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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie
Autoren: Renate Blieberger
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ohne meinen Befehl zu rufen werdet ihr bezahlen“, grollt er. So menschlich er im Moment auch scheint, auf einen Wink von ihm sammeln sich die Schatten und fließen auf uns zu. Jede Faser von mir schreit danach den verfluchten Dingern aus dem Weg zu gehen. Aber sie prallen zum Glück ohnehin an den Rand des Pentagramms. Lilly und Lukas strecken ihre Hände zum Pentagramm, allerdings ohne die Linie zu überragen. Lilly beginnt zu sprechen: „Schattenfluch weiche aus diesem Mann. Der Wille, das Blut und die Macht der Hexen gebieten es dir.“ Der Herr der Schatten lacht schallend auf und höhnt: „Du kannst den Fluch nicht brechen Hexe.“ Dann wirft er sich selbst gegen das Pentagramm, diesmal fühle sogar ich die Erschütterung in der Magie, als er die gezogene Linie berührt, denn die ganze Höhle scheint zu beben. Lukas führt den Bann völlig konzentriert fort: „Fluch der Schatten, all deine Macht, all dein Übel wird gebannt, geselle dich zu dem Rest von dir, die weitere Macht eines Hexenmeisters wird dich zwingen und bewachen.“ Lilly greift zu der Phiole an ihrem Gürtel, in der etwas von meinem Blut ist. Was, wie sie erklärt hatte, nötig ist, weil auch ein reiner Vampir an dem Bann beteiligt sein muss, so wie Seth damals. Sie öffnet sie geschickt mit einer Hand, ohne mit der Anderen Lukas loszulassen. Sie hält sie hoch und fährt fort: „Das Blut der Vampire wird den Bann versiegeln, weiche der vereinten Macht.“ Dann kippt sie es über die verbundenen Hände. Ohne weitere Worte drücken sie die Hände in das Pentagramm, wäre ich nicht schon tot, mein Herz würde stehen bleiben. Die Kreatur stürzt sich, vor Wut brüllend, auf ihre Hände. Ich springe vor um Lilly zurückzureißen, aber Rose schnappt mich hinten an der Jacke und bremst mich ab. Ich schüttle sie wütend ab und stürze vor, nur um ungläubig stehen zu bleiben. Hatte ich bis jetzt nichts von der Magie gesehen, erscheint es jetzt umso unglaublicher. Der Herr der Schatten hängt knapp vor ihren Händen in der Bewegung erstarrt in der Luft, hinter ihm hat sich das Artefakt in die Luft erhoben, es rotiert immer schneller, bis es gegen den Herrn der Schatten prallt. Es gibt ein schrilles Geräusch, das droht mein Trommelfell zu zerfetzen. Die Schatten werden immer heller, bis sie verschwinden, dann beginnt der Herr der Schatten zu kreischen. Ich presse die Hände gegen meine Ohren, noch nie habe ich ein Geschöpf auf dieser Welt so schreien gehört, es klingt, als ob man ihm einen Teil seiner Seele herausreißen würde. Er verstummt abrupt, als seine Augen plötzlich nicht mehr leuchten, sondern ein normales Grün zeigen. Er löst sich aus der Starre und stürzt direkt auf Lilly zu. Ich hechte nach vorne und reiße sie zu Boden, was, da ihre Hände noch immer verbunden sind, auch Lukas zu Fall bringt. Ich werfe mich sofort wieder herum, um Ragnar abzuwehren. Aber der blonde Hüne springt über uns hinweg, direkt auf die Wand zu. „Fasst ihn“, brülle ich. Aber als ich ihm nachsetze, verdichtet sich die Dunkelheit vor ihm und er scheint in der Wand zu verschwinden. Als ich einen Herzschlag später folgen will, pralle ich gegen eine feste Wand aus Stein. Ungläubig fahre ich über die nun wieder massive Wand. „Offenbar kann er Schatten noch als Tore benutzen“, erklärt Lukas. „Wie nett, und wie sollen wir ihn jetzt wieder finden“, knurre ich. „Gar nicht“, sagt Lilly sanft, „er ist nun kein Geschöpf der Dunkelheit mehr. Der Schattenfluch ist von ihm gewichen, das konnte ich spüren. Er mag die Schatten noch als Tor benutzen können, aber der Tod umgibt ihn nicht mehr.“ „Du willst ihn einfach laufen lassen“, keuche ich ungläubig. Sie seufzt: „Ich sagte nur, dass er nicht mehr der Herr der Schatten ist, nicht dass er harmlos wäre. Aber wir haben gar keine andere Wahl als ihn laufen zu lassen. Er ist kein Schattengeschöpf mehr, also wird ihn zu rufen nicht klappen. Und er könnte sonst wo sein.“ Rose wirft leise ein: „Vielleicht ist es besser so. Bei seiner Geschichte hat er doch eine zweite Chance verdient, jetzt wo er keine tödliche Gefahr für die ganze Welt mehr ist.“ „Ist das dein Ernst?“, frage ich meinen ehemaligen Schützling verblüfft. Sie wirkt plötzlich traurig und antwortet leise: „Ich konnte Seth keine Chance geben, obwohl ich auch Gutes in ihm gesehen habe, er war einfach zu gefährlich. Aber Ragnar können wir diese Chance gewähren. Sollte er sie missbrauchen, können wir ihn immer
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