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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem
Autoren: A Herries
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komplizierte Verhandlungen mit den Ungläubigen einzulassen.“
    „Vielleicht geht der Käufer auf das Angebot ein.“ Als sie das Mitleid in den Augen Francines sah, drohte Harriet der Mut zu verlassen. „Irgendjemand muss uns doch helfen …“
    „Wenn Euer Bruder seinen Einfluss beim Botschafter Frankreichs geltend macht, wird man Euch möglicherweise retten und zurückbringen, aber dann … es wäre am besten für Euch, wenn man Euch nie findet. Denn wenn Ihr noch lebt, werdet Ihr eine Schande für Eure Familie sein. Natürlich könnt Ihr Eurem Leben selbst ein Ende machen, bevor …“ Zu bekümmert, um fortzufahren, verstummte die Französin. Sie musste nicht mehr sagen; Harriet hatte sie auch so verstanden. Marguerite und sie würden in einen Harem gebracht, um demjenigen zu seinem Vergnügen zur Verfügung zu stehen, der sie kaufte.
    Als Marguerite wissen wollte, was die Französin gesagt hatte, schüttelte Harriet nur den Kopf. Die Cousine glaubte noch immer, sie würden gegen Lösegeld freigelassen, doch seit sie in das Lager beim Sklavenmarkt gebracht worden waren, fiel es Harriet sichtlich schwer, den Mut nicht zu verlieren.
    „Ich weiß nicht, wie es weitergeht“, erklärte sie Marguerite. „Deshalb müssen wir zusammenbleiben, koste es, was es wolle. Wenn wir uns nicht trennen lassen, wird man uns vielleicht zusammen verkaufen. Und solange wir zusammen sind, besteht Hoffnung für uns beide.“
    „Oh, Harriet …“ Marguerite begann zu schluchzen und klammerte sich an sie. „Ohne dich wäre ich völlig verloren. Lieber hätte ich mich ins Meer gestürzt, als diesen Ungeheuern zu erlauben, mich gefangen zu nehmen.“
    „Du darfst nicht verzweifeln, Liebes.“ Harriet legte der Cousine den Arm um die bebenden Schultern. „Ich werde alles tun, um uns freizukaufen. Ach, wenn sie uns doch erlauben würden, Kontakt mit meinem Bruder aufzunehmen …“
    „Und Vater … und Captain Richardson?“, fragte Marguerite. „Denkst du, sie fanden den Tod auf dem Schiff? Ich frage mich immer noch, ob es nicht besser gewesen wäre, bei ihnen zu bleiben. Wenn Papa tot ist …“ Sie schluckte schwer. „Lieber möchte ich auch sterben, als die Sklavin eines Barbaren zu sein.“ Sie erschauderte. „Diese Männer machen mir Angst, Harriet. Ich finde es abstoßend, wie sie herumbrüllen, wie sie riechen …“
    „Korsaren sind brutal, und sie riechen tatsächlich nicht gut, aber im Har… wenn wir im Haushalt eines wohlhabenden Mannes leben, werden wir nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Soviel ich weiß, sind Türken und Sarazenen gebildet und baden häufig und gern. Vermutlich werden sie eher nach Parfüm duften, als nach Schweiß riechen.“
    „Harriet!“ In Marguerites Augen stand das blanke Entsetzen. „Wie kannst du behaupten, sie wären gebildet, wo sie Frauen als Sklaven halten! Das ist böse und unmenschlich, und ich würde eher sterben, als mich zwingen zu lassen … die Scham würde mich umbringen.“
    „Ich weiß sehr wohl, dass wir ruiniert wären und uns keine Hoffnung mehr auf eine Heirat in England machen könnten, falls sie uns freilassen würden. Aber es gibt mehr im Leben als eine Ehe. Und wenn unser Käufer ein Ehrenmann ist, wird er gestatten, dass man uns freikauft.“
    Marguerite warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Das sagst du nur, um mich zu trösten. Dabei weißt du genau, dass es niemals passieren wird.“
    Harriet senkte den Blick. Ihre Hoffnung, freigekauft zu werden, war in der Tat sehr geschrumpft, doch als sie die Angst und Verzweiflung in den Augen ihrer Cousine sah, wurde ihr klar, dass sie nicht aufgeben durfte.
    „Ich kann nichts versprechen, Marguerite, aber ich werde nichts unversucht lassen. Wenn mir nur endlich jemand zuhören würde …“
    Sie unterbrach sich, als der Sklavenhändler das Lager betrat und mehrere Männer und Frauen aussuchte, die daraufhin fortgebracht wurden. Ihr Herz fing wie wild zu klopfen an, und sie packte Marguerite und drückte sie an sich.
    „Ich glaube, sie bringen uns zur Versteigerung. Halt dich an mir fest, Marguerite, und lass mich auf keinen Fall los, egal, was sie sagen.“
    Marguerite nickte, das Gesicht aschfahl vor Angst. Sie griff nach Harriets Arm, entschlossen, ihn nicht loszulassen, selbst wenn man ihr drohen sollte wie schon etliche Male zuvor.
    „Lass sie gehen“, befahl der Sklavenhändler. „Ich will die Hellhaarige, nicht dich.“
    „Wir bleiben zusammen.“ Harriet starrte ihn nieder. In einem Ton
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