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Gespenster um Al Wheeler

Gespenster um Al Wheeler

Titel: Gespenster um Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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wütender
Entrüstung Platz. »He! Sie sind dieser Polyp — und Sie machen solche Witze, daß
Sie zu mir hineinschlüpfen wollen !«
    »Würden Sie denn mit einem
Polypen nicht ins Bett gehen ?« fragte ich neugierig.
    »Nein«, sagte sie abweisend.
»Nie im Leben!« Die zuklappende Tür entzog mir ihren Anblick.
    Auf das erste Klopfen hin
antwortete Duprez ’ Stimme. »Herein!« Ich öffnete die
Tür und trat in sein Zimmer. Er saß im selben Stuhl wie am Abend zuvor. » Lieutnant Wheeler«, sagte er lächelnd. »Ein dienstlicher
Besuch?«
    »Woher wußten Sie, daß ich es
bin ?« fragte ich ihn.
    »Ich habe Ihre Schritte
ausreichend oft gehört, um ihre charakteristischen Merkmale zu erkennen«, sagte
er. »Setzen Sie sich, wenn Sie nicht gleich wieder gehen müssen, Lieutenant .«
    » Georgie weckt Gabriele auf und schickt ihn so schnell wie möglich herüber«, sagte ich.
»Ich wollte mit Ihnen beiden sprechen. Es ist wichtig .«
    »Ich glaube, wir gestehen ihm
besser eine Viertelstunde zu«, sagte er und kicherte. »Gabe ist ein
leidenschaftlicher Aufsteher .«
    Vielleicht dauerte es gar nicht
länger als eine Viertelstunde, bis Gabriele ins Zimmer trat, aber mir schien es
wesentlich länger zu sein. Er wirkte auch nicht gerade, als ob er vor
Lebenslust platzte.
    »Was, zum Teufel, ist denn so
wichtig, daß Sie mich mitten in der Nacht aus dem Bett holen ?« knurrte er mich unheilvoll an.
    »Ich möchte mit Ihnen ein
Abkommen treffen«, sagte ich.
    Eine Sekunde lang sah er
überrascht drein. Dann zuckte er die Schultern und zündete sich eine Zigarette
an. »Was für ein Abkommen?«
    »Ich kann die Sumners verhaften
lassen — und völlig zu Recht«, sagte ich. »Aber erst muß ich an zwei Orte
gelangen können, zu denen ich rechtmäßig keinen Zutritt habe. Deshalb brauche
ich Ihre Hilfe .«
    »Was kommt dabei für uns heraus ?« sagte Gabriele und zuckte die Schultern.
    »Tinos Leiche«, sagte ich, und
er erstarrte. »Und die Befriedigung, die Sumners auf dem Weg zur Gaskammer zu
erleben. Und keinerlei Mühe.«
    Duprez wandte mir einen Augenblick
lang das Gesicht zu. »Sie müssen zuerst an zwei Orte, zu denen Sie rechtmäßig
keinen Zutritt haben? Was sind das für Orte, Lieutenant ?«
    »Das Sumnersche Haus im Valley — und die dahinter liegende Familiengruft.«
    »Und dort befindet sich Tinos
Rumpf ?« fragte Gabriele schnell.
    »Ich glaube, ja — ich bin fast
sicher«, sagte ich. »Es würde mich acht Tage kosten, um die amtliche Vollmacht
dafür zu bekommen, und das würde für Crispin Sumner einen Hinweis bedeuten. Das
können wir uns nicht leisten .«
    »Im Augenblick sind nur er und
seine Frau im Haus«, sagte Duprez ruhig. »Das Mädchen
— Charity — ist seit Tagen nicht dort gewesen. Ich
glaube, Gabe wird Wert darauf legen, sie auch dort zu wissen ?«
    »Ja«, sagte Gabriele bedächtig.
»Ich möchte sie auch dort haben .«
    »Ich werde sie mitbringen«,
sagte ich zustimmend.
    »Wenn Sie das so sagen, wäre
ich gern ein Gentleman und würde Ihnen aufs Wort glauben«, sagte Gabriele sehr
höflich. »Aber wenn sie nicht da ist?«
    »Dann ist die Abmachung
hinfällig«, sagte ich gleichmütig. »Wenn das Mädchen nicht da ist — dann haben
Sie eben die Fahrt ins Valley umsonst gemacht. Vielleicht können Sie dann noch
immer die Hälfte Ihres Planes verwirklichen — das liegt bei Ihnen .«
    »Ich finde, das klingt
vernünftig, Gabe«, sagte Duprez . »Wann soll das Ganze
stattfinden ?«
    » Heute nacht «,
sagte ich scharf. »Ich glaube, Crispin Sumner beginnt bereits, nervös zu
werden. Ich möchte ihm keine Chance geben, vor uns in diese Gruft zu kommen .«
    »Wir werden Tag und Nacht
beschattet«, sagte Duprez .
    »Das ist die Idee des
Sheriffs«, sagte ich kurz. »Ich werde jetzt gleich dafür sorgen, daß die
Überwachung aufgehoben wird .«
    Über die Hotelvermittlung ließ
ich mich unmittelbar mit Captain Parkers Büro verbinden. Seine Stimme klang
kühl, als er erfuhr, wer am Apparat war. Der Captain zieht die mehr orthodoxen
Beamten vor, die respektvoll lauschen, wenn er den Mund aufreißt, und das ist
meistens der Fall. Ich teilte ihm mit, ich riefe im Auftrag des Sheriffs an und
wir bäten, die Beschattung Martinellis und Duprez ’ sofort oder spätestens am kommenden Morgen
aufzuheben. Ich drückte auf hübsche und gewählte Weise meinen Dank im Namen des
Sheriffs aus, und er schnurrte beinahe vor Zufriedenheit, als ich auflegte.
    »Gut«, sagte Gabriele. »Diese
Familiengruft —
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