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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet
Autoren: Christie Golden
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wieder im Kommandosessel Platz und hielt sich den linken Arm mit der rechten Hand. Aren Yashars
    triumphierendes Gesicht erschien auf dem Hauptschirm.
    »Nun, haben Sie Ihre Meinung geändert?« fragte das
    Oberhaupt der Raumpiraten mit hämischer Freude.
    Chakotay leckte sich die Lippen und nahm den metallischen Geschmack von Blut wahr.
    »Wir ergeben uns.«
    Yashars Lächeln wuchs in die Breite. »Ich bin erfreut und gleichzeitig enttäuscht, Commander. Eigentlich habe ich einen besseren Kampf von Ihnen erwartet.«
    In Chakotay erstarrte etwas. Ahnte Aren vielleicht eine Falle?
    Er kniff die Augen zusammen und verfluchte Yashar, berührte dabei seinen blutigen Mund und vermittelte damit folgende Botschaft: Ich würde den Kampf gern fortsetzen, aber das ist leider nicht möglich.
    Aren neigte den Kopf nach hinten und lachte schallend. »An Temperament mangelt es Ihnen nicht«, sagte er in einem fast bewundernden Tonfall. »Das weiß ich bei einem Gegner zu schätzen. Es gibt viele Planeten im Machtbereich der Ja’in.
    Vielleicht setze ich Ihre Crew auf einer Welt ab, die keine zu schlechten Lebensbedingungen bietet.«
    »Ihre Großzügigkeit ist überwältigend«, höhnte Chakotay.
    »Sie sind wehrlos«, sagte Aren. »Ich könnte die Voyager vernichten.«
    »Von dieser Möglichkeit machen Sie bestimmt nicht
    Gebrauch. Sie wollen das Schiff.«
    »Nun, mag sein. Aber nur meine gute Laune hindert mich daran, Sie alle zu töten, sobald ich an Bord der Voyager bin.«
    »Habe ich Ihr Wort?« fragte Chakotay und gab sich besorgt.
    »Ja. Ihnen und Ihrer Crew wird kein Leid geschehen.«
    »Was ist mit Ihren Gefangenen? Zeigen Sie mir Paris!«
    »Wie Sie wünschen.« Aren winkte, und ein anderer Rhulani führte den noch immer sehr krank wirkenden Paris heran. »Es ist gut, daß der Kampf so schnell zu Ende ging. Dadurch hatte ich gar keine Zeit, Paris und die anderen zu exekutieren.« Aren lächelte erneut und breitete die Arme aus. »Seien Sie unbesorgt. Wer mit mir kooperiert, darf eine gute Behandlung erwarten. Treffen Sie alle notwendigen Vorbereitungen – wir kommen gleich an Bord.« Ein weiterer Wink, und die Kom-Verbindung wurde unterbrochen.
    Fast sofort schleusten die Ja’in-Schiffe kleine Einheiten aus –
    jeder Raumer schien über vier oder fünf davon zu verfügen.
    Der Hauptschirm war plötzlich voll von ihnen, und sie glitten der Voyager entgegen.
    Chakotay lächelte und ignorierte den Schmerz. Ihm entging nicht der beunruhigte Blick, den ihm Chell über die Schulter hinweg zuwarf, und er bemerkte auch die angespannte Stille im Kontrollraum.
    »Brücke an Kim.«
    »Hier Kim.«
    »Es geht gleich los.« Chakotay blickte zum Projektionsfeld.
    Die kleinen Raumer kamen immer näher…
    »Commander, die Schiffe sind jetzt bis auf tausend Kilometer heran«, meldete Henley.
    Chakotay beugte sich vor. »Werden Sie aktiv, Mr. Kim!«
    Die drei Wachschiffe gerieten in Bewegung, wie schlafende Titanen, die plötzlich erwachten. Lichter flackerten auf, und bei ihrem Flug zeigten sie eine Zielstrebigkeit, die Chakotay mit tiefer Zufriedenheit erfüllte. Sie eröffneten das Feuer auf die kleinen Schiffe und setzten sie wie beiläufig außer Gefecht.
    Jeder Treffer sorgte dafür, daß ein kleiner Raumer vom Kurs abkam und manövrierunfähig im All trieb.
    »Maschinenraum! Volle Energie für alle Systeme!«
    Wenige Sekunden später stellte sich heraus, daß die Voyager keineswegs so wehrlos war, wie es zunächst den Anschein gehabt hatte. Sie gesellte sich den drei Wachschiffen hinzu, und damit stand es vier gegen sechs. Jene Ja’in, die sich an Bord der kleinen Schiffe befanden, stellten keine Gefahr mehr dar. Chakotay zählte insgesamt achtzehn Raumer, die über kein offensives und defensives Potential mehr verfügten.
    »Zwei der großen Ja’in-Schiffe verlassen die Formation, Commander«, meldete Chell. »Sie ergreifen die Flucht. Sollen wir sie verfolgen?«
    »Negativ«, erwiderte Chakotay. »Sollen sie ruhig fliehen. Ich will Yashar. Konzentrieren wir uns auf die Schiffe, die geblieben sind.«
    Und der Kampf ging weiter.
    »Das kann doch nicht wahr sein!« ächzte Kula Dhad und starrte auf den Hauptschirm des Kontrollzentrums. Chaos herrschte um ihn herum. Einige Ja’in saßen noch an ihren Posten und blieben loyal, obgleich sich eine Katastrophe anbahnte. Sie riefen Befehle, denen niemand Beachtung schenkte, betätigten Tasten, Schaltelemente und
    Kontaktflächen auf Bildschirmen, versuchten vergeblich, das
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