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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe
Autoren: Elisabeth Naughton
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mich geradewegs zu ihr führen.« Sawils Griff wurde fester. »Du kannst dich bei ihr für alles bedanken, was ich heute bin. Wenn du aus dem Weg bist, gehört sie mir. Und ich werde jeden Moment davon genießen.«
    Da rastete bei Pete etwas aus. Er knallte mit seinem Kopf gegen den von Sawil. Hart. Benommen lockerte Sawil seinen Griff um Petes Hals, während sein Kopf nach hinten knickte. Pete versetzte Sawils Gesicht zwei rechte Haken, die im ganzen Raum widerhallten, dann wand er sich unter ihm hervor.
    Sawil taumelte, setzte sich auf, schüttelte den Kopf und erhob sich. Kat zielte mit der Waffe auf Sawil, während Pete sich aufrichtete, schwankte und sich wieder fing. Beide Männer ­atmeten schwer und sahen aus, als könnte der kleinste Windhauch sie umwerfen. Verwirrung zeichnete sich in Sawils Augen ab. Er stolperte zwei Schritte rückwärts und fiel gegen die Theke.
    Kats Puls hämmerte. Ihre Haut war schweißnass. Die Stille, die sich über den Raum legte, war ohrenbetäubender, als es Sawils wütende Schreie gewesen waren. Konnte sie ihn töten? Würde sie es tun? Sie konnte schießen. Sie konnte es beenden, jetzt sofort.
    Sie zögerte. Hin- und hergerissen.
    Sawils Augen blickten sie glasig an, und er wankte. Und eine Hoffnung stieg in Kat auf. Er ging von allein zu Boden.
    Und dann streckte er in letzter Sekunde die Hand aus. Er schnappte sich ein Messer aus dem Messerblock auf der Arbeitsfläche hinter sich und machte einen Satz vorwärts.
    Jahrelanges Training floss in einer Zehntelsekunde zusammen. Kat drückte ab. Einmal. Zweimal. Und ihre Hände waren ruhiger, als sie erwartet hätte.
    Die Schüsse hallten durch die riesige Küche und trafen Sawil mitten in die Brust. Er fiel nur wenige Zentimeter vor Petes nackten Füßen zu Boden.
    Vage nahm sie eine hektische Stimme von der Küchentür her wahr. Verschwommen sah sie Menschen in den Raum stürmen, sie hatte keine Ahnung, wo sie herkamen. Alles, was sie sah, war Sawils lebloser Körper auf dem Fliesenboden, mit dem Gesicht nach unten in einer immer größer werdenden Blutlache.
    Sie hatte das getan. Sie war tatsächlich in der Lage, ein Leben auszulöschen. Das Leben von jemandem, der einmal ihr Freund gewesen war. Und in dem Moment wusste sie, dass sie diese Tat für den Rest ihres Lebens verfolgen würde.
    Sie ließ die Pistole fallen und wich taumelnd einen Schritt zurück.
    Pete fing sie mit beiden Armen auf, ehe sie fiel. »Ich habe dich«, sagte er in ihr Haar. »Halt dich an mir fest. Halt mich einfach nur fest, Kit-Kat.«
    Sie begann am ganzen Körper zu zittern, doch sie klammerte sich mit dem letzten bisschen Kraft, das sie noch hatte, an ihn. »Lass mich nicht los«, flüsterte sie.
    »Das werde ich nicht, Baby. Bei Gott, das werde ich nicht!«
    Pete blickte von seinem Platz an Marias Esstisch auf. Er war immer noch etwas benebelt von den Drogen, die ihm Ramirez – oder Minyawi oder wie auch immer dieser Typ wirklich geheißen hatte – verabreicht hatte. Aber zumindest nahmen sie auch dem Alkohol, mit dem die Rettungssanitäterin ihm die Schläfe betupfte, die beißende Schärfe.
    Glücklicherweise war die Wunde nicht so tief, dass sie genäht werden musste. Er zuckte zusammen, als die Sanitäterin ihm ein Klammerpflaster darauf setzte und ihm dann den letzten Nerv raubte, als sie ihm mit einer Taschenlampe in die Augen leuchtete, um nach Anzeichen einer Gehirnerschütterung zu suchen.
    »Nehmen Sie das weg!« Er schob das Licht beiseite und hielt nach Kat Ausschau.
    Sie saß auf dem Sofa am anderen Ende des Raums und wurde gerade von einem anderen Sanitäter genauso wieder zusammengeflickt und hingebogen wie er. Der Raum wimmelte von Polizisten und vermutlich FBI -Leuten, die sich untereinander austauschten und den Tatort in Augenschein nahmen. Maria stand mit einem Polizisten in Zivil am Fenster und machte ihre Aussage. Pete konnte sich vage daran erinnern, Slade irgendwo unter den Beamten gesehen zu haben, und fragte sich zerstreut, wer zum Henker ihn wohl hergerufen hatte, ließ den Gedanken dann aber fallen. Die einzige Person, für die er sich im Moment interessierte, saß dort auf der Couch.
    Sein Herz zog sich zusammen. Blaue Flecken bildeten sich um seine Augen herum und auf seiner Wange. Er wusste, wenn sie Sawil nicht getötet hätte, hätte er es getan. Für das, was er ihr in diesem Grab angetan hatte. Für die Jahre des Versteckens, zu denen er sie gezwungen hatte. Für die paar Minuten, in denen sie allein mit ihm in der
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