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Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Titel: Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1
Autoren: Sydney Croft
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erlebte, zwang er sich zur Zurückhaltung, weil er fürchtete, sie zu verletzen. Und das wäre für beide unerfreulich. Ein einziges Mal war er hemmungslos gewesen, vor einigen Jahren,
bevor er gelernt hatte, gefährliche Situationen zu meiden. Gerade noch rechtzeitig, bevor er seiner Partnerin ernsthaft wehtat, gewann er die Beherrschung zurück. Aber verdammt, sie war schockiert gewesen. Und hatte es allen ihren Freundinnen erzählt.
    Dieser Zusammenhang zwischen seinem Sexualtrieb und den Stürmen machte es ihm nicht gerade leichter, als er älter wurde. Mit einiger Mühe, penibler Planung und Gebeten kämpfte er erfolgreich dagegen an. Trotzdem raubte ihm dieser Fluch jede Hoffnung auf ein erfülltes Liebesleben. Er hatte es satt, die Frauen zu erschrecken, als Freak zu gelten, allein zu sein, obwohl die Einsamkeit für ihn die einfachste Lebensweise war.
    Mit seinen fünfundzwanzig Jahren hatte er geglaubt, noch schlimmer könnte es nicht werden. Aber in den letzten sechs Monaten war seine Libido dermaßen gewachsen, dass er sie bei Gewitterstürmen kaum noch zügeln konnte. So grauenvoll und beharrlich wie an diesem Abend war der Trieb noch nie gewesen. In nur vierundzwanzig Stunden musste irgendetwas passiert sein, das sein mühsam erworbenes inneres Gleichgewicht bedrohte.
    Kurz bevor Haley das Bad verließ, riss er das Messer von seinem Oberarm und steckte es in seine Reisetasche. Dann beobachtete er, wie sie zum Wohnzimmer schlenderte, in Shorts und einem T-Shirt. Das immer noch feuchte, lange braune Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Nachdem er sie im Bad allein gelassen hatte, war das elektrische Licht wieder angegangen. Er hatte nur eine der Sturmlampen neben der Küchentür angeknipst. Mindestens zehn hatte sie im
ganzen Haus verteilt. Aber je weniger er von ihr sah, desto besser. Die Vision ihres nassen, nackten Körpers haftete ohnehin viel zu hartnäckig in seinem Gehirn.
    Als er Haleys langbeinige Schritte beobachtete, heulte der Wind mit einer Kraft, die alle Wände erschütterte. Das schien sie nicht mal zu bemerken, und Remy machte sich nicht die Mühe, ihr zu erzählen, dass er drei seiner Gehaltsschecks darauf verwendet hatte, die Mauern instand setzen zu lassen und gegen die wilden Stürme zu wappnen, die Louisiana und seine kostbaren Bayous dauernd bedrohten.
    Wenn Mutter Natur irgendwas demonstrieren wollte, konnte sie ein richtiges Biest sein.
    »Sie sind also Little Remy«, sagte Haley über die Schulter und betrat die Küche. Durch die offene Tür schaute er ihr nach.
    »T-Remy«, betonte er zähneknirschend.
    »Für mich macht das keinen Unterschied.« Sie zuckte die Achseln, dann öffnete sie den antiquierten Kühlschrank und bückte sich. Dabei offerierte sie ihm den Anblick ihres Hinterns, der auf geradezu verbotene Weise aus ihren Daisy-Duke-Shorts ragte. Sie griff nach einem Miller Lite, nicht sein Lieblingsbier, und kehrte in den Wohnraum zurück.
    Anscheinend war sie lange genug hier gewesen, um einzukaufen.
    »Doch, das macht einen Unterschied«, widersprach er. »Aber weil Sie nicht hier aufgewachsen sind, wissen Sie’s nicht besser.«
    »Und woher soll ich wissen, ob Sie der sind, für den Sie sich ausgeben? Ich meine, Fotos sehe ich hier keine.«

    »Zur Hälfte gehört diese Bruchbude mir - tonnere m’écrasé si j’sus pas après dire la verité«, murmelte er.
    »Übersetzung, bitte.«
    Scheiße, ohne nachzudenken war er wieder einmal ins Cajun-Französisch verfallen. Stets kein gutes Zeichen. »Möge mich der Blitz treffen, wenn ich lüge«, erklärte er und lächelte, weil sie ja keine Ahnung hatte. Sie warf ihm jedoch einen seltsamen Blick zu. Vermutlich überlegte sie, welcher Idiot Mutter Natur im Zorn eines Gewitters wohl herauszufordern wagte. Wenn sie bloß wüsste … »Und bald verliere ich meine Geduld mit Ihnen.«
    »Und Sie platzen hier einfach rein«, konterte sie.
    »Aber offensichtlich kennen Sie meinen Namen, mein Vater muss Ihnen also von mir erzählt haben.«
    »Nur, dass sein Sohn bei der Navy ist. Aber nichts davon, dass Sie heute Abend heimkommen würden.«
    Selbst wenn er glauben wollte, das wäre die Wahrheit - er konnte es nicht. Schon immer hatte Remy senior sein Bestes getan, um der Öffentlichkeit die irrwitzigen Wetterkapriolen seines Sohnes zu verhehlen. Was keineswegs bedeutete, er würde andererseits daraus nicht Profit schlagen. Insbesondere seit er älter wurde, jeden Tag noch mehr trank und sein schwer verdientes
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