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Geliebter Feind (German Edition)

Geliebter Feind (German Edition)

Titel: Geliebter Feind (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    Justins Gesicht wurde weicher. »Was hast du dir dabei nur gedacht?«
    Ohne auf seine Frage einzugehen, meinte sie: »Möchtest du Tee?« Mit zitternden Fingern holte sie den Kessel vom Feuer. Dabei strich sie sich eine feuchte Strähne aus dem Gesicht. Sie musste furchtbar aussehen! Bei ihm hingegen sah es wunderbar aus, dass ihm die dunklen Haare wirr in die Stirn fielen. Sie gaben ihm etwas Verwegenes, Piratenhaftes.
    »Wir sollten erst mal aus den nassen Sachen raus. Danach nehme ich gerne eine Tasse.« Ohne Vorwarnung zog er sich das Hemd über den Kopf. Claire hätte beinahe den Kessel fallenlassen, da sie nicht wusste, dass ein Mann so gut gebaut sein konnte. Auf dem schlanken Körper sah sie das Spiel seiner Muskeln und auf dem flachen Bauch befand sich eine Spur schwarzer Härchen, die in der Hose verschwand. Im Gegensatz zu Edward wirkte Jus auf sie wie ein junger Gott!
    Verlegen wandte sie sich ab und öffnete ihren Rock. Sie musste sich wirklich ausziehen. Ihr war bitterkalt, obwohl ein seltsam warmes Gefühl von ihrer Leibesmitte aufstieg.

    Justin hatte alles ausgezogen, bis auf die Hosen. Claire sollte nicht sehen, wie es um seine Beherrschung stand. Der gemeinsame Ritt, als sich ihre festen Pobacken gegen seinen Schritt gedrückt hatten, war für ihn wie eine lüsterne Folter gewesen. Da kam es ihm sehr gelegen, sich um die Tiere zu kümmern. So hatte er sein erhitztes Blut abkühlen können.
    Während er die feuchte Kleidung um den Kamin drapierte, sah er Claire aus den Augenwinkeln beim Ausziehen zu. Mittlerweile trug sie nur noch ihre Unterwäsche – ein einfaches Leinenhemdchen, das ihr knapp über die Rundungen des Gesäßes reichte. Sie stand vor dem Fenster, als ein Blitz den Raum erhellte und sich ihre Silhouette für den Bruchteil einer Sekunde durch den Stoff abzeichnete.
    Jus presste die Lider aufeinander. Es war falsch, für diese Frau etwas zu empfinden. Sie ist an allem schuld! , versuchte er sich wieder den Grund ins Gewissen zu rufen, warum er sie eigentlich hassen musste.
    Er öffnete die Augen erst wieder, als er sie neben sich spürte. Mit einer um den Körper gewickelten Decke stand sie bibbernd vor dem Feuer und rieb sich die Hände.
    »Tritt ein Stück zur Seite«, sagte er, als er die dünne Matratze vom Bettgestell hob und sie vor den Kamin legte. »Setz dich, dann wird dir gleich wärmer.«
    Er selbst holte sich eine andere Decke, schlüpfte schnell aus den Hosen – jetzt, da sie ihm den Rücken zudrehte – und wickelte sich den Stoff um die Hüften. Anschließend ließ er sich neben sie auf die Matratze nieder, sehr darauf bedacht, Claire nicht zu berühren.
    Claire hatte sich das Laken unter die Achseln geklemmt und die Arme um die angezogenen Knie geschlungen. Genau so hatte sie als Mädchen ausgesehen, wenn sie ein Lagerfeuer gemacht und Stockbrot geröstet hatten. Waren wirklich schon zehn Jahre vergangen?
    Plötzlich sprang sie auf. »Unser Tee!« Sie humpelte zum Tisch und kam mit zwei dampfenden Tassen zurück. Wie eine römische Göttin in einer Toga wirkte sie auf ihn. Die schlanken Fesseln spitzten unter dem Tuch hervor und brachten Justins Lenden ein Ziehen ein, das durch seinen ganzen Körper ging. Auf ihren nackten Schultern kringelten sich die feuchten Haarsträhnen, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten, und erweckten in ihm den Wunsch, Claire auf den Hals zu küssen. Er hätte ihr am liebsten sofort den Stoff vom Körper gerissen und sie vor dem Kamin genommen, so schmerzhaft pochte seine Männlichkeit bereits.
    Dankend nahm er seine Tasse entgegen und wärmte sich die Hände an dem heißen Porzellan. Doch in seinem Inneren verbrannte er. Was hatte Claire nur mit ihm angestellt? Noch nie hatte er sich so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt. Er begehrte sie nicht nur körperlich – nein, da stand mehr zwischen ihnen und das durfte nicht sein. Sie war schuld am Tod seiner Mutter. Nein, Claires Schönheit war schuld daran, dass er keine liebenswerte Familie mehr besaß. Sie durfte nicht auch noch ihn ins Unglück stürzen.
    Um sich wieder auf andere Gedanken zu bringen, ging er zum Tisch und holte einen Tiegel aus seiner Tasche. »Darf ich mir noch einmal deinen Fuß ansehen?«
    »J-ja, natürlich.« Er bemerkte wieder ihre zitternden Hände, als sie die Tasse neben sich auf den Boden stellte und das Laken ein wenig anhob. Dabei überzog ein sanfter Rotschimmer ihre Wangen.
    Justin schluckte mühsam. Claires
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