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Generation Wodka

Generation Wodka

Titel: Generation Wodka
Autoren: Marcus Mockler , Wolfgang Büscher , Bernd Siggelkow
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Zigarettenwerbung bereits erfolgreich durchgesetzt wurde? Damit wäre ein großer Verführungsfaktor aus der Welt geschafft!
Mengen anpassen
    Nun wollen wir mit diesem Buch unseren Lesern nicht grundsätzlich den Genuss alkoholischer Getränke vermiesen. Allerdings sollten wir uns alle überlegen, ob wir uns nicht doch lieber zu der Gruppe der Genusstrinker zählen möchten. Zwei oder drei Bier reichen doch völlig aus, um einen schönen Abend zu verbringen, und eine private Alkohol-Fastenzeit hin und wieder kann helfen, das rechte Maß einzuhalten.
    In England wagt man jetzt einen mutigen Schritt. Man hat herausgefunden, dass größere Biergläser auch zu einem höheren Alkoholkonsum verleiten. Die Engländer wollen daher ihren berühmten Pint abschaffen, das sind 0,568 Liter, und durch kleinere Einheiten ersetzen. Die britischen Politiker hoffen, dass durch diese Maßnahme vor allem die jungen Menschen weniger Bier trinken.
    Ist das realistisch? Durchaus. Wir alle kennen die Bilder von betrunkenen Besuchern auf dem Oktoberfest in München. Diese Bilder schaden unter anderem auch dem Image des sonst so schönen Festes. Manche Jugendliche meinen, drei oder vier Bier seien für sie kein Problem. Aber vier Maß Bier sind vier Liter (zumindest annähernd, auch wenn auf der Wies’n bekanntlich mit den Füllmengen getrickst wird)! Vier Liter Bier, das bedeutet für viele junge Menschen eine Katastrophe. Wenn man diese Menge an Bier in Köln trinken würde, würde sich das schon ganz anders anhören, denn vier Maß Bier sind immerhin stolze 20 Stangen Kölsch! Und 20 Gläser Bier sind eine fast unüberwindbare Hürde für einen durchschnittlichen Jugendlichen, zumindest mental.
    Man könnte also die großen Biereinheiten einfach drastisch verkleinern. Dazu rät einem auch schon der gesunde Menschenverstand. Ich kann ja ein Maß Bier nicht auf zwei Stunden verteilt trinken. Das Bier verliert seine Kohlensäure, wird schal und ungenießbar. Also muss ich schnell trinken – und konsumiere automatisch mehr. Fünf Gläser Kölsch kann ich schon eher auf einen Abend verteilt trinken.
    Mit kleineren Einheiten würden wir also geraden den jüngeren Trinkern einen großen Gefallen tun. Wenn schon die Engländer ihren im Verhältnis zur Maß ja noch bescheidenen Pint abschaffen werden, dann sollten wir auch in Deutschland über kleinere Gläser diskutieren.
Striktes Alkoholverbot für Schwangere
    Eine weitere Forderung zum Schutz unserer Kinder sollte man nicht vergessen auszusprechen. Wenn schwangere Frauen rauchen oder trinken, schädigen sie ihr ungeborenes Kind zumeist dauerhaft. Die möglichen Folgen für das Kind sind in diesem Buch beschrieben. Es muss erlaubt sein, darüber zu diskutieren, ob man es schwangeren Frauen nicht per Gesetz verbietet, legale und illegale Drogen zu konsumieren. Wenn Ärzte feststellen, dass ihre Patientinnen trotz der Warnungen vor gesundheitlichen Schäden für das Kind weiter rauchen und trinken, dann müssen sie bestraft werden.
    In Kneipen und Restaurants, in Büros und öffentlichen Gebäuden ist es inzwischen gesetzlich verboten zu rauchen. Einer der Gründe dafür ist der Schutz der Nichtraucher vor dem gefährlichen Zigarettenqualm. Aber ein ungeborenes Kind, das sich nicht wehren kann, darf ungestraft Nikotin und Alkohol ausgesetzt werden. Das ist ein Unding! Solche Kinder müssen ein Leben lang mit den gesundheitlichen Folgen leben, oft auch mit Behinderungen unterschiedlichster Art, nur weil sich die Eltern während der Schwangerschaft nicht im Griff hatten. Auch der zukünftige Kindsvater steht hier in der Verantwortung. Einer Mutter muss es untersagt werden dürfen, ihr ungeborenes Kind kaputt zu saufen!
Keine Lösung, aber ein Signal
    Alkohol ist das Suchtmittel Nummer 1 in Deutschland. An den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums sterben hundertmal so viele Menschen wie an den Folgen illegalen Drogenkonsums!
    Natürlich wissen wir, dass mit rigoroseren Regeln nicht alle Probleme zu lösen sind. Wir wissen auch, dass das gesellschaftliche Umfeld unendlich wichtig für die Entstehung oder Verhinderung einer „Säuferkarriere“ ist. Aus intakten Familien kommen seltener Alkoholiker als aus kaputten. Auch hier gibt es noch viel zu tun, um die Rahmenbedingungen für das Aufwachsen von Kindern zu verbessern.
    Mit den
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