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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
Autoren: Kathy Felsing
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sich an, stellte seine gepackte Reisetasche bereit und schlenderte in die Hotelbar. Sie war noch gut besucht und bereits nach wenigen Sekunden, in denen er die Gäste musterte, blieb seine Aufmerksamkeit an einer drallen Rothaarigen hängen, die augenscheinlich allein und schon leicht angesäuselt auf einem Barhocker saß, ihn mit großen Augen musterte und sich lasziv über die vollen Lippen leckte.
    Na, das nannte er doch eine Einladung …

Mittwoch, 6. Juli, Flughafen Denver
    M egan und Kristy anstelle von Jamie und Cindy. Daran musste Megan sich noch immer gewöhnen. Überall registrierte sie merkwürdige Blicke. In ihre Zunge schien ein Knoten gewunden zu sein, wenn sie sich irgendjemandem als Megan Hannson vorstellte. Jedes Mal glaubte sie, ihr Gegenüber würde darauf warten, dass sie den Irrtum bekannte und sich korrigierte, dabei lautete so jetzt ihr nachweislicher Name. Dank eines Freundes beim Zeugenschutz war es ihr gelungen, zwei vollkommen neue Identitäten zu schaffen. Nicht ohne Mühe und auf verschlungenen Wegen, dafür letztlich mit neuen ID-Cards, Führerscheinen, Sozialversicherungsnummern, Geburtsurkunden. Einfach allem, was dazugehörte, sogar einer Krankengeschichte. Megan Hannson und Kristin Schwarz. Offiziell waren sie nicht einmal mehr Schwestern – ihre Lebensläufe hatten nichts miteinander gemein. Eine Amerikanerin und eine junge deutsche Studentin, der sie in Kürze ein Zimmer untervermieten würde. Nur drei Dinge fehlten, um die neue Existenz zu vervollkommnen: ein Job, ein Haus, ein Ehemann. Nur!
    Gott, beinahe wäre ihr ein hysterisches Lachen aus der Kehle geschossen.
    Megan erwiderte den forschenden Blick des Sicherheitsbeamten. Starrte er nicht eine Sekunde zu lang auf ihr Ticket? Bemerkte er ihre Erleichterung, als er es zurückreichte? Sie beeilte sich, dem Strom der anderen Passagiere zu folgen und atmete auf, weil das Boarding bereits begonnen hatte und sie sofort in den wartenden Bus einsteigen konnte. Eine Abgaswolke, die den Geruch nach Diesel mit sich trug, mischte sich mit der aufsteigenden Hitze des glühenden Asphalts. Megan hielt kurzzeitig die Luft an und schlängelte sich durch den Gang, bis sie an einer Stange Platz zum Festhalten fand. Sekunden später schlossen sich die Türen mit einem Zischen.
    Eine Frau stolperte und fiel gegen sie, entschuldigte sich und richtete sich wieder auf. Megan setzte ein unverbindliches Lächeln auf und senkte den Blick, während sie die Mitreisende in die richtige Schublade einordnete. Zu gern hätte diese ein Gespräch begonnen, wahrscheinlich in schillernden Farben von ihren Urlaubsplänen gesprochen.
Fliegen Sie auch nach L. A.?
Was für eine Frage. Die Maschine würde nicht an drei Dutzend Haltestellen stoppen, aber natürlich könnte es sein, dass L. A. nur eine Zwischenstation darstellte.
Besuchen Sie Kalifornien zum ersten Mal? Wissen Sie, meine Kinder predigen mir seit Jahren, ich solle das Leben nutzen, um zu reisen. Seit ich Witwe geworden bin. Mein Mann – ach, was rede ich. Das alles interessiert Sie bestimmt gar nicht. Welche Sitzplatznummer haben Sie? Vielleicht will es das Schicksal, dass wir uns im Flieger weiter unterhalten können …
Im Augenwinkel bemerkte Megan, wie sich eine Hand auf den Hintern der Frau schob. Jung sah sie aus, gebräunt und gepflegt. Megans Blick glitt über den schlichten goldenen Ring am Finger und weiter den Arm hinauf. Sie registrierte einen kräftigen Bizeps unter den Ärmeln eines eng anliegenden T-Shirts und ein jungenhaftes Lächeln, als sie in ein Gesicht mit winzigen Fältchen um die Mundwinkel und einem Dreitagebart schaute. Elende Närrin! Nicht einmal ihre Menschenkenntnis wollte noch funktionieren. Dazu besaß die Frau, was Megan noch suchte: einen tageslichttauglichen Kerl, der Ausstrahlung besaß und in sievernarrt schien. Der Mann, nach dem Megan suchte, sollte zudem möglichst vermögend sein, jung, dynamisch, sexy, charmant, intelligent … Sie wandte sich ab. Der Typ musste sicher zehn Jahre jünger sein als seine Angetraute, an deren Finger sie nun einen gleich aussehenden Goldring ausmachte. Ob es noch einen Mann gab, der ihrem Beuteschema entsprach und nicht unter der Haube saß? Mit ihren dreißig Jahren war sie spät dran, um auf Männerfang zu gehen. Sie würde wahrscheinlich nur noch zwischen Bodensatz und Gebrauchtware wählen können. Geschiedene Yuppies, Fremdgänger, von gehörnten Gattinnen zum Teufel gejagt oder halbglatzige Junggesellen, denen bereits
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