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Gestern, heute - jetzt

Gestern, heute - jetzt

Titel: Gestern, heute - jetzt
Autoren: Kelly Hunter
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zeigte, dass dem vermutlich auch so war. Es sei denn, sie hätte sogar mehrere Tage geschlafen. „Es ist doch immer noch Freitag, oder?“
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ja.“
    „Und … was ist sonst noch passiert, während ich abgetaucht war?“
    „Eine Menge.“
    „Irgendetwas, das ich wissen sollte?“
    „Nichts, was du jetzt wissen musst. Der Arzt war bei dir. Er hat ein paar Blutproben entnommen und dir ein Mittel verabreicht, um dein Fieber zu senken. Er will, dass du dich ausruhst. Ich will, dass du dich ausruhst. Sobald du das getan hast, bringe ich dich nach Caverness zurück.“
    „Was?“, fragte sie benommen. „Warum? Was ist geschehen? Haben Etiennes panische Staatsmänner ihn doch noch auf ihre Seite gezogen?“
    „Nein. Nichts dergleichen. Etienne befand sich die ganze Zeit mit mir draußen vor der Tür und hat sich genauso große Sorgen um dich gemacht wie ich.“ Rafael lächelte kurz. „Der Arzt sagt, dass du Bettruhe brauchst, das ist alles, und ich kenne dich, Simone. Hier wirst du keine Ruhe finden.“
    „Nicht?“ Sie fand eigentlich, dass sie diesbezüglich gar nicht so schlecht abgeschnitten hatte. „Warum nicht?“
    „Weil du zu sehr damit beschäftigt sein wirst, Politik zu betreiben und mich zu beschützen.“
    „Nun … ja. Das ist Teil des Deals. Es ist in dem Paket mit Koch, Haushälterin, Reinigungspersonal, Autos, Palästen und Prinzessinnenkleidern mitenthalten. Ich finde wirklich nicht, dass mir damit zu viel abverlangt wird.“
    „Ich schon“, erwiderte er. „Du fährst nach Hause.“
    „Tu ich das?“ Simone schloss die Augen, ehe ihr schon wieder die Tränen kamen. Schlagartig merkte sie, dass sie tatsächlich nach Hause wollte. Zumindest für eine kleine Weile. Sie hatte sich noch nicht von Caverness verabschiedet. Nicht richtig. Vielleicht würde sie das nie tun. Aber der Gedanke, fern von Rafael zu sein, war unerträglich. Das Wissen, dass er sie fortschicken wollte, tat unglaublich weh.
    „Und du?“, fragte sie schwach. Sie öffnete die Augen und sah seinem angespannten Gesichtsausdruck an, dass er auch eine Entscheidung bezüglich seiner Zukunft getroffen hatte. Rafael fällte nie leichtfertige Entscheidungen, daher wusste sie, dass ihn kaum etwas umstimmen konnte, wenn er sich einmal entschieden hatte. Liebe vermochte es. Und Pflichtgefühl auch. Doch kaum etwas anderes. „Was wirst du tun?“
    „Ich dachte …“ Er blickte zu Boden. Schluckte schwer. „Ich möchte auch nach Hause fahren.“
    „Nach Angels Landing? “, wisperte sie.
    „Nein.“ Diese Entscheidung kostete ihn einiges, sie kostete ihn verdammt viel. Simone schaute ihn unverwandt an. Sie wünschte sich die Benommenheit fort, während sie auf seine Antwort wartete, mit der er sich endlos lange Zeit ließ. „Nach Caverness.“
    Simone stimmte Rafaels Plan für ihre Zukunft voll und ganz zu, als er sich zwei Tage nach ihrem Ohnmachtsanfall endlich dazu herabließ, ihn ihr zu schildern. Ob er befürchtete, dass sie erneut in Ohnmacht fallen würde, wenn sie davon erfuhr, wusste sie nicht. Jedenfalls leuchteten Rafaels Augen auf, als sie ihrer Begeisterung Ausdruck verlieh.
    „Hast du das gehört, Ruby?“, sagte Simone vom Bett aus, wo sie mit dem Kopf gegen alle verfügbaren Kissen lehnte. Der Welpe befand sich im Moment irgendwo unter dem Bett, und Simone war durchaus bewusst, dass auch einer ihrer Pantoffel mit dem Welpen verschwunden war. Sobald sie ihren Magen gestärkt hatte, beabsichtigte sie, sich den Pantoffel zurückzuholen. Oder zumindest das, was von ihm übrig war. „Du wirst ein internationaler Jetset-Hund.“
    Ruby antwortete nicht. Es war vielleicht auch besser so.
    „Sie wird nicht mit uns nach Australien kommen können“, warnte Rafe. „Die Quarantäne ist zu lang.“
    „Dann eben ein europäischer Jetset-Hund“, räumte Simone ein. „Wann starten wir?“
    Rafael wanderte nur mit seiner Pyjamahose bekleidet durchs Zimmer. „Ich dachte an morgen. Etienne hat auch zugestimmt. Er hat Carlos beauftragt, heute Abend ein formelles Dinner im Palast zu unseren Ehren zu organisieren. Ich habe Etienne gesagt, dass ich ihn wissen lassen würde, ob es dir gut genug geht, um zu kommen.“
    „Und hast du ihm schon gesagt, dass es mir gut genug geht?“, fragte sie neugierig.
    „Ist das denn so?“, konterte er.
    „Ich will nur überprüfen, wie tyrannisch du zu werden gedenkst“, versetzte sie leichthin. „Natürlich geht es mir gut genug, um zu dem Dinner zu
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