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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar
Autoren: Julie Garwood
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lassen?«
    »Du«, gab er zurück. »Und Frances Catherine.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Er nahm ihre Hand, drückte sie auf die Mauer nieder und setzte sich neben sie. »Am Anfang habe ich dieses starke Band zwischen Euch nicht begreifen können. Ihr scheint einander vollkommen zu vertrauen.«
    »Wir vertrauen einander vollkommen«, präzisierte sie.
    Er nickte. »Sie hat niemals jemandem von deinem Vater erzählt, und du hattest niemals Sorge, daß sie es täte.«
    Iain versuchte offenbar, sich selbst etwas zu verdeutlichen. Er sprach langsam, zögernd. »Du hast ihr praktisch eine Waffe gegeben, die sie gegen dich hätte einsetzen können. Ein Mann würde so etwas niemals tun.«
    »Manche schon.«
    »Ich nicht«, gab er zu. »Und bis ich dich traf, hatte ich auch nicht geglaubt, daß es solch ein Vertrauen geben kann.«
    Plötzlich stand er auf. Er faltete die Hände auf seinem Rücken und drehte sich zu ihr. »Du hast mir gezeigt, daß du deiner Freundin volles Vertrauen schenkst. Ich will dasselbe, Judith. Du hast mir gesagt, du vertraust mir. Aber wenn du es wirklich tätest – mit ganzem Herzen, vollkommen, dann würdest du ohne Frage akzeptieren, daß ich dich liebe, wenn ich es dir sage. Erst dann werden deine Unsicherheit, deine Ängste, deine Wunden verschwinden.«
    Judiths Kopf hing herab. Sie erkannte, daß er die Wahrheit sagte. »Ich habe dir nicht genug vertraut, um dir zu sagen, wessen Tochter ich bin«, flüsterte sie. »Aber ich hätte es bestimmt noch getan … eines Tages. Ich hatte solche Angst, daß du mich dann nicht mehr wolltest.«
    »Wenn du mir genug vertraut hättest …«
    Sie nickte. »Ich hab’s ja versucht, kurz vor der Hochzeitszeremonie … Warum hast du mich denn nicht gelassen?«
    »Ich wollte dich unbedingt beschützen, und der einzige Weg, der mir einfiel, war, dich zu meiner Frau zu machen. Der Rat kümmerte sich so nicht großartig darum. Hätten sie aber gewußt, daß du von Maclean abstammst, hätten sie dich benutzt, um ihn zu vernichten.«
    »Wenn ich den Ring nur in England gelassen hätte. Dann wäre nichts davon …«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Geheimnisse haben die Eigenart, ans Tageslicht zu kommen«, sagte er. »Zu viele Leute wußten von der Wahrheit. Deine Verwandten in England hätten zu Maclean gehen können, um dich durch seine Unterstützung zurückzubekommen.« Er zuckte die Schultern. »Vielleicht tun sie es noch.« Doch er schien nicht besonders beunruhigt von diesem Gedanken zu sein.
    »Iain, ich glaube nicht, daß ich hierbleiben kann. So wie Graham mich angesehen hat, als er es erfuhr … Er wird mich niemals als eine Maitland akzeptieren. Ich werde nur wieder eine Außenseiterin sein. Nein, ich kann nicht bleiben.«
    »Also gut.«
    Seine augenblickliche Zustimmung verwirrte sie. Sie hatte geglaubt, er würde sie zumindest bitten, es zu versuchen. Dann hätte sie gnädig einlenken können. Aber wie konnte er behaupten, sie zu lieben, und sie gleichzeitig ohne weiteres gehen lassen?
    Judith blieb keine Zeit mehr, eine Erklärung von ihm zu verlangen. Denn in diesem Moment riß Patrick die Tür auf und rief nach ihr.
    Sie ging ins Haus zurück und fand Frances Catherine strahlend vor Freude vor. Judith nahm an, daß Patrick ausgiebig bereut hatte.
    Die Schmerzen, die Frances Catherine im unteren Rücken verspürte, waren geringer, wenn sie sich bewegte, und so ging sie langsam vor der Feuerstelle auf und ab, während Judith die nötigen Vorbereitungen traf.
    Ihre Freundin stellte ihr Hunderte Fragen über die Macleans, wovon Judith keine einzige beantworten konnte. Als es ihr endlich möglich war, einen ganzen Satz ohne Unterbrechung auszusprechen, erzählte sie ihrer Freundin von Douglas.
    »Ich habe einen Bruder. Und er ist genau fünf Jahre älter als ich«, sagte Judith. »Meine Mutter hat ihn im Stich gelassen und niemals zu jemandem ein Wort darüber verloren.«
    Frances Catherine wäre fast gestürzt. Dann packte sie die Wut.
    »Dieses verdammte Miststück«, rief sie aus.
    Sie wollte gerade noch eine ähnlich finstere Meinung über Judiths Mutter loswerden, als sie hörte, wie sich ihr Mann draußen vor dem Fenster für sie entschuldigte. Sie schlug die Hand vor den Mund und unterdrückte das aufkommende Lachen.
    »Deine Mutter ist ein Ungeheuer«, flüsterte sie. »Wenn es Gerechtigkeit auf der Welt gibt, dann bekommt sie sicher, was ihr zusteht.«
    Judith glaubte zwar nicht daran, aber sie wollte jetzt nicht mit ihrer Freundin darüber
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