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Gestern, heute - jetzt

Gestern, heute - jetzt

Titel: Gestern, heute - jetzt
Autoren: Kelly Hunter
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Dusche“, antwortete er. „Ich glaube, sie muss sehr kalt sein.“
    „Möchtest du, dass ich dir den Rücken schrubbe?“
    „Ich möchte, dass du dein Brot isst.“
    „Ich habe nachgedacht“, sagte sie schnell, ehe er im Bad verschwand.
    „Das ist mir auch schon aufgefallen“, erwiderte er trocken.
    Tja, nun. Erzwungene Bettruhe hatte so ihre Auswirkungen. „Der Weinlese-Ball in Caverness findet in ein paar Wochen statt. Wenn wir in den nächsten Tagen nach Hause fahren, dann brauche ich eine Begleitung für den Ball, und du wirst keine Autos parken. Diesmal würde ich die Dinge gerne richtig machen.“
    „Du meinst, auf der Motorhaube des Bugatti?“
    Er erinnerte sich tatsächlich . Simone grinste. „Ich meine, dass ich dazu überredet werden könnte, an seiner Seite zu bleiben, wenn ein dunkler Prinz mit unreinen Gedanken und blutroten Rosen auftaucht.“
    „Für wie lange?“ Rafes Misstrauen war zurückgekehrt. Das geschah jedes Mal, wenn sie über die Zukunft sprachen.
    „Das wäre davon abhängig …“, versetzte sie gedehnt, „… was der Prinz sich wünscht.“

12. KAPITEL
    „Ich verstehe immer noch nicht, warum du bis Freitag einen Bugatti brauchst“, sagte Gabrielle, als sie in ihrem Lieblingscafé saßen und auf ihren entkoffeinierten Kaffee, samt Baguette vom Vortag warteten. Dazu wagten sie sich an ein paar Oliven und Sardellen-Tapenade.
    „Du erinnerst dich noch daran, dass du die richtigen Requisiten brauchtest, als du Luc in den Höhlen getroffen hast?“, entgegnete Simone. „Das weiße Kleid und das lose aufgesteckte Haar? Nun, das hier ist dasselbe, nur dass ich einen Bugatti brauche.“
    „Oh“, hauchte Gabrielle. „Oh. Ja, warum hast du das nicht gleich gesagt? Ich dachte, du willst einfach nur ein Auto haben.“
    „Nein, es geht mir um ein bisschen mehr als das.“
    „Du meinst einen sinnlichen Angriff auf Rafael?“, schloss Gabrielle aus ihrer Antwort. „Der in einem Auf immer und ewig mündet?“
    „Das ist der Plan.“
    „Gefällt mir“, erklärte Gabrielle. „Das heißt, du musst den Wagen nicht direkt kaufen. Du könntest ihn dir auch nur ausleihen.“
    „Ja, das stimmt“, entgegnete Simone nachdenklich. „Obwohl es vielleicht nett wäre, den Wagen zu behalten, wenn alles nach Plan läuft. Als kleine Erinnerung, sozusagen.“
    „Glaub mir, du brauchst keinen Bugatti 101 als Erinnerung. Leg eine Blume zwischen die Seiten eines Buchs oder so was in der Art.“
    Gabrielle durchblätterte die Seiten des Oldtimer-Magazins, das vor ihr lag. „Weißt du eigentlich, wie viel diese Modelle aus dem Jahr 1956 kosten?“
    Simone warf einen kurzen Blick auf die Broschüre in Gabrielles Händen. Gaby hielt sie für sie hoch und deutete mit dem Finger auf den betreffenden Wagen. „Oh“, murmelte Simone. „Dafür?“
    „Ja, dafür. Mal im Ernst, noch hässlicher kann ein Auto kaum sein. Nein, du solltest keinen davon kaufen. Es reicht, wenn du ihn ausleihst. Muss er blau sein?“
    „Na ja, der Bugatti vor all den Jahren war blau, und ich wäre gern so nah wie möglich an der Erinnerung dran“, erklärte Simone.
    „Du weißt schon, dass Josien alle Weinlese-Bälle dokumentiert hat?“, versetzte Gabrielle und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Außerdem gibt es das Parkbuch, in dem verzeichnet ist, welcher Gast mit welchem Auto kam und wo es geparkt wurde.“
    „Wirklich?“, erwiderte Simone.
    „Meine Mutter war in diesen Dingen schon immer unheimlich gründlich“, gab Gabrielle mit einem gewissen Stolz zurück. „Also, such das Buch, finde den Besitzer, becirce ihn ein wenig, und schon hast du für den Abend einen blauen Bugatti.“
    „Ich mag deine Denkweise“, schmunzelte Simone.
    „Das kann ich mir vorstellen. Ich habe dich gerade davor bewahrt, ein Vermögen auszugeben und deinen Ruf, einen ausgezeichneten Geschmack zu besitzen, aufs Spiel zu setzen.“ Gabrielle beugte sich vor und betrachtete noch einmal das Foto in der Broschüre. „Also wirklich – welcher Mensch, der seine Sinne halbwegs beisammen hat, würde einen solchen Wagen kaufen?“
    Luc und Rafael standen mitten im Showroom des Oldtimer-Händlers und betrachteten die Modelle, die zum Verkauf standen. Die meisten stammten aus der Periode vor 1950. Nicht alle konnte man auf den heutigen Straßen fahren.
    „Also wirklich, Rafe, warum ausgerechnet ein Bugatti?“, fragte Luc bestimmt schon zum zehnten Mal. „Sie sind hässlich, teuer und noch dazu von Italienern entworfen, auch wenn
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