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Geliebte Schwindlerin

Geliebte Schwindlerin

Titel: Geliebte Schwindlerin
Autoren: Barbara Cartland
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verliebte sich immer wieder aufs neue in sie. Unversehens hatte er all das in einer Frau gefunden, wonach die meisten Männer sich vergebens sehnten: die große Liebe und eine Frau, mit der er sich auf ideale Weise ergänzte.
    Blasiert und zynisch war er in der Vergangenheit gewesen und hatte sich über die Gefühle anderer und alles, was ihnen heilig war, lustig gemacht. Minella hingegen, mit ihrem sicheren Instinkt für alles Gute, war unbeschadet und rein aus den Gefahren hervorgegangen, die ihr durch ihre Reise nach London und ihre Bitte um Connies Hilfe gedroht hatten.
    Der Graf wagte nicht, sich auszumalen, was Minella alles hätte passieren können, zumal er spürte, daß ihre Unschuld und ihre Reinheit sie besser behütet hatten, als irgend etwas anderes es vermocht hätte.
    Er schwor sich in diesem Augenblick, sie in Zukunft nach besten Kräften zu beschützen und davor zu bewahren, daß jemand sie verletzte oder ihr die Unbefangenheit nahm. Er wußte, sie würden sehr glücklich miteinander werden, sobald er seine mißlichen Angelegenheiten in Ordnung gebracht hatte.
    Die größte Schwierigkeit sah er darin, daß die Scheidung sich lange Zeit hinziehen konnte, und die Begleitumstände zwangsläufig seiner Position bei Hofe schaden würden.
    Ihm kam wieder zu Bewußtsein, daß Minella ihm zu Füßen saß und etwas auf dem Herzen hatte.
    „Was wolltest du mir sagen, Liebste?“ fragte er.
    „Ich muß immer daran denken, was morgen auf dich zukommt.“
    Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich, als er an die unerfreuliche Begegnung mit seiner treulosen Frau erinnert wurde. Er würde auch dem Mann nicht ausweichen können, der damals zweifellos an dem hinterhältigen Plan beteiligt gewesen war, seine Geliebte standesgemäß zu verkuppeln und so deren rechtmäßigem Ehemann die Verantwortung für das Kind aufzuhalsen, das man ihm untergeschoben hatte.
    Minella gegenüber hatte er unerwähnt gelassen, daß laut dem Erbfolgegesetz ein Junge als rechtmäßiger Sohn des Grafen gegolten und auch dessen Adelstitel geerbt hätte.
    Der bloße Gedanke daran war ihm so zuwider und erzürnte ihn dermaßen, daß er sich absichtlich nicht nach dem Geschlecht des Kindes erkundigt hatte.
    In ihren ersten Briefen hatte seine Frau ihn beschworen, des ungeborenen Kindes wegen in die Scheidung einzuwilligen. Er hatte alle unbeantwortet gelassen, Olive jedoch weiterhin Unterhaltszahlungen zukommen lassen, als wäre sie noch immer die Frau an seiner Seite. Das glaubte er, seiner Selbstachtung schuldig zu sein.
    Eine beachtliche Summe war so von seiner Bank vierteljährlich nach Neapel überwiesen worden.
    Im Grunde handelte es sich weniger um eine noble Geste seinerseits als vielmehr um den Versuch, den Treuebruch seiner Frau nach außen hin zu verschleiern.
    „Ich habe nicht das geringste Verlangen, an morgen zu denken“, sagte er so bitter, daß es ihr weh tat, „und muß mich dennoch ins Unvermeidliche fügen.“
    „Weil ich das weiß“, erwiderte Minella stockend, „wollte ich dir einen … einen Vorschlag machen.“
    „Wie lautet er?“
    Sie konnte nicht verhindern, daß sie plötzlich am ganzen Körper zu zittern begann und ihr heiße Röte in die Wangen stieg.
    „Als wir das erste Mal allein in der Kabine waren“, sagte sie dann leise, „fordertest du etwas von mir, das ich dir verweigern mußte.“
    „Da hatte ich doch noch keine Ahnung, daß du die Tochter deines von mir sehr geschätzten Vaters bist und zudem die Frau, nach der ich mich schon mein Leben lang gesehnt habe.“
    „Lieb von dir, daß du das sagst“, murmelte Minella. „Eine Scheidung würde deinem Ansehen schaden und dein Ehrgefühl zutiefst verletzen, und … und deshalb bin ich jetzt bereit, deinem Wunsch zu entsprechen, ohne irgendwelche Rechte für mich zu beanspruchen.“
    Sie konnte ihn dabei nicht ansehen und schmiegte statt dessen die Wange an sein Knie.
    Einen Augenblick lang schien er wie erstarrt. „Jetzt weiß ich auch, warum ich dich so innig liebe, mein Herz“, sagte er dann bewegt. „Ich werde nie vergessen, was du mir geben wolltest und es wie einen Schatz in meinem Herzen bewahren.“
    Er streckte die Arme aus, hob sie in den Sessel neben sich und zog sie an sich.
    „Meine Antwort, Liebste“, murmelte er in ihr Haar, „lautet klar und deutlich: nein!“
    „A. . aber warum?“
    „Weil ich dich anbete für das, was du mir geben willst“, erwiderte er, „jedoch auf keinen Fall möchte, daß du dich in irgendeinem Haus in
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