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Geliebte Schwindlerin

Geliebte Schwindlerin

Titel: Geliebte Schwindlerin
Autoren: Barbara Cartland
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verhindern, daß sich für Sie unangenehme Erinnerungen an Ihren Aufenthalt an Bord unseres Schiffes verknüpfen“, sagte der Kapitän galant.
    Nach dem Diner hielten Minella und der Graf sich noch eine Weile in der Offiziersmesse auf, bevor sie sich von ihrem Gastgeber verabschiedeten und in ihr Quartier zurückzogen.
    Auf dem Weg dorthin fiel es Minella schwer, die Balance zu halten, und so ließ sie es gern geschehen, daß der Graf ihren Arm nahm und sie stützte.
    Sobald sie den Salon erreicht hatten, zog er sie zu sich in einen Sessel und küßte sie, daß sie das stürmische Meer, das schlingernde Schiff und alles andere um sich herum vergaß und sich nur dem hohen Glücksgefühl hingab, das seine Zärtlichkeiten in ihr auslösten.
    Nachdem sie sich zu Bett begeben hatten, verstärkte sich das Schaukeln des Schiffes, wurde das Stampfen noch lauter. Angst befiel sie plötzlich, und sie streckte instinktiv die Hand hilfesuchend nach dem Grafen aus.
    „Laufen wir nicht Gefahr zu kentern und zu sinken?“ fragte sie mit dünner Stimme.
    Beruhigend drückte er ihre Hand und drehte sich im Dunkeln auf die Seite, um ihr näher zu sein.
    „Wir sind völlig sicher, Liebste. Diese großen Schiffe sind sturmerprobt und haben schon viel schlimmere Unwetter auf dem Meer überstanden.“
    „Trotzdem kann ich meine Angst nicht unterdrücken.“
    „Das ist verständlich“, erwiderte er. „Wir sind jedoch in guten Händen, und der Tod durch Ertrinken wird uns ganz bestimmt nicht beschieden sein.“
    Minella zog ihre Hand nicht weg, und er streckte tastend den Arm aus und legte ihn um ihre Schulter.
    „Ich bin so froh, daß du bei mir bist“, sagte sie im Flüsterton. „Sonst hätte ich mich längst unter der Bettdecke verkrochen und gebetet.“
    „Sprechen wir über unsere gemeinsame Zukunft“, schlug der Graf vor, „dann kommst du auf andere Gedanken.“
    „Ich kann an nichts anderes mehr denken als an dich“, gestand sie ihm.
    „Es macht mich glücklich, das aus deinem Mund zu hören“, entgegnete er. „Nun zu meinen Plänen.“
    Er sagte das so grimmig, daß sie aufhorchte.
    „Wie sehen sie aus?“ fragte sie besorgt, doch dann sagte sie sich, daß zur Furcht und Sorge kein Anlaß mehr war, solange sie in seiner Nähe war.
    „Ich habe dem Kapitän erzählt, ich hätte unserem Botschafter in Italien eine wichtige Nachricht von Ihrer Majestät, der Königin, zu überbringen“, begann der Graf. „Er wollte Neapel eigentlich gar nicht anlaufen, erklärte sich jedoch bereit, solange im Hafen vor Anker zu gehen, bis ich meine Mission erledigt habe.“
    Sie bemühte sich, ihn zu verstehen, aber es gelang ihr nicht. Seine nächsten Worte brachten die Aufklärung.
    „Meine eigentliche Absicht ist, meine Frau in Neapel aufzusuchen und sie aufzufordern, ihr schriftliches Einverständnis zu geben, damit ich sofort nach unserer Rückkehr in England die Scheidung einreichen kann.“
    „Bedeutet das nicht, daß die Zeitungen in allen Einzelheiten darüber berichten werden?“ fragte Minella unbehaglich.
    „Ich fürchte, ja“, erwiderte er seufzend. „Weiß der Teufel, was die Presse darüber berichten wird! Mein einziges Bestreben ist, dich aus der Sache herauszuhalten, und das bedeutet, daß wir getrennt wohnen müssen.“
    „Nein!“ rief Minella entsetzt aus. „Das könnte ich nicht ertragen!“
    „Es bleibt uns aber nichts anderes übrig“, sagte der Graf ruhig, „und es wäre vielleicht am besten, wenn du dich vorübergehend bei deiner Tante aufhieltest, oder ich könnte dich auf der Rückreise von Kairo zu meiner Mutter bringen und ihrer Obhut überlassen.“
    Da Minella sich nicht dazu äußerte, spann er seinen Gedankengang weiter.
    „Es wird Monate dauern, bis der Prozeß beginnen kann, und bis dahin würde es die Leute, die uns in Kairo zusammen gesehen haben, nicht sonderlich befremden, daß wir uns zerstritten und zur Trennung entschlossen haben.“ Seine Stimme klang verbittert, als er fortfuhr: „Ich kann dir gar nicht sagen, wie abscheulich mir der Gedanke ist, jemand könnte dich eines so schändlichen Benehmens für fähig halten, wie meine Frau es an den Tag gelegt hat.“
    Einen Augenblick schwieg er, um dann betont sachlich hinzuzufügen: „Für den Augenblick können wir nicht mehr tun, als uns vorzusehen und unsere Liebe vor den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen. Natürlich werde ich mir die besten Anwälte nehmen, die es gibt.“
    Wieder trat Stille ein. Dann ließ Minella sich
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