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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin
Autoren: Christina Dodd
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zur demütigen Positur auf dem Boden. Dann fing er sich wieder. »Wie hätte ich ahnen können, dass ich Sie eines Tages so willens darum bitten würde, mich zu heiraten.«
    Sie sah ihm zu, wie er geistesabwesend die Katze kraulte, während er sich bemühte, demutsvoll zu wirken. Es war sehr reizvoll. Nicht unbedingt glaubwürdig, aber reizvoll.
    Als er begriff, dass sie nicht antworten würde, sagte er: »Obwohl ich weiß, dass Sie keines meiner Besitztümer brauchen, wollte ich Sie damit bestechen, mich zu heiraten.«
    »Glauben Sie, ich bin der Typ Frau, der einen Mann wegen seines Besitzes heiratet?«
    »Wenn Sie es wären, hätten Sie auf meinen ersten Antrag hin eingewilligt.«
    Es gefiel ihr, dass er endlich die Wahrheit begriff.
    »Es gibt aber noch einen Grund für uns zu heiraten. Nicht dass ich Ihre Wahl in irgendeiner Weise beeinflussen möchte, aber … ich denke, Sie erwarten ein Kind von mir.«
    »Natürlich«, hauchte sie. Natürlich. Irgendwie hatte er herausgefunden, dass sie guter Hoffnung war, und er dachte … was dachte er wohl? Dass sie ihn heiraten musste? Wenn das der Fall war, hatte er ihr einen doppelten Schlag versetzt, arrogant und stolz, seine ehelichen Rechte einfordernd.
    »Natürlich? Heißt das ja?«
    Ihre Hände flatterten zu ihrer Taille. »Ja.«
    Er machte große Augen und fragte: »Würden Sie mich bitte für einen Moment entschuldigen?«
    Fasziniert sah sie ihm zu, wie er aufstand, zum Fenster ging, die Daumen in die Weste schob – und grinste. Töricht und breit, als könne er nicht anders.
    Kurz darauf schluckte er, machte ein ernstes Gesicht und kniete sich wieder vor sie hin. »Verzeihen Sie mir.« Seine Hände huschten über sie hinweg, und legten sich schließlich auf ihre Hände. »Ich weiß, dass schwangeren Frauen oft übel wird. Sie sind vielleicht auch nicht besonders glücklich darüber, ein uneheliches Kind auszutragen, falls es zwischen uns nicht gut ausgeht, aber – ich habe mein ganzes Leben davon geträumt, ein Kind zu haben … mit der Frau, die ich liebe.«
    oh. Oh. Er sagte, dass er sie liebte. Wenn er sie so ansah, und sie das leichte Zittern seiner Finger an den ihren spürte, dachte sie … fühlte sie sich … euphorisch.
    Als sie nicht sofort antwortete, sagte er: »Es mag Ihnen schwer fallen, das zu glauben. Mein Ruf ist nicht der Beste, und die Erfahrungen mit Ihrem Vater dürften Sie kaum geneigter machen, mir zu glauben -«
    »Sie sind kein bisschen wie mein Vater«, sagte sie. Auch wenn sie zu guter Letzt doch noch um ihren Vater getrauert hatte, sie machte sich keine Illusionen über ihn. Sie wusste sehr gut, dass ihr Vater sich schleunigst aus dem Staub gemacht hätte, wenn eine seiner Mätressen ein Kind von ihm erwartet hätte.
    »Das bin ich wirklich nicht. Ich habe zwar schon einige Frauen im biblischen Sinne gekannt, aber ich versichere Ihnen, ich habe keine Kinder, weil ich immer, immer einen Pariser benutzt habe. Nur bei Ihnen nicht. Niemals. Nicht einmal beim ersten Mal.« Kerrich rückte näher und umfasste ihre Knie. »Wissen Sie, warum?«
    Ihre Lippen formten ein stimmloses »Nein«.
    »Weil ich wusste, dass Sie mir Schwierigkeiten machen würden. Ich wusste, ich würde jede Waffe meines Arsenals brauchen, Sie zu halten. Und wenn das hieß, dass ich Sie schwängern musste, war ich bereit, es zu tun.« Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, aber er schlang seine Finger um ihre. »Niederträchtig. Ich weiß. Aber Sie sind alles das, wovor ich mich immer gefürchtet habe.«
    Sie hatte keine Ahnung, wovon er sprach. »Gefürchtet habe?«
    »Sie sind all das, wovor
Jeder
Mann Angst hat. Und all das, was jeder Mann sich wünscht. Sie sind so klug, dass es keine Rolle spielt, dass Sie auch noch schön sind. Als ich die unschöne Miss Lockhart zum ersten Mal geküsst habe, habe ich gesagt, ich hätte Sie nur testen wollen. Ob Sie sich in mich verliebt hätten und nackt in meinem Schlafzimmer auftauchen würden.«
    »So haben Sie sich eine Menge Ärger erspart«, sagte sie bissig. Sie erinnerte sich daran, wie abweisend er gewesen war und wie sehr sie das beschämt hatte.
    »In Wirklichkeit habe ich Sie geküsst, weil ich vergessen hatte, wie geistreich Sie aussehen, wenn man sich mit Ihnen unterhält und was für ein Vergnügen Ihre Gesellschaft ist.« Er zog eine kleine, fein geschnitzte Holzschachtel aus der Tasche und öffnete sie. In ein schwarzes Samtkissen gebettet lag ein Ring aus Perlen und funkelnden Saphiren. »Für eine
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