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Gesetz des Todes

Gesetz des Todes

Titel: Gesetz des Todes
Autoren: Higgins Jack
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einem Boot noch bis aufs Meer geschafft. In weiser Voraussicht hatte Dillon es jedoch mit ein bisschen Semtex präpariert und dann per Fernsteuerung in die Luft gejagt.«
    »Allmächtiger, dieser Dillon ist wirklich ein skrupelloser Teufelskerl«, befand Cazalet. »Nach diesen Neuigkeiten steht mir noch ein Whisky zu. Clancy?«
    Clancy löste sich von seiner Position an der Wand und schenkte die Gläser noch einmal voll. Blake sagte: »Es ist schon merkwürdig – all das hat vor drei Wochen stattgefunden, und bisher hat man nirgendwo ein Wort darüber gehört oder gelesen. Man sollte doch meinen, dass Belovs Tod zumindest einige kleine Wogen geschlagen hat.«
    Der Präsident wandte sich an Ferguson. »Was meint Ihr Major Roper dazu?«
    »Die Verbindung der IRA mit Belov International würde erklären, warum die Lippen der braven Einwohner von Drumore versiegelt sind, aber was den Tod von Belov und der anderen sechs betrifft …« Er zuckte die Achseln. »Auf die eine oder andere Weise muss das Konsequenzen haben.«
    »Es ist so, als wäre das Ganze nie passiert«, sagte Blake.
    »Nicht ganz«, widersprach Ferguson. »Was zum Teil meinen Besuch hier erklärt. Roger hat gestern von einer Meldung erfahren, die von Belov International ausgegeben wurde. Diese bezieht sich auf ihre gigantische Baustelle in Station Gorky in Ostsibirien.«
    »Was so ziemlich am Ende der Welt liegt«, bemerkte Cazalet.
    »In dieser Pressemitteilung wird der Besuch eines gewissen Josef Belov angekündigt, seines Zeichens Chef des Ganzen. Ein Foto war auch beigefügt.«
    »Sind Sie sicher, dass er das war?«
    »Könnte sich auch um eine alte Aufnahme handeln«, gab Blake zu bedenken.
    Ferguson zuckte mit den Schultern. »Das Foto sah ihm verdammt ähnlich. Was mich auf ein weiteres interessantes Detail bringt, auf das Roger gestoßen ist. Vor ein paar Jahren, als in Venezuela Konzessionen für Ölförderungen günstig zu haben waren, weilte Belov in Paris und spielte den Partylöwen. Wir wissen aber auch, dass er zur selben Zeit in Venezuela war, die Opposition aufmischte und sich diese Ölkonzessionen unter den Nagel riss.«
    »Warum ist mir plötzlich nach frohlocken zumute?«, fragte Cazalet. »Kommen Sie, verraten Sie es mir. Wer war dieser Partylöwe in Paris? Haben Sie das nachgeprüft?«
    »Das haben wir in der Tat. Laut einer französischen Geheimdienstquelle handelte es sich dabei um einen gewissen Max Zubin, der Zunft der Schauspieler angehörig, Kabarettist oder etwas in der Art, spielt in Moskau jüdisches Theater. Offenbar ist es nicht das erste Mal, dass er Belov gedoubelt hat.«
    »Und wo ist dieser Zubin jetzt? In Station Gorky?«
    »Wo immer ihn sein Herr und Meister benötigt«, sagte Blake.
    Cazalet nickte bedächtig. »Sean Dillon hat stets außerordentlich sorgfältig gearbeitet, weshalb ich keinen Grund sehe, daran zu zweifeln, dass die sterblichen Überreste des echten Josef Belov auf dem Grund der irischen See vor Drumore Point liegen. Also, worauf zielt diese Verwechslungskomödie ab?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Ferguson.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht.« Cazalet leerte sein Glas. »Blake, wenn General Ferguson damit einverstanden ist, möchte ich, dass Sie in seiner Gulfstream mit ihm nach London fliegen und mithelfen, dieses Puzzle zu lösen.«
    »Ich bin einverstanden, Mr. President«, erklärte Ferguson.
    »Ausgezeichnet. Ich will diese Angelegenheit erledigt wissen. Und jetzt, meine Herren, lassen Sie uns gepflegt zu Abend essen und dabei die neuesten Entwicklungen in Europa erörtern.«

London
     
2.
    Für den Flug nach London hatte Ferguson auf einen Stewart verzichtet und nur seine beiden Piloten, Squadron Leader Lacey und Flight Lieutenant Parry, gebeten, die Gulfstream startklar zu machen. Sie passierten soeben die Küste in zehntausend Metern Höhe und flogen hinaus auf den Atlantik. Nach einer Weile kam Parry in die Kabine.
    »Unsere amerikanischen Freunde haben sich mehr als großzügig gezeigt, Sir«, erklärte er Ferguson. »Die Bordküche hält eine exquisite Wegzehrung für Sie bereit, und der Champagner liegt bereits auf Eis.«
    »Wie lautet die voraussichtliche Ankunftszeit?«
    »Wir sollten Farley Field um sechzehn Uhr erreichen, General.«
    Damit zog er sich wieder ins Cockpit zurück. »Ich muss ein paar Telefonate erledigen«, sagte Ferguson zu Blake. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden.«
    Mit seinem Codex Four rief er London an, zuerst Bellamy, den Chefarzt von
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