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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand
Autoren: Stephanie Laurens
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deutlicher sein.« Dann hob sie den Kopf und erwiderte selbstbewusst Catrionas Blick. »Ich bereue es tief« – Algaria atmete mühsam einmal ein –, »und bin bereit, die Strafe anzunehmen. Welche auch immer du beschließen wirst.«
    »Warum?«, fragte Catriona. »Warum dachtest du, dass du Richard töten müsstest, besonders da du doch wusstest, dass du damit gegen meine Wünsche handeltest?«
    Algaria verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Dann warf sie Richard einen Blick zu, in dem so etwas wie der Hauch einer Bitte um Entschuldigung schwebte. »Weil ich glaubte, dass er für das Feuer verantwortlich war.«
    »Was?« Catriona spürte, wie Richard hinter ihr sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte, aber getreu seinem Versprechen schwieg er. »Er war doch in Carlisle – oder ritt zumindest gerade zurück –, als das Feuer ausbrach.«
    Algaria hob eine Hand. »Bitte hab Geduld mit mir – ich weiß, dass man uns das erzählt hatte. Aber«, Algaria hielt einen Moment inne und atmete einmal tief durch, »wie du dich vielleicht erinnerst, ist uns drei Tage nach dem Feuer das Gänsefingerkraut ausgegangen, und ich hatte angeboten, loszugehen und einmal auf der Lichtung südlich der Wälder nachzusehen.« Catriona nickte; Algaria warf einen raschen Blick zu Richard hinüber. »An der Stelle beim Wald sprießt es immer etwas eher als im Hauptbeet beim Gutshaus.«
    Richard neigte den Kopf; an ihn gewandt fuhr Algaria fort: »Auf jener Seite des Parks lebt ein alter Mann, der uns allen als Royce bekannt ist. Ihr und er seid euch – wenn ich es recht bedenke – noch nicht begegnet. Im Winter lebt er wie eine Art Eremit.«
    »Und er ist ein Genie, wenn es um Tiere geht, besonders, wenn es darum geht, die Lämmer auf die Welt zu holen«, warf Catriona ein. »Er wohnt in einer kleinen Hütte südlich des Parks.«
    »An jenem Tage also, als ich nach dem Gänsefingerkraut gesucht hatte, hatte ich auch Royce getroffen – es war recht sonnig gewesen und Royce hatte seine steifen Glieder ein wenig ausgestreckt. Er saß auf einem Stein und hatte sich mit mir unterhalten – denn auch wenn er so zurückgezogen lebt, liebt er es doch, sich mit Menschen zu unterhalten. Ich bin also stehen geblieben und habe mir angehört, was er zu erzählen hatte.
    Von dem Brand hatte er immer nur in der Vergangenheit gesprochen – die ganze Aufregung hatte er ja gar nicht miterlebt. Und durch den Park hatte er auch nicht den Rauch sehen können – er hatte erst später davon erfahren. Was er mir dann jedoch erzählte, war, dass er an jenem Tag, als er zum Haupthaus hinaufgekommen war, um sich ein paar Knochen für seine Bouillon abzuholen, auf dem Rückweg einen Fremden entdeckte – einen großen, dunkelhaarigen Gentleman, der auf einem dunklen Pferd ritt. Dieser Mann ritt durch den Park, aber nicht zum Haupthaus hinauf. Es war später Nachmittag, ging schon in den Abend über – als der Fremde sein Pferd im Park festmachte, etwas aus seiner Satteltasche zog, dann zum Haupthaus hinaufging und hinter der Schmiede verschwand. Er hatte nicht gesehen, wie Royce ihn beobachtete. Royce erschien das Ganze bereits merkwürdig, aber …« Algaria verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Er war davon ausgegangen, dass dieser Gentleman Ihr gewesen seid. Später kam dieser Herr dann nämlich wieder zurück, stieg auf sein Pferd und ritt ins Tal hinab – in diesem Augenblick war Royce dicht genug an ihm dran, um zu sehen, dass der Mann blaue Augen hatte.« Algaria hielt einen Augenblick inne und schaute hinauf in Richards undurchdringliche blaue Augen.
    »Ich weiß, dass Royce sich seine Knochen am Tage des Feuers abgeholt hatte – ich hatte sie ihm selbst gegeben. Und er wusste auch nichts von dem Zeitpunkt, an dem das Feuer ausgebrochen war, also wusste er auch nicht, dass Ihr augenscheinlich erst am späten Abend wieder zurückkehrtet.«
    »Du dachtest also, ich wäre es gewesen?«
    Algaria hob das Kinn und nickte. »Ich bin davon ausgegangen, dass Ihr, um Euren Einfluss auf Catriona zu festigen, vor aller Augen abgereist seid, dann wieder zurückgekehrt seid, eher, als irgendjemand erwartet hatte, dann das Feuer gelegt und gewartet habt, bis es richtig aufloderte, und dann wieder angeritten kamt, um die Lage zu retten.« Algaria schaute Richard an; die Lippen fest zusammengepresst. »Wenn das also Euer Plan gewesen wäre, so hätte er, nach allem, was ich im Nachhinein gesehen habe, durchaus funktioniert.«
    Richard dachte einen
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