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Geschenkte Wurzeln: Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin (German Edition)

Geschenkte Wurzeln: Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin (German Edition)

Titel: Geschenkte Wurzeln: Warum ich mit meiner wahren Familie nicht verwandt bin (German Edition)
Autoren: Janine Kunze
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allem meine Eltern geleistet, denen ich immer unendlich dankbar sein werde für das Leben und das Zuhause, das sie mir geschenkt haben. Es gibt keine bedingungslosere Liebe einer Mutter als die, die ich erlebt habe. Blut ist dicker als Wasser ist einer der dümmsten Sprüche, die ich kenne; ich habe am eigenen Leib erfahren, dass er nicht stimmt.
    Was wäre ohne meine Eltern aus mir geworden? Daran möchte ich gar nicht denken. Ich finde es großartig, dass es Menschen wie meine Eltern gibt, die das Wagnis auf sich nehmen, ein Pflegekind in ihre Familie aufzunehmen, und sich mit Haut und Haar darauf einlassen. Ein Pflegekind ist nicht einfach nur ein zusätzliches Kind, sondern wirbelt das komplette Familiensystem durcheinander. Jedes Familienmitglied, auch die leiblichen Kinder, die plötzlich eine weitere Schwester oder einen weiteren Bruder bekommen, sind existentiell davon betroffen und werden davon geprägt. Das Risiko, dass es schiefgeht, ist nicht gering, deshalb ist die Bereitschaft, für ein Pflegekind da zu sein, gar nicht hoch genug zu schätzen.
    Obwohl ich selbst mein Leben, wie ich es heute führe, sicher in großen Teilen der Institution Pflegefamilie verdanke, sehe ich diese Einrichtung mittlerweile kritisch. So sehr ich davon profitiert habe, dass meine Eltern mich aufgenommen haben, so sehr hat unsere gesamte Familie jahrelang unter dem Schwebezustand »Pflegekind« gelitten. Unsere Familie wäre von der Unsicherheit und dem dadurch verursachten Leid fast auseinandergerissen worden. Erst der klare Schritt der Adoption hat uns wieder zusammengebracht.
    Verglichen mit den meisten anderen Pflegekindern hatte ich eine glückliche Kindheit und Jugend. Trotzdem habe ich eine Ahnung bekommen, was angerichtet werden kann, wenn man Familien rechtlich so lange in der Luft hängen lässt, während sie tiefe emotionale Bindungen aufbauen und das reale Leben den juristischen Status längst überholt hat.
    Ich bin alles andere als eine Familienrechts-Expertin und mir ist bewusst, dass meine Meinung zum Thema Pflegekinder durch mein ganz persönliches Erleben geprägt wurde. Aber ich frage mich, warum in Deutschland die Adoption nicht leichter gemacht wird. Ich möchte bezweifeln, dass die aktuelle Gesetzgebung dafür sorgt, dass das Wohl des Kindes immer an erster Stelle steht.
    Ich würde jederzeit ein Kind adoptieren, in meine Familie aufnehmen und es lieben wie meine eigenen Kinder. Doch trotz meiner Biografie muss ich zugeben, dass ich davor zurückschrecke, ein Pflegekind aufzunehmen. Ich würde es einfach nicht aushalten, wenn es mir wieder weggenommen würde.

Danksagung
     
     
    Ich danke …
     
    … dem Piper Verlag für dieses Buch.
     
    … Eva Brenndörfer für den tatkräftigen, aber immer rücksichtsvollen Einsatz.
     
    … Anne Stadler für ihre liebevollen, mutmachenden und sanften Telefonate. Danke, dass Du meine hundert Farbwechsel geduldet hast!
     
    … Kati Langenkämper, die mir den letzten Schubs für dieses Buch gegeben hat.
    Danke dafür und dass Du zu jeder Zeit ans Telefon gehst, um lustige Gespräche mit mir zu führen!
     
    … Sabine Cramer für ihr ehrliches, klares Interesse an meiner Geschichte und ihr Talent, meine Worte in so wundervolle Sätze einzupassen. Ohne Dich hätte ich das nicht geschafft. Du bist die Beste!
     
    … Steffen Siefert für seinen juristischen Rat.
     
    … meinen wahren Freunden, dafür, dass Ihr mit mir lacht und weint, nächtelang mit mir feiert, stundenlang mit mir quatscht und immer esst, was ich koche.
     
    … meinen Geschwistern, die Ihr so oft und lange wegen mir zurückstecken musstet.
     
    … meinem Mann für seine bedingungslose, fast aufopfernde Liebe. Du bist immer da, organisierst und rettest uns jeden Tag. Ich lache und streite mit niemandem lieber als mit Dir! Du hast mich komplett gemacht.
     
    … meinen Kindern für ihre unglaublich reine Liebe. Ihr gebt meinem Leben Sinn, macht es wertvoll und bunt und mich unfassbar stolz. Ich liebe Euch über alles!
     
    Und dann danke ich meinen Eltern für ihre selbstlose Liebe, die sie mir besonders in den wichtigsten Jahren geschenkt haben. Ihr habt mich verwurzelt. Ich bin Euch ewig dankbar!
     

 
     
    Anhang

Pflegekinder: Die rechtliche Sicht
    von Steffen Siefert
     
     
    Viele Leser werden vor der Lektüre des Buches kaum etwas über Pflegekinder gewusst haben. Adoptivkinder sind uns allen ein Begriff, Pflegekinder begegnen den meisten nur in schrecklichen Vernachlässigungs-Szenarien in
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