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Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)
Autoren: Lena Valenti
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Cahal nachts.
    Ihr Großvater und die Berserker besuchten sie täglich und gingen traurig und mit hängenden Köpfen, wenn sie sahen, dass sich der Zustand der jungen Frau nicht besserte.
    Caleb ruhte sich im angrenzenden Zimmer aus, Menw sorgte dafür, sie und ihn intravenös zu ernähren, aber beide wussten sie, dass Aileen sich an einem sehr viel ruhigeren Ort befand und es etwas Starkes benötigte, um sie von dort zurückzuholen. Sie war seit über zweiundsiebzig Stunden in einem tiefen Koma. Und sie hatte viel Blut verloren.
    Bevor Caleb in einen tiefen Schlaf versank, ordnete er an, ihm so viel Blut wie möglich abzunehmen und es Aileen zu geben. Aber er schlief nicht. Nicht, seitdem man sie beide in sein Haus gebracht hatte, wo sie versorgt wurden.
    Caleb verbrachte den Tag liegend, mit geschlossenen Augen, im Dunkeln – jetzt, wo Aileen ihn nicht nährte, ertrug er das Sonnenlicht wieder nicht –, und er sprach mit keinem. Nicht einmal mit Menw, der sich darum kümmerte, seine Wunden zu säubern und ihm Blut abzunehmen.
    Von seinem Zimmer aus versuchte Caleb, Aileen Kraft zu geben. Er sprach über alles mit ihr. Vor drei Tagen hatte er ihre Abwehr in Tinaghel jäh niedergerissen, und sie hatte keine Kraft mehr, ihm zu widerstehen. Er wusste, dass seine Cáraid verloren war, dass sie zwischen dieser und der anderen Welt schwebte und er ihr Anker wäre, damit sie wieder zurückkäme.
    Er erzählte ihr alles, was er seit seiner Verwandlung gesehen hatte, wie es früher war, als die Götter sich bei ihnen in Stonehenge einfanden. Er erzählte ihr, wie er seine Schwester geärgert hatte, als sie Kinder waren und wie sie ihn auf die Palme bringen konnte.
    Er erzählte ihr, wie er sich gefühlt hatte, als er sie das erste Mal hinter ihrem Fenster in Barcelona gesehen hatte. Wie sehr er bereute, sie so schlecht behandelt zu haben. Wie sehr er bereute, sich ihr gegenüber nicht so geöffnet zu haben, wie sie es verdiente.
    Aileen hatte allen Unsterblichen, die von ihrer langlebigen Existenz genug hatten, einen neuen Grund gegeben zu leben. Einen Grund, Loki und ihre Versuchungen von sich zu weisen. Aileen hatte gezeigt, dass Menschen sich ändern konnten, dass sie sich vereinen und gemeinsam für etwas Gutes kämpfen konnten, selbst wenn es sich um Klans handelte, die sich seit Ewigkeiten bekämpften. Aileen hatte ihnen gezeigt, dass Liebe keine Grenzen oder Gesetze oder Rassen kannte. Und dass außerdem alles möglich war.
    Ich war sehr mit Thor verbunden, erklärte er ihr. Er war ein Vorbild für mich, und auch wenn der Klan uns beide respektierte, so habe ich alles, was ich weiß, von ihm gelernt. Du bist genau wie er, Aileen. Du kannst nicht aufgeben. Weil ich weiß, dass ich mich in den letzten Tagen verändert habe, und alles Gute, was die anderen in mir zu sehen beginnen, verdanke ich dir. Du hast mich zu einem besseren Mann gemacht, und ich spüre, dass ich mein Leben ohne dich nicht fortführen könnte. Kannst du dir vorstellen, was für ein Geschenk du mir gemacht hast? Ich kann wieder in der Sonne nach draußen, Álainn . Du bist das beste Geschenk, die größte Überraschung. Und wie bedanke ich mich dafür bei dir? Ich begebe mich in eine Falle und bringe dich in Gefahr. Ich bin einfach unfähig.
    Caleb?
    Caleb blieb reglos liegen. Aileen redete mit ihm.
    Caleb, hör nicht auf. Sprich weiter mit mir. Das bist du doch, oder?
    Ja, mo chailin . Trotz seiner geschlossenen Augen liefen Tränen über seine Wangen.
    Ich weiß nicht … ich weiß nicht, wie ich dich finden soll. Deine Stimme tut so gut.
    Wo bist du, Aileen? Warum kommst du nicht mit mir zurück?
    Ich weiß nicht, wie das geht. Zeig es mir. Führ mich.
    Caleb zwang sich, vom Bett aufzustehen. Er würde diese mentale Verbindung nicht abbrechen lassen, nicht im Traum! Er öffnete die Tür zum Zimmer nebenan und schwankte hinein. Aileens Körper lag unbeweglich und blass auf dem Bett. Das weiße Bettlaken verbarg ihren schlanken, wunderschönen Körper nicht. Sie hatte an Gewicht verloren, doch für ihn war sie noch immer wunderschön.
    Er kniete sich neben sie und legte seine Hände auf ihre. Dann lehnte er seine Stirn an sie.
    Aileen, streng dich an, für mich. Ich brauche dich. Folge meiner Stimme.
    Mir ist kalt.
    Nein, Liebes. Meine Stimme wird dich wärmen. Ich werde dich wärmen.
    Ich bin in einem Gang und weiß nicht, welche Tür ich nehmen soll … Ich bin verloren.
    Wähl meine Tür, meine Tür.
    Wie ist diese Tür? Was ist
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