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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit
Autoren: Clifford D. Simak
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fragte Frost. »Sie sprechen in Rätseln, Marcus. Ich wohne ganz allein hier draußen.«
    Der Fahrer war ebenfalls ausgestiegen und kam nun um den Wagen herum. Er war groß und hatte ein etwas schiefes Gesicht. Von seiner Hüfte baumelte eine Pistole.
    »Clarence«, sagte Appleton, »geh ins Haus und bring die Campbell her.«
    Frost trat zur Seite, so daß Clarence den Hof betreten konnte. Er beobachtete, wie der Mann die Verandastufen hinaufging und im Haus verschwand. Dann wandte er sich um und sah Appleton an.
    »Marcus«, fragte er, »wen suchen Sie hier?«
    Appleton grinste ihn an. »Spielen Sie nicht den Unschuldigen«, sagte er. »Sie müssen Bescheid wissen. Mona Campbell natürlich.«
    »Ach so. Die Frau aus der Zeitreise-Abteilung. Sie war damals spurlos verschwunden.«
    Appleton nickte. »Die Burschen an der Rettungsstation merkten, daß hier seit ein paar Wochen jemand wohnte. Sie überflogen das Haus, als sie zu einem Einsatz mußten. Und dann, vor einer Woche etwa, kam die gleiche Frau, die sie hier gesehen hatten, mit einem Kranken auf die Station. Schlangenbiß. Sagte, sie sei auf der Durchreise und hätte ihn unterwegs aufgelesen. Es war dunkel, und die Männer sahen sie nicht sehr gut, aber sie dachten sich ihr Teil.«
    »Sie haben Pech«, erklärte Frost. »Hier war niemand. Niemand außer mir.«
    »Dan«, sagte Appleton, »Sie wissen, daß ich Ihnen einen Mord andrehen kann. Wenn Sie uns etwas Vernünftiges über die Frau sagen, könnten wir vergessen, daß Sie hier sind. Wir würden Sie laufen lassen.«
    »Wie weit?« fragte Frost. »Bis auf Schußweite, schätze ich. Und dann hätte ich eine Kugel im Rücken.«
    Appleton schüttelte den Kopf. »Geschäft ist Geschäft«, sagte er. »Wir könnten Sie natürlich gut brauchen, aber wir kamen eigentlich wegen Mona Campbell her.«
    »Ich kann Ihnen wirklich nichts sagen, Marcus«, erwiderte Frost. »Wenn ich etwas wüßte, würde ich mich vielleicht auf den Handel einlassen – und eine Wette mit mir selbst abschließen, ob Sie Wort halten. Aber Mona Campbell war nicht hier. Ich habe die Frau nie gesehen.«
    Clarence kam aus dem Haus und ging mit schweren Schritten durch den Hof.
    »Drinnen ist niemand, Marcus«, sagte er. »Auch keine Spuren.«
    »Dann versteckt sie sich eben irgendwo«, sagte Appleton.
    »Nicht im Haus.«
    »Was meinst du, Clarence? Könnte der Gentleman hier etwas von ihr wissen?«
    Clarence drehte den Kopf herum und schielte Frost an.
    »Er könnte schon«, sagte er schließlich.
    »Dumm ist nur, daß er nicht reden will«, fuhr Appleton fort.
    Clarence holte mit seiner riesigen Faust so schnell aus, daß Frost keine Abwehrmöglichkeit mehr hatte. Der Schlag traf ihn mitten ins Gesicht. Er stolperte zurück. Und dann spürte er den Zaun im Kreuz und rutschte langsam zu Boden. Clarence bückte sich, riß ihn am Hemd hoch und holte wieder aus.
    In Frosts Kopf wirbelte eine ganze Milchstraße. Er stützte sich auf Hände und Knie und versuchte, den Schwindel loszuwerden. Seine Nase blutete, und auf den Lippen hatte er einen salzigen Geschmack.
    Die Hand griff wieder nach ihm und richtete ihn auf. Er stand schwankend da.
    »Warte«, sagte Appleton zu Clarence, »noch nicht gleich. Vielleicht redet er jetzt.«
    Er wandte sich an Frost. »Na, reicht es jetzt?«
    »Geht zum Teufel«, stieß Frost hervor.
    Die Hand schlug wieder zu. Er lag wieder am Boden und fragte sich, weshalb er gerade diese Antwort gegeben hatte.
    Er stützte sich auf, bis er sitzen konnte, und sah die beiden Männer an. Appleton hatte seine hochmütig-amüsierte Miene verloren. Clarence stand geduckt da und beobachtete ihn.
    Frost wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Sie war blutverschmiert.
    »Es ist doch nicht schwer, Dan«, sagte Appleton. »Sie brauchen uns nur zu sagen, wo Mona Campbell ist. Dann lassen wir Sie in Ruhe. Wir werden tun, als hätten wir Sie nie hier gesehen.«
    Frost schüttelte den Kopf.
    »Wenn Sie nicht wollen, schlägt Clarence Sie tot«, sagte Appleton. »Er schätzt diese Art von Aufträgen. Möglicherweise kommen auch die Leute von der Rettungsstation nicht rechtzeitig. Sie wissen, das kommt manchmal vor.«
    Clarence trat einen Schritt näher.
    »Ich meine es ernst, Dan«, sagte Appleton. »Glauben Sie nicht, daß ich nur bluffe.«
    Frost erhob sich, um den Schlag besser abducken zu können. Clarence trat noch einen Schritt näher und senkte die Fäuste. In diesem Moment warf sich Frost gegen seine Beine. Er fiel zu Boden und
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