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Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)

Titel: Gespraechsfuehrung (TaschenGuide)
Autoren: Anja von Kanitz , Wolfgang Mentzel
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Argumente entkräften oder widerlegen, vermeiden Sie konfrontative Redewendungen. Formulieren Sie so verbindlich wie möglich und lassen Sie Ihrem Gegenüber die Würde auch dann, wenn er Fehler macht.
Verzichten Sie auf persönliche Angriffe oder die Herabwürdigung des anderen.
Vermeiden Sie eine Debatte um „richtig“ oder „falsch“, also ein Gespräch, das zwangsläufig einen der Gesprächsteilnehmer am Ende zum Gewinner bzw. Verlierer macht. Menschen, die sich als Verlierer einer Diskussion sehen, sind selten überzeugt, sondern haben vor derWortmacht und Überlegenheit des anderen kapituliert. Das mag kurzfristig einen Triumph ermöglichen, hat jedoch nicht die positiven Langzeiteffekte des wirklichen Überzeugens und ist somit nicht effizient.
    Beispiele: Den Konfrontationskurs vermeiden
    Konfrontativ: „Das stimmt so nicht. Herr Müller hat gesagt, dass …“
    Alternative: „Hm, ich habe von Herrn Müller gehört, dass …“
    Konfrontativ: „Frau Falter, da muss ich Ihnen klar widersprechen. Die Erkenntnisse der Studie X …“
    Alternative: „Frau Falter, Sie sagen, dass sich die Investition in ein solches Projekt nicht lohnt. In der Studie X ist ein interessanter Beitrag zu diesem Thema. Demnach kann es sich durchaus lohnen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.“
    Konfrontativ: „Wenn Sie mehr Erfahrung hätten, dann würden Sie jetzt nicht so reden.“
    Alternative: „Ich verstehe Ihre Argumente. Ich selbst arbeite ja auch schon recht lange in diesem Feld und da habe ich die Erfahrung gemacht …“
    Mit einer Paraphrase oder einer gezielten Frage nach weiteren Argumenten anstelle einer Konfrontation lässt sich ein Gespräch auch bei unterschiedlichen Auffassungen konstruktiv weiterführen.
    Beispiel: Konstruktiv bleiben
    Konfrontativ: „Das ist doch Unsinn. Jeder weiß doch, dass…“
    Alternative: „Sie haben gesagt, es macht keinen Sinn, Frau Meier noch einmal zu dieser Sache zu befragen. Wieso nicht?“
    Zielorientiert agieren
    Ob es sinnvoll ist, eine eher strittige Frage detailliert aufzuklären oder nicht, hängt sehr stark davon ab, wie Sie Ihr Ziel definiert haben. Klären Sie, was Sie zum Erreichen des Zielswissen müssen. Streit über nebensächliche Dinge – häufig ein Ablenkungsmanöver der anderen Seite, um nicht zum Punkt kommen zu müssen – lohnt sich meist nicht.
    Beispiele: Diskussionen über irrelevante Fragen abbrechen
    „Ich sehe, wir sind da unterschiedlicher Ansicht. Diese Sache brauchen wir meines Erachtens jetzt hier auch nicht endgültig zu klären. Mir ist allerdings wichtig, dass wir in der Frage X eine Lösung finden.“
    „Ich verstehe Ihren Ärger. Aber die Sache liegt in der Vergangenheit und ist im Moment hier von uns auch nicht zu ändern. Mich interessiert allerdings, mit Ihnen zu schauen, wie wir in Zukunft …“

Persönlich formulieren
    Persönlich formulieren bedeutet, deutlich zu machen, was man denkt, wozu man steht und wie die eigene Sicht der Dinge ist. Verstecken Sie sich nicht hinter verallgemeinernden und scheinbar allgemein gültigen Aussagen. Sie sollten alsPerson und Persönlichkeit mit Ihren Werten und Vorstellungen wahrnehmbar sein.
    Die Vorteile von persönlichen Formulierungen
    In Ihrem beruflichen Umfeld werden Sie jedoch viele Menschen treffen, die sich – bewusst oder oft auch unbewusst –einen unpersönlichen Stil angewöhnt haben. Manchmal sind dies Personen, die dadurch andere einschüchtern (wollen). Daneben gibt es solche, die Sachlichkeit und Kompetenz mit Unpersönlichkeit verwechseln.
    Unpersönlich – oft ein Zeichen von Unsicherheit
    Nicht selten gibt es Vorgesetzte, die sich in ihrer Führungsrolle nicht wirklich sicher fühlen. Sie verstecken sich und ihre Unsicherheit hinter allgemeinen Formulierungen und Bewertungen. Solche Menschen stehen oft nicht zu ihren Aussagen. Dies verhindert den Kontakt zum anderen und macht sie scheinbar unangreifbar, da sie durch ihre Formulierungen vorgeben, allgemeine Wahrheiten von sich zu geben. Vorgesetzte mit einem unpersönlichen Redestil wirken dabei oft ruppig, rigide und autoritär. Hinter dieser Rüstung sind sie jedoch oft wenig souverän und wirken nicht überzeugend.
    Beispiel: Unpersönliche Aussage führt zu Irritation
    Frau Dr. Falter, Leiterin der Abteilung Forschung & Entwicklung, hat ihren Vorgesetzten um ein Gespräch gebeten, weil sie mit ihm eine neue Projektidee diskutieren möchte. Er springt nicht so recht darauf an und sagt zu ihr: „Man soll solche
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