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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition)
Autoren: Tamera Alexander
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aber vor Gericht nicht tragfähig.“
    Sie hob das Kinn. „In einem Moment, in dem ich mich über meinen Vater ärgerte, habe ich dieses Bild mit meinem Namen signiert. Wenn man die Farbe in der rechten unteren Ecke abkratzt, sieht man unter der gefälschten Signatur meinen Namen. Und wenn das noch nicht genügt, dann schau auf die Rückseite. Ich musste in der rechten unteren Ecke eine kleine Stelle flicken. Sie ist für ein geübtes Auge immer noch zu sehen.“
    Holbrook verließ das Zimmer. Einige Minuten später kam er mit befriedigter Miene zurück. „Einer der Privatdetektive würde gern mit Ihnen sprechen, Miss Laurent. Aber nicht hier. In seinem Büro.“
    Claire stand auf. „Darf ich fragen, was aus dem Bild wird?“
    Sutton hielt ihren Stuhl. „Es wird als Beweismittel konfisziert und vor Gericht vorgelegt. Warum?“
    „Es hat für mich eine besondere Bedeutung. Das ist alles.“
    Holbook lachte leise. „Ich fürchte, für den Brissaud-Sammler, der es vor drei Monaten in New York gekauft hat, hat es auch eine besondere Bedeutung. Bevor er erkannte, dass es eine Fälschung ist und dass er seine Investition verloren hat.“
    Claire runzelte die Stirn. „Kann er sein Geld zurückbekommen?“
    Sutton merkte, dass die Frage an ihn gerichtet war. „Das wird ebenfalls entschieden, wenn wir vor Gericht gehen.“ Dann kam ihm ein Gedanke. „Claire, weißt du eigentlich, für wie viel Geld der ‚Brissaud‘ da draußen verkauft wurde?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das Bild wurde in der Nacht gestohlen, in der ich New Orleans verließ.“
    Sutton blieb stehen, bevor er die Tür öffnete. „Dein Jardins de Versailles wurde bei einer Auktion in New York für fast viertausend Dollar verkauft.“ Ihre Kinnlade fiel ebenso wie Mrs Holbrooks nach unten. „Wenn ich das bedenke, habe ich mit deinem Amerikanischen Versailles ein richtiges Schnäppchen gemacht.“
    * * *
    In den ganzen Jahren, die er Adelicia kannte und für sie arbeitete, hatte Sutton die Frau noch nie so still gesehen. So regungslos. So vollkommen schockiert. Er kannte dieses Gefühl.
    Nur das Geräusch von Claires Stimme und hin und wieder ein leises Weinen, während sie ihre Geschichte erzählte, unterbrachen das Schweigen. Sutton spürte, dass es Claire ihre ganze Kraft kostete, aber sie saß mit perfekter Haltung da und hielt den Kopf hoch, als sie weinte.
    Er hatte es abgelehnt, sich zu setzen, da er lieber hier stehen wollte, wo er beide Frauen beobachten konnte. So überrascht er auch gewesen war, als er erfahren hatte, was Claire getan hatte, hatten ihre Haltung und Würde unter dem Druck der letzten zwei Tage ihn beeindruckt. Sie hatte eine Aussage nach der anderen gemacht, ohne sich jemals zu beklagen. Und sie hatte immer dieselben Fakten genannt.
    Aber er wusste, dass ihr vor diesem Gespräch mit Adelicia gegraut hatte.
    „Ich möchte noch einmal sagen, Mrs Acklen, wie furchtbar leid es mir tut, dass ich Ihnen die Wahrheit verschwiegen habe und Sie in diese Situation gebracht habe. Ich bin so dankbar …“ Claires Stimme brach, und ein Moment verging, bevor sie sich wieder ein wenig gefangen hatte. „… für die Möglichkeiten, die Sie mir gaben, solange ich hier auf Belmont war. Und dass Sie mich in Ihrem Haus und in Ihrem Leben aufgenommen haben. Ich wünschte, ich könnte Ihnen das alles mit etwas anderem zurückzahlen als mit Verlegenheit und öffentlichem Spott.“
    Die Zeitungen hatten die Geschichte bereits aufgegriffen, und natürlich hatten die Artikel, da Claire Adelicia Acklens persönliche Privatsekretärin war, beide Frauen mehrfach erwähnt. Die Berichte waren größtenteils sachlich, sie waren aber gespickt mit Worten wie Fälschung und Betrug .
    Claire ließ den Kopf hängen, als sie mit ihrem Geständnis fertig war. Aber Adelicia schaute sie immer noch wortlos an. Sutton wünschte, sie würde etwas sagen. Das Schweigen war selbst für ihn durchbohrend und schmerzhaft.
    Er und Claire hatten ausführlich darüber gesprochen, was sie getan hatte, aber sie hatten mit keiner Silbe über ihre Beziehung gesprochen. Er liebte sie. Das konnte und wollte er nicht leugnen. In dieser Hinsicht hatte sich nichts verändert. Innerlich wenigstens. Aber sie brauchten Zeit, um alles zu verarbeiten.
    Eines wusste er mit Bestimmtheit: Die Claire Laurent, die er lieben gelernt hatte, war nicht dieselbe Frau, die diese Fälschungen gemalt hatte. Sie hatte ihm einen Brief mit ihren Gedanken gegeben, nachdem sie die Frage so deutlich in
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