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Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Gesucht - Ein Lord zum heiraten

Titel: Gesucht - Ein Lord zum heiraten
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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dann schüttelte sie den Kopf. Nein, das stimmte nicht. Wenn überhaupt, hatte sie Brandt verführt. Sie hatte ihn geküsst und berührt, weil sie sich vergewissern wollte, dass er lebte. Und als er gesagt hatte, dass er sie brauchte, mit diesem unendlich verletzlichen Gesichtsausdruck, hatte sie nicht anders gekonnt, als sich ihm hinzugeben.
    Sie fragte sich, ob er sich an das Geschehene überhaupt erinnern würde. Er hatte sie einen Engel genannt. Vielleicht würde er alles für einen Fieberwahn halten.
    Mit zitternden Fingern begann sie ihr Kleid zu richten. Der dunkle Fleck in ihren Röcken war ein deutlicher Beweis, dass sie das, was zwischen Brandt und ihr passiert war, nicht geträumt hatte.
    Sie brachte ihre Haare in Ordnung und legte die Hand auf Brandts Stirn. Er hatte Fieber, indes nicht so hoch wie in den vergangenen Tagen. Sie strich seine Bettdecken um ihn glatt und betete, dass er keinen Rückfall erleiden würde.
    Als die Tür aufging, wirbelte sie herum. Mrs. Keith kam in den Raum geeilt. „Es tut mir so leid, Lady Chloe. Ich wollte nur kurz meine Füße hochlegen und bin dabei eingenickt. Ich weiß nicht, was Ihre Gnaden dazu sagen wird. Ich sollte Sie ja längst abgelöst haben, wo Sie doch selbst dringend Schlaf benötigen.“
    „Die Duchess braucht nichts davon zu wissen. Ich möchte auch nicht gescholten werden, weil ich die ganze Nacht hier war.“
    Mrs. Keith atmete erleichtert auf. „Wie geht es unserem Patienten?“ Sie trat ans Bett und fühlte seine Stirn. Als er hustete, schnalzte sie leise mit der Zunge. „Sein Fieber ist wieder etwas gestiegen.“
    „Ist es sehr schlimm?“, fragte Chloe schuldbewusst. Sie fühlte sich elend.
    Mrs. Keith sah sie an. „Nein, meine Liebe, machen Sie sich keine Sorgen. Sie müssen jetzt zu Bett gehen, es ist schon beinahe Morgen. Ein Löffel von Dr. Crowleys Medizin wird das Fieber sicher rasch wieder senken.“
    Es schien nichts mehr für Chloe zu tun zu geben. Ihr schwirrte der Kopf, und sie fühlte sich wie benommen. Sie ging rückwärts zur Tür, um zu verhindern, dass Mrs. Keith den Fleck auf ihren Röcken sah. Zum Glück war niemand im Korridor, als sie in ihr Gemach eilte.
    Sie kleidete sich aus und ging zu Bett. Die Morgendämmerung zeigte sich bereits am Himmel. Chloe schloss die Augen und stellte sich vor, in Brandts Armen zu liegen. Dann schlief sie ein.

12. KAPITEL

    Er hatte Kopfschmerzen, und seine Kehle war wie ausgedörrt, aber zum ersten Mal seit einer Ewigkeit war ihm nicht mehr so glühend heiß. Und er hatte auch nicht mehr das Gefühl, in einem Traum gefangen zu sein, in dem Stimmen und Gesichter wie durch einen Schleier in sein Bewusstsein drangen und wieder verschwanden. Außer letzte Nacht. Dieser Traum war so wirklich und so lebhaft gewesen, dass er nicht sicher war, ob er tatsächlich nur geträumt hatte.
    Langsam öffnete er die Augen. Ein Teil von ihm hoffte, sie neben sich zu finden, ein anderer befürchtete, dass sie tatsächlich da sein könnte. Aber als er sich umsah, fand er kein Anzeichen dafür, dass sie das Bett mit ihm geteilt hatte. Er betete, dass er Chloe lediglich im Traum verführt hatte.
    „Brandt?“
    Seine Tante erschien in seinem Blickfeld. Er fragte sich verwundert, weshalb sie da war, doch dann erinnerte er sich an den Ball. Und an den Tunnel. Und an die Lizenz.
    „Oh, mein lieber Junge!“, rief Lady Farrows erleichtert. „Gott sei Dank! Du bist wach. Weißt du, wer ich bin?“
    „Tante“, krächzte er. „Wasser, bitte.“
    „Oh ja.“ Sie goss ihm ein Glas Wasser ein und hielt es ihm an die Lippen. Er hatte eine vage Erinnerung daran, dass Chloe dasselbe getan hatte, aber vielleicht war das auch nur ein Traum gewesen.
    „Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!“ Zu seinem Erstaunen entdeckte er Tränen in Lady Farrows Augen. „Eine Zeit lang wussten wir nicht, ob du überleben würdest!“
    Seine Lider waren schwer und drohten ihm zuzufallen, doch er musste Bescheid wissen. „Lady Chloe? Ist sie hier?“
    „Ja, das arme Mädchen. Sie hat jeden Tag an deinem Bett gewacht, manchmal sogar nachts. Sie hat so um dich gebangt.“
    War sie letzte Nacht auch bei ihm gewesen? „Ich möchte sie sehen.“
    „Natürlich. Ich werde der Duchess Bescheid sagen, dass du endlich aufgewacht bist.“
    Brandt sah seiner Tante nach, als sie hinausging. Er brauchte Gewissheit, ob etwas zwischen ihm und Chloe vorgefallen war. Er wollte wach bleiben, döste jedoch immer wieder ein. Als die Tür leise
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