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Ghost Street

Ghost Street

Titel: Ghost Street
Autoren: Josh Ericson
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Schlaf und blickte sie verwundert an, als sie ans Telefon ging.
    »Jenn? Hier ist Alessa … Ja, ich weiß, wie spät es ist, aber ich hab da was Wichtiges. Fragen Sie mich nicht, woher ich das alles weiß, aber …« Sie erzählte ihr, was sie von David erfahren hatte.

35
    »Du hättest wenigstens warten können, bis ich mit frühstücken fertig bin«, beschwerte sich Harmon, als Jenn ihn mit dem Dienstwagen abholte. »Oder warum hast du’s so eilig? Ich dachte, wir wollten erst um zehn anfangen.«
    »Wollten wir.« Jenn fuhr los, bevor er sich angeschnallt hatte, und grinste nicht einmal, als er einen derben Fluch von sich gab. »Aber es haben sich neue Fakten ergeben.« Sie berichtete ihm in wenigen Worten, was sie von Alessa erfahren hatte. »Ich hab Jonas schon Bescheid gesagt, er war heute Nacht als Polizeischutz für Florence Hawkley eingeteilt. Aber ich dachte, es ist besser, wir sind dabei, wenn es hart auf hart geht. Diesmal schnappen wir ihn, Harmon!«
    Harmon war anderer Meinung, sagte aber nichts. »Und woher weiß unsere junge Staatsanwältin das alles?«
    »Wollte sie nicht sagen.«
    »Weibliche Intuition?«
    »Ein Informant aus der Unterwelt, ein Liebhaber mit Verbindungen … was weiß denn ich? Ist mir auch egal. Eine Staatsanwältin verlässt sich nur auf Fakten. An der Sache ist was dran.«
    »Wollen wir’s hoffen. Wenn nicht, lädst du mich zum Frühstück ein. Rühreier, Pancakes, Bratkartoffeln, das volle Programm.«
    »Damit du einen Tag später an einem Herzinfarkt stirbst? Vergiss es.«
    Sie funkte ihren Kollegen Jonas an. Er hatte in sicherer Entfernung von der Bushaltestelle geparkt, an der Florence Hawkley den Bus nach Claxton besteigen würde, um nichtauf dem Präsentierteller zu sitzen, falls sich der Killer sehen ließ. Jonas hatte Carlyle dabei, einen jungen Detective.
    Jenn hielt neben dem Wagen der beiden und ließ ihr Fenster runter. »Morgen, Jonas. Carlyle, wie geht’s? Dachte mir, wir gehen die Sache zu viert an. Am besten fahrt ihr schon vor zur Kreuzung. Nur für den Fall, dass der Killer doch von dort die Bombe werfen will.«
    »Und wenn die Bombe im Bus ist?«
    »Werde ich sie finden«, versicherte ihm Jenn. »Ich nehme heute Morgen mal den Bus.« Sie drehte sich zu ihrem Partner um. »Harmon, du bleibst dicht hinter dem Bus. Falls du einen Kapuzenmann siehst, greifst du ein.«
    Harmon glaubte sich verhört zu haben. »Aber das geht nicht! So eine Aktion müssen wir mit dem Lieutenant absprechen. Und was meinst du, was Sunflower sagt, wenn er davon erfährt? Wenn uns das FBI an den Karren fährt, können wir einpacken. Und dann kann ich mir die Pension abschminken.«
    »Nun mach dir mal nicht gleich in die Hose!« Jenn war schon dabei, ihre Pistole zu überprüfen. »Wenn wir den Killer haben, wird das FBI den Teufel tun und uns dafür an den Pranger stellen. Und wenn die Sache schiefgeht, übernehme ich die Verantwortung.«
    »Du bist verrückt, Jenn!« Harmon schnaubte. »Du bist völlig verrückt. Jonas! Sag du doch was!«
    »Sie ist verrückt.«
    Jenn stieg aus dem Wagen und überließ Harmon das Steuer. »Wenn was ist, melde ich mich über Handy. Harmon?«
    »Schon gut. Aber ich sage dir …«
    »Wenn es klappt, bekommst du dein Frühstück«, versprach sie. »Mit einem Caffè Latte mit Sahne und Kirsche!«
    »Verrücktes Huhn!«, flüsterte er.
    Der Bus nach Claxton bog gerade um die Ecke und Jenn rannte vor zur Bushaltestelle. Verdeckt von den anderen Fahrgästen schob sie sich unauffällig an Florence Hawkley vorbei und setzte sich auf einen Platz hinter ihr. Die alte Dame trug eine graue Hose und eine bunte Bluse, dazu weiße Slipper und eine ebenfalls weiße Brille, die markant von ihrer dunklen Haut abstach. Auch ihre Haare waren weiß.
    Jenn hatte gestern nach dem ergebnislosen Einsatz an der Kreuzung von Pembroke mit der Frau gesprochen, doch jetzt wollte sie nicht von ihr erkannt werden. Das würde nur für Unruhe sorgen.
    Jenn wusste, dass sie mit dem Feuer spielte. Der normale Weg wäre gewesen, Special Agent Sunflower und den Lieutenant zu informieren, die wiederum die Bomb Squad alarmiert hätten, und die Kollegen von der Bombensicherung hätten dann den Bus in lauter kleine Teile zerlegt. Vielleicht hätte man auf diese Weise die Bombe, aber niemals den Killer gefunden. Außerdem war gar nicht sicher, dass eine Bombe im Bus war. Genauso gut konnte sich der Klansmann irgendwo in den Büschen versteckt halten und mit einem Gewehr auf Florence Hawkley
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