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Geliebter Feind (German Edition)

Geliebter Feind (German Edition)

Titel: Geliebter Feind (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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meinte. Mit Claire war nicht zu spaßen. Letztens hatte sie ihm einen Kinnhaken verpasst, nur weil er sie in den Fluss geschmissen hatte. »Ich werde mein Bestes geben.« Grinsend legte er seine Finger auf ihren Bauch. Himmel, wie weich ihre Haut dort war!
    Seine Hoden zogen sich zusammen. Verdammt Jus , fluchte er in Gedanken, das hier ist Claire und nicht das hübsche Zimmermädchen, von dem du nachts immer träumst!
    Seine Freundin lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in der Wiese und blickte scheinbar teilnahmslos in den Himmel. Zum ersten Mal fiel ihm auf, welch wunderschöne Augen sie besaß. Sie funkelten wie Smaragde. Grün und geheimnisvoll.
    Justin schluckte und versuchte sich wieder auf die Abbildungen in dem Buch zu konzentrieren. »Ich probiere mal, ob ich deine Leber ertasten kann.«
    »Mm hm«, machte Claire bloß, während sie an einem Grashalm kaute und sichtlich verträumt den vorbeiziehenden Wolken hinterherblickte.
    Seine Hände glitten weiter nach oben, bis sie an ihrem Brustkorb ankamen. »Die Leber müsste genau …« Als seine Fingerspitzen gegen etwas Weiches stießen, versteifte sich jeder Teil seines Körpers. Nein, das konnte doch nicht sein, Claire hatte unmöglich schon einen Busen!
    Während er so tat, als würde er nach der Leber suchen, starrte er angestrengt auf das weite Hemd. Jetzt, wo sie so ausgestreckt im Gras lag, konnte er ganz deutlich die kleinen Hügel erkennen, die sich darunter abzeichneten. Sein Penis zuckte und seine Atmung beschleunigte sich. Er war schon sechzehn, verdammt, also schon lange kein Junge mehr. Andere Männer in seinem Alter hatten schon bei einer Frau gelegen. Nur er war wie immer hinterher. Ja, er hatte noch nie ein Mädchen nackt gesehen, außer in diesem Buch, das er tagsüber unter seinem Bett versteckte, um nachts …
    Jetzt bemerkte er, dass Claire ihn anstarrte. Sofort zog er die Hände zurück. »Was ist?« Seine Stimme klang rau. »War ich zu grob?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Jus, das hat sich sogar sehr gut angefühlt.«
    Mittlerweile drückte sein Penis unangenehm gegen die Hose. »Dann mach ich mal weiter.«
    »Tu dir keinen Zwang an.« Sie kicherte. »Ich möchte mir später von dir keine Vorwürfe anhören müssen, dass ich dir irgendwelche Steine in den Weg gelegt hätte.«
    »Dafür sorgt schon mein Vater«, meinte er und glitt mit seinen Händen wieder auf ihren Bauch …

    Verschmitzt grinsend zog Justin den Kopf ein, um nicht von den herabhängenden Ästen skalpiert zu werden, doch sofort wurde seine Miene ernst. Claire und er waren keine Kinder mehr. Nach dem Zwischenfall hatte Jus von seinem Vater erfahren, warum die Iddlesleighs und die Reeces so erbitterte Feinde waren, weshalb er Claire nie wieder getroffen hatte und auch nie wieder sehen wollte. Schlagartig verschwand sein Lächeln und er hoffte, keinem der Reeces über den Weg zu laufen.

    Claire Reece lag fluchend auf dem moosbedeckten Waldboden und rieb sich den Knöchel. »Belle, du widerspenstiges Ding, komm sofort zurück!« Doch ihr Pferd war schon verschwunden. »Hat vor einem kleinen Hasen Angst und wirft mich ab! So ein Mist!«
    Stöhnend zog sie sich den Reitstiefel vom Fuß. Das Gelenk schwoll bereits an. Wie soll ich jetzt nur nach Hause kommen? Zu allem Überfluss begann es auch noch zu regnen. Sie blickte auf das Blätterdach über ihr und wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Frisur hatte sich durch den Sturz vollkommen aufgelöst. Wenn er mich so sieht, bringt er mich um!
    Plötzlich hörte sie Hufgetrappel. »Belle!« Sie wollte aufstehen, um ihrem Pferd entgegenzugehen, doch ein schmerzhafter Stich ließ sie wieder zusammensacken. Als sie jedoch erkannte, dass ihre Stute gemeinsam mit einem schwarzen Hengst antrabte, blieb ihr vor Schreck die Luft weg. Wenn das einer der Iddlesleigh-Brüder war, wäre sie verloren. Claire befand sich auf ihrem Grund und Boden. Diese Fehde, die schon seit ihrer Geburt zwischen den Familien herrschte, könnte sie das Leben kosten!
    Der Reiter musste ein Iddlesleigh sein. Obwohl der große Mann einen Zylinder und einen langen Mantel trug, erkannte sie das typische schwarze Haar und die breiten Schultern, die alle Männer der Familie besaßen. Auf allen vieren versuchte sie hinter einem Gebüsch Schutz zu suchen – doch zu spät. Der Reiter war schon bei ihr angekommen.
    Sie hörte, wie er absprang. »Miss! Ist Ihnen etwas passiert? Sind sie vom Pferd gestürzt?«
    Claire wagte nicht, sich umzublicken.
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