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Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)

Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)

Titel: Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
Autoren: Daniel Roth
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und
Fettstoffwechsel verantwortlich sind? Kein Wunder also, dass kaum jemand in der
Lage ist, seine Diäterfolge auch langfristig zu festigen. [16]
    Im letzten Kapitel hatte ich ja bereits darauf hingewiesen,
dass Studien am Menschen vergleichsweise selten, weil sehr schwierig sind. Nun,
es gab da aber doch ein sehr gründliches Experiment über die Auswirkungen von
langfristigen Kaloriendefiziten, das einen sehr interessanten, teilweise aber
auch recht makabren Ausgang nahm. Es handelt sich um das sogenannte Minnesota
Starvation Experiment. [17] Dieses war im Prinzip die Simulation
einer Hungerkatastrophe, in deren Rahmen die Probanden nach einer zwölfwöchigen
Kontrollperiode mit normaler Ernährung, über den folgenden Zeitraum von sechs
Monaten eine deutlich verringerte Kalorienzufuhr erhielten. Auslöser für diese
Studie war, dass nach Ende des zweiten Weltkriegs große Teile der Bevölkerung
Europas unter Mangelernährung litten. Die Initiatoren des Experiments wollten
Maßnahmen entwickeln, wie man die Auswirkungen des langen Hungers bei den Opfern
schnellstmöglich wieder beseitigen könnte. Vor diesem Hintergrund bestand die
Nahrung der Teilnehmer in der Hungerphase auch überwiegend aus Lebensmitteln,
die auch der europäischen Bevölkerung gegen Ende des zweiten Weltkriegs zur
Verfügung standen. Diese waren Kartoffeln, Kohl- und Steckrüben sowie Brot und
Nudeln. Auf die sechs Monate der Mangelernährung folgte dann noch eine
zwanzigwöchige Phase der Rehabilitation, die ja das eigentliche Ziel des
Experiments war. Die Ergebnisse der Studie waren ziemlich erschreckend. Obwohl
die Teilnehmer in der Hungerphase noch etwa 1.500 kcal zu sich nahmen,
traten neben den oben beschriebenen körperlichen Effekten auch sehr ernsthafte
psychologische Symptome auf. Die intensive Ausprägung dieser Symptome dürfte neben
der absoluten Kalorienmenge eventuell auch mit der wenig abwechslungsreichen
Nahrungs-Zusammenstellung zu tun haben. Jedenfalls führte das anhaltende
Hungern bei den Teilnehmern zu Depressionen, Hysterie, Hypochondrie sowie einem
drastischen Rückgang des Sexualtriebs, sozialer Abschottung und Einsamkeit. Ein
Teilnehmer hackte sich im Laufe des Experiments sogar mit einer Axt drei Finger
ab – wobei das Opfer im Anschluss nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, ob dies
mit Absicht geschah oder als Folge eines Unfalls. Weitere aus anderen
Untersuchungen bekannte Schattenseiten eines langfristigen übermäßigen
Kaloriendefizits sind beispielsweise Unfruchtbarkeit, Abbau der Knochendichte
bis hin zur Osteoporose und eine verschlechterte Wundheilung. [18]
    Keine besonders verlockende Vorstellung, oder? Allerdings
geben Ihnen diese Beispiele eine ganz gute Vorstellung davon, wie sich so
manche radikale oder höchst einseitige ‚Wunderdiät‘ auf Ihre Gesundheit
auswirken kann.
    Nun fällt Ihnen sicherlich auf, dass die Aussagen, die ich
in diesem Kapitel über den gesundheitlichen Schaden von Diäten schreibe, in
einem ziemlichen Kontrast zu den positiven gesundheitlichen Auswirkungen
stehen, die ich noch ein Kapitel zuvor beschrieben habe. Das hat zwei
wesentliche Ursachen. Zum einen ist die Höhe der Kalorienreduktion ein ganz
entscheidender Faktor. Während die Verringerung der Nahrungsmenge bei den in
Kapitel 4.1 aufgeführten Experimenten eher moderat ausfiel, kommt jene aus den
letzten beiden Beispielen deutlich näher an die Realität vieler radikaler
Diäten heran. Dies sollte Ihnen verdeutlichen, dass gesundes Abnehmen definitiv
seine Grenzen hat – das gilt übrigens beim Kurzzeitfasten ebenso, wie bei jeder
anderen Methode. Die zweite mögliche Ursache für diese widersprüchlichen
Ergebnisse liegt in einem großen Problem, das wir bei der Betrachtung aller
Studien haben: Es wird immer nur das festgehalten, was auch untersucht wird.
Wir wissen also nicht, ob die Mäuse aus Kapitel 4.1 depressiv waren, während
die Männer aus Minnesota eventuell über hervorragende Cholesterinwerte
verfügten. Da hilft es nur, zusätzliche Quellen zu suchen, die Antworten auf
jene Fragen liefern, die in einer bestimmten Untersuchung nicht berücksichtigt
wurden. Ich persönlich halte es so, dass ich zunächst eine möglichst umfassende
Recherche durchführe, um für mich zu bewerten, ob eine bestimmte Methode oder
Theorie für mich grundsätzlich vielversprechend erscheint. Ist dies der Fall,
probiere ich sie einfach selbst aus und versuche auf diesem Wege auch jene
Fragen zu beantworten, auf die ich in der
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