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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
Autoren: Kathy Felsing
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Qual in seinem Kopf fuhr Achterbahn. Er wollte sich die grausigen Bilder nicht ausmalen, sich nicht ständig fragen, was Hurst mit Cindy anstellen mochte oder bereits getan hatte. Er wollte sie finden! Unversehrt! Doch welche tragischen Neuigkeiten würde die Presse bereithalten?
    Jamies Schulter lehnte an seiner und er spürte, dass ihr diese Berührung im Moment ausreichte. Er kannte sie mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie gewisse Freiräume brauchte. Sie wollte allein mit ihrer Sorge fertigwerden. Das konnte er zwar nicht nachvollziehen, musste es aber akzeptieren. Wie gern hätte er die Gefühle, die auch in ihm tobten, mit ihr geteilt. Ihr geholfen, die Last zu tragen. Er mochte noch nicht an die Zukunft denken, aber so viel stand dennoch fest: Sollte es eine solche für sie geben, würde er Jamie behutsam lehren, ihr Schneckenhaus zu verlassen.
    Max berichtete von seinem Gespräch mit dem FBI. Sein Kontaktmann setzte wahrscheinlich just in diesem Moment alles daran, Unterstützung für sie zusammenzutrommeln. Er konnte es nicht versprechen, weil New Orleans nicht in seinem Zuständigkeitsbereich lag, aber er hatte zugesagt, Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen.
    Immer, wenn Jamie ihre Hand aufs Knie legte, griff er danach. Ihre Finger fühlten sich eiskalt an. Er rieb darüber, hauchte ihnen Leben ein, bis Jamie den Arm wieder zurückzog. Mehr als den stummen Dialog dieser Gestik konnte er nicht erwarten und verstand es. Sie sagte ihm zum einen
Hilf mir. Sei bei mir
, zum anderen
Ich will dir keinen Schmerz antun. Lass mich
. Es hätte nichts genutzt, ihr zu sagen, dass er ihr jede Qual der Welt abnähme, gäbe es die Möglichkeit dazu. Auch eine Diskussion, dass es für jeden Beteiligten leichter wäre, wenn sie gemeinsam die Last tragen würden, versprach für den Augenblick keine Änderung.
    Auf halber Strecke sah er sich versucht, sich in Trance zu versetzen, um die Nachrichtensender und den Polizeifunk von New Orleans abzuhören, doch Max hatte ihn gebeten, das zu unterlassen. Im Flugzeug würden sie mit den Informationen nichts ausrichten können und sie ohnehin gleich nach der Landung auf herkömmlichem Wege erfahren. Wenn Dix seine Gabe anwandte, schwächte er seine Kräfte und die musste er sich für später aufheben, wenn sich ein Sinn in der Anwendung zu erkennen gäbe. Würde er es jetzt tun und ihn danach die Nachwirkungen überfallen, die ihn in einen Tiefschlaf rissen, würde er die Sache vielleicht noch versauen. Deshalb hielt er sich an Max’ Befehl, obwohl ein Orkan in ihm tobte, der sich zu widersetzen versuchte und die Bedenken nicht teilen wollte. Aber sein Verstand gewann den Kampf. Er wusste, dass Old Daddy recht hatte.
    Seine Gedanken glitten zu Wade und er sandte ein Gebet aus, drückte die Daumen, dass er die Blutvergiftung unbeschadet überstehen würde. Noch immer machte er sich Vorwürfe, dass er seine eigenen Belange nach vorn gestellt hatte und ihm nicht einmal der Gedanke gekommen war, nach Wade zu fragen. Wie selbstverständlich hatte er angenommen, dass er okay war. Er musste lernen, dass man nichts, rein gar nichts, als selbstverständlich annehmen durfte.
    Jeder Tag war ein Geschenk Gottes. Oder der Natur, das konnte jeder sehen, wie er wollte. Zeit seines Lebens schwankte er, ob er an die Existenz eines Weltenschöpfers glauben sollte oder nicht. Mal sah er seinen Glauben gestärkt, dann wieder riss es ihn in ein tiefes Loch, in dem die Existenz eines Gottes, der das Schicksal lenkte und über jeden Menschen wachte, undenkbar schien. Als wahrer Christ hätte er sich in seinem Glauben nicht erschüttern lassen dürfen, doch genau das war immer wieder der Fall. Er schwor sich, Abbitte zu leisten, wenn sie Cindy lebend fanden und das Mädchen ohne Schaden aus der Sache herauskäme und wusste im gleichen Augenblick, welchen Frevel er beging. Gott ließ sich nicht herausfordern, nicht zwingen. Man konnte ihm keinen Deal vorschlagen, da hätte er sich an die andere Seite wenden müssen. Einen Pakt mit dem Teufel eingehen. Er wäre bereit, für Jamies und Cindys Wohl und Glück seine Seele zu verkaufen. Aber der Teufel zeigte kein Interesse. Er meldete sich nicht.

Donnerstag, 25. August, 10:00 Uhr, New Orleans
    J amie schloss geblendet die Augen, als sie den Ankunftsbereich am Flughafen verließen. Ein Blitzlichtgewitter hagelte auf sie nieder.
    Sofort legte Dix seinen Arm um sie und Seth, Simba und Max bildeten rechts und links eine undurchdringliche Mauer, die sie
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