr schön.« Sunflower sonnte sich in seiner Autorität. »Kommen wir zum fünften möglichen Opfer. Gibt es einen Nachkommen dieses Lokalbesitzers …« Er blätterte in seinen Unterlagen. »Bruce Gaddison. Detectives?«
    Jenn blickte Alessa an.
    »Angeblich hatte er keine Angehörigen«, sagte die Staatsanwältin. Sie blickte in die Runde, vor allem auf ihren Chef, dem ihr Vorpreschen gar nicht gefiel. »Ich weiß, ich sollte mich nicht in die Arbeit der Polizei einmischen, und ich habe es auch nicht mit Absicht getan, aber was bleibt mir denn anderes übrig, wenn ich einen anonymen Anruf erhalte?«
    »Der Anrufer hat Ihnen verraten, dass Bruce Gaddison keine Nachkommen hat?«, fragte der FBI-Agent.
    »Und keine Freunde. Deshalb hätte sich der Killer michals nächstes Opfer ausgesucht.« Sie ließ den Satz wirken, dachte an Davids eindringliche Warnung. »Ich weiß, das klingt absurd …«
    »Warum sollte er ausgerechnet Sie umbringen?« Sunflower verstand die Welt nicht mehr. Der Lieutenant und Jack Crosby blickten sie aus großen Augen an. Nur Jenn und Harmon kannten die überraschende Nachricht.
    »Das weiß ich auch nicht«, antwortete Alessa wahrheitsgemäß. »Ich wiederhole nur die Worte des Anrufers.«
    Jack Crosby schüttelte den Kopf. »Das ist doch absurd! Ich habe den Prozess gegen Jeremy Hamilton geführt. Wenn er sich an irgendjemandem rächen will, dann an mir. Ich glaube, Detective McAvoy hat recht. Der Anrufer war der Klansmann. Er dachte, er könnte uns mit der Tasche reinlegen, und jetzt will er uns vom wahren Opfer ablenken.«
    »Und Sie haben natürlich keine Ahnung, woher der Anruf kam«, vermutete Sunflower. Er blickte Alessa an.
    »Die Nummer war unterdrückt.«
    »Wäre ja auch zu schön gewesen.« Der FBI-Agent trank von seinem Kaffee und straffte sich. »Okay, das FBI wird auch weiterhin und mit allen verfügbaren Mitteln nach dem Killer suchen. Lieutenant Stabler, Sie veranlassen den Polizeischutz für die alte Dame. Detectives McAvoy und Harmon, Sie finden heraus, ob es einen Menschen in der Umgebung von Bruce Gaddison gab, einen Freund oder Kollegen vielleicht, der als Opfer infrage kommen könnte.« Er blickte Crosby und Alessa an. »Sie …«
    »Miss Fontana wird sich aus den Ermittlungen heraushalten und sich wieder um ihre eigentliche Aufgabe kümmern. Auf die Gefahr hin, dass doch etwas an der Drohung dran sein könnte, werde ich sie in meinem Ferienhaus in Beaufort einquartieren, dort ist sie sicher. Einverstanden, Agent?«
    »Eine sehr gute Idee«, erwiderte Sunflower. »Natürlich nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht, Miss Fontana.«
    Alessa zuckte die Achseln. Vielleicht war es tatsächlich besser, wenn sie sich aus der Schusslinie hielt. Auch David konnte sie nicht überall beschützen. »Ich bin einverstanden.«
    »Also gut«, verbreitete Sunflower eine neue Aufbruchsstimmung. »Dann lassen Sie uns an die Arbeit gehen …«

38
    »Ich bin gleich zurück«, sagte Alessa, als Jack Crosby vor ihrem Haus hielt. »Ich packe nur ein paar Sachen zusammen. Wird nicht lange dauern.«
    Sie stieg aus dem Wagen, kramte den Schlüssel aus ihrer Tasche und stieg die wenigen Stufen zur Tür hinauf. Im Flur empfing sie ihr Kater.
    »Hey, dich hätte ich beinahe vergessen.« Sie warf ihre Aktentasche auf die Kommode, hastete in die Küche und füllte die Wasser- und Futternäpfe des Katers. »Tut mir leid, aber du musst einige Tage ohne mich auskommen. Sobald wir den Klansmann verhaftet haben, komme ich zurück. Mach keinen Unsinn und werde vor allem nicht mehr krank, okay?« Sie kraulte den Kater unterm Hals und lief ins Schlafzimmer hinauf, um einige Sachen für ihren unfreiwilligen Ausflug nach Beaufort zu packen.
    Sie hatte gerade ihr Waschzeug eingepackt und den Reißverschluss des kleinen Rollkoffers zugezogen, als der Boden unter ihr zu zittern begann. Zuerst glaubte sie an ein Düsenflugzeug, das zu tief über die Stadt flog, oder ein leichtes Erdbeben, so heftig vibrierte es in dem Zimmer. Die Vase mit den gelben Rosen, die sie sich selbst geschenkt hatte, kippte um, rollte von der Kommode und zersprang auf dem Boden in unzählige Scherben. Kühler Wind fuhr durch das Haus und ließ eine Tür im Parterre klappen.
    Alessa hielt sich an ihrem Koffer fest und fiel aufs Bett zurück. Kaum hatte sie
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