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Gespenster um Al Wheeler

Gespenster um Al Wheeler

Titel: Gespenster um Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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ich kann
Ihnen nicht helfen. Um diese Zeit herum ist hier nichts passiert, jedenfalls
nichts, woran ich mich erinnere .«
    »Danke, Mr. Williams«, sagte
ich, »aber ich vermute, daß Sie lügen .«
    Sein Gesicht rötete sich ein
wenig. »Denken Sie, was Sie wollen, Lieutenant«, sagte er barsch.
    »Ich glaube, daß Sie aus gutem
Grund lügen — oder aus etwas, das Ihnen als guter Grund erscheint«, sagte ich.
»Das Ganze ist von verzweifelter Wichtigkeit für mich. Es kann sich dabei um
das fehlende Glied in der Beweiskette handeln, daß nicht nur einer, sondern
vielleicht zwei Männer im Valley ermordet worden sind. Meine Vermutung ist, daß
die zweite Leiche nie gefunden worden ist, weil sie sofort verdammt geschickt
versteckt wurde. Sie könnten dabei behilflich sein, sie zu finden — und
zugleich einen Mörder zu erwischen. Es liegt bei Ihnen .«
    Diesmal zögerte er noch
wesentlich länger. »Es ist ein bißchen schwierig zu erklären, Lieutenant«,
sagte er mit Unbehagen in der Stimme. »Es dreht sich dabei um andere Leute. Ihr
Privatleben wird dabei in Mitleidenschaft gezogen — sogar noch mehr als das.
Ich glaube nicht, daß ich das Recht habe, zu reden .«
    »Ich will Ihnen gern jede Art
von persönlicher Garantie geben, die Sie — oder die betreffenden Leute — haben
wollen«, sagte ich. »Selbst wenn sie gesetzwidrig gehandelt haben sollten, ist
mir das vollkommen egal. Ich bin nur an der Information interessiert .«
    »Wenn ich einen von den Leuten
überreden könnte, mit Ihnen zu sprechen, würden Sie dann Ihr Ehrenwort geben,
nichts zu erwähnen, was er nicht erwähnt haben will ?«
    »Selbstverständlich«, sagte
ich. »Ein Blankoscheck.«
    Er kratzte sich am Kopf und
grinste mich an. »Nebenan ist eine Bar. Warten Sie doch bitte dort, Lieutenant.
Es wird nicht einfach sein, und ich habe das unangenehme Gefühl, daß es einige
Zeit brauchen wird .«
    Es dauerte über eine Stunde.
Ich saß in einer Nische und fragte mich eben, ob ich noch ein Bier trinken oder
zu Scotch übergehen sollte, als jemand neben meinem Tisch stehenblieb. Es war
ein großer, mächtiger Bursche mit einem Gesicht, das aussah, als sei es aus
Beton herausgeschlagen worden. »Sind Sie Wheeler ?« brummte er.
    »Ja«, sagte ich.
    Er setzte sich mit langsamen,
bedächtigen Bewegungen mir gegenüber hin, während mich seine eindeutig
feindseligen Augen eingehend musterten. Er war weder verlegen, noch hatte er
Eile.
    »Wollen Sie etwas zu trinken,
Mr... ?« fragte ich ihn, als die Musterung meines
Gesichts beendet war.
    »Nein«, sagte er abrupt. »Und
Namen wollen wir weglassen. Ich wollte nicht darauf eingehen — ich möchte es
noch immer nicht. Ich wäre nicht hier, wenn Hank Williams mir nicht gesagt
hätte, weshalb Sie Ihre Nase in etwas stecken, das Sie nichts angeht. Hank
meint, man könne sich auf Sie verlassen .« Seine Stimme
senkte sich eine Spur. »Ich hoffe um Ihretwillen , daß
er recht hat, Mister !«
    »Er hat recht«, sagte ich kurz.
    »Hm .« Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Wissen Sie was? Es ist heiß
hier. Vielleicht werde ich doch ein Bier trinken .«
    Ich bestellte zwei frische Bier
und trug sie in die Nische zurück. Er nahm einen tiefen Zug und starrte mich
dann erneut eine halbe Minute an.
    »Es war so«, sagte er
plötzlich. »Ungefähr eine Woche bevor sie den abgeschnittenen Kopf fanden, fuhr
ich zusammen mit meiner Frau zu Besuch zu ein paar Freunden, die von uns aus
fünf Kilometer weiter oben im Valley wohnen. Wir verließen gegen acht Uhr nach
dem Abendessen das Haus. Unsere beiden Mädchen ließen wir zurück. Die Älteste
war damals sechzehn und die andere zwei Jahre jünger. Niemand im Valley hatte
sich je etwas dabei gedacht, seine Kinder allein zu Hause zu lassen. Das
schlimmste Verbrechen, was je vorkam, war, daß ein paar Jungens irgend jemandes Wagen stahlen und ihn ein paar Kilometer
weit wegfuhren .«
    Seine Augen bewölkten sich
leicht. »O ja, es war auch etwas Geld im Haus — um dreihundert Dollar. Ein
Käufer hatte mir das Geld am Nachmittag so spät gegeben, daß ich es nicht mehr
rechtzeitig auf die Bank bringen konnte. Als wir zu unseren Freunden kamen,
stellte meine Frau fest, daß sie ein Geburtstagsgeschenk zu Hause vergessen
hatte, und sie wurde ganz aufgeregt. Wir tranken ein paar Gläser, und ich
merkte, daß sie keine Freude an der Einladung hatte, solange sie nicht das
Geschenk überreichen konnte. Ich sagte also, ich führe zurück, um es zu holen.
    Ich
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