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Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)

Titel: Gesetz der Rache: Roman (Artikel 5, Band 2) (German Edition)
Autoren: Kristen Simmons
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glücklich aus.«
    »Gibt es noch nichts Neues von nebenan?«, fragte ich, als Billy sich zu uns gesellte. Der neue Gürtel wirkte Wunder.
    Wallace schüttelte den Kopf. »Willst du nachsehen?«
    Ja . Das Wort war so einfach, das Gebäude gleich nebenan, und doch brachte ich es nicht über die Lippen. Als Billy sich erbot, mich zu begleiten, trat ich von einem Fuß auf den anderen. Der Gedanke, Chase könnte in Gefahr sein, oder auch Sean, ließ mir keine Wahl, doch ehe ich noch antworten konnte, war Wallace schon weitergegangen.
    »Billy, wenn du mit dem Toilettenschrubben fertig bist, brauche ich dich am Zentralrechner.« So streng seine Miene auch war, Wallace’ Augen verrieten, wie stolz er auf den Jungen war. Billy hatte aus Einzelteilen, die die anderen an den Verbrennungsöfen der Basis aufgelesen hatten, einen provisorischen Scanner zusammengebaut. Ein kleiner Fernseher war so umgebaut worden, dass sie sich die MM -Berichte und die Listen der Leute, die gegen die Statuten verstoßen hatten, ansehen konnten – das war das Nützlichste, was ich seit dem Krieg auf einem TV -Gerät gesehen hatte.
    »Richtig. Ich suche nach Neuigkeiten über den Sniper«, berichtete mir Billy voller Stolz.
    Draußen auf der Straße bellte ein Hund, und ich nagte an der Innenseite meiner Wange.
    Jemand hatte letzten Monat, im März, zwei FBR -Soldaten getötet und war dann spurlos verschwunden. Vor zwei Wochen hatte der Sniper in Nashville erneut zugeschlagen: ein Soldat vor einem Auslieferungslager von Horizons. Wallace wollte herausfinden, wer der Schütze war, um ihm Schutz anbieten zu können, aber mir gefiel die Vorstellung nicht, einen so bekannten Kriminellen im Wayland Inn unterzubringen. Nicht, solange die MM auf Verbrecherjagd war.
    »Irgendwas Neues?«, erkundigte ich mich.
    »Nichts.« Wallace blickte an mir vorbei zu dem schmutzigen Fenster hinter den Uniformkisten hinaus. »Die Lokalnachrichten haben gemeldet, das FBR stünde kurz vor der Lösung des Falls, aber das behaupten die schon seit Wochen.«
    Die Radioberichte, die wir verfolgt hatten, zeigten deutlich, dass sie sich nur im Kreis drehten.
    »Über deine Freundin gibt es auch nichts Neues. Ich habe heute Morgen erst nachgesehen«, fügte Billy errötend hinzu. Er hatte Sean und mir geholfen, am Zentralrechner nach Resozialisierungszentren in Chicago zu suchen, in denen die MM Rebecca untergebracht haben könnte, aber wir kamen einfach nicht weiter. Sogar Chase, der als Soldat dort ausgebildet worden war, konnte sich an keine derartige Einrichtung erinnern. Langsam bezweifelte ich, dass der Tipp, den ich in der Haftanstalt von Knoxville erhalten hatte, verlässlich war.
    »Na los«, forderte Wallace ihn auf. »Wurde übrigens Zeit, dass du dir einen Gürtel besorgst.«
    Billy wandte sich grummelnd zum Gehen, doch vorher wirbelte er noch einmal herum und versetzte Wallace spielerisch einen Schlag ins Gesicht, um anschließend gackernd den Gang hinunterzurennen.
    Mir klappte der Mund auf.
    »Kleines Biest«, sagte Wallace liebevoll und rieb sich das Stoppelkinn. Ich glaube nicht, dass er Houston oder Lincoln gegenüber auch so reagiert hätte. Oder irgendjemandem sonst gegenüber.
    Gypsy sprang auf die Uniformkiste unter dem Fenster, rollte sich zusammen und beobachtete uns aus ihren gelben Augen. In der Stille wurde mir plötzlich bewusst, dass Wallace und ich uns seit Wochen nicht mehr unter vier Augen unterhalten hatten.
    »Ich … ich glaube, die Kugeln werden knapp«, sagte ich. »Ich habe alles, was noch da ist, in diese Kisten gepackt …«
    »Komm, Miller, lass uns reden.«
    Ohne ein weiteres Wort machte Wallace kehrt, und ich folgte ihm zu der Tür zum Treppenhaus. Es kam ein Moment, da dachte ich, er würde mich auf die Probe stellen, würde mich hinausführen, um zu sehen, ob ich wirklich rausgehen würde, aber das tat er nicht. Er schob mich nur ins Treppenhaus und stieg die Treppe hinauf, und seine Stiefel klapperten auf den Metallstufen.
    Besorgnis zehrte an mir. Ich überlegte, welchen Grund es für dieses Gespräch geben könnte; ich wusste nichts über den Sniper, und ich war nicht die Einzige, die Zweifel an Seans neuem Rekruten geäußert hatte – Riggins hatte sich auch zu Wort gemeldet. Deswegen steckte ich bestimmt nicht in Schwierigkeiten.
    Meine Gedanken kehrten zurück zur MM -Basis. Ich kannte keine Möglichkeit, dort einzubrechen; wir hatten ganz einfach nicht genug Leute, um die Eingänge zu erobern, und unsere Soldaten – auch
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