Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)
Autoren: S. G. Felix
Vom Netzwerk:
vollständig darüber einig sind, ob die Geschehnisse jener zehn Jahre nach dem Verschwinden der Speedwell, einem Spuk oder Poltergeist-Heimsuchungen zuzuordnen sind.
    Ein Spuk wird in der Regel als eine personenbezogene, geisterhafte Erscheinung beschrieben, die auch über viele Jahre auftreten kann.
    Ein Poltergeist hingegen sei ortsgebunden und würde sich vornehmlich durch unerklärliche Geräusche wie Klopfen oder durch Bewegen von Gegenständen bemerkbar machen.
    In den letzten Jahren hat sich für die Geschehnisse in Lost Haven die Bezeichnung Poltergeist durchgesetzt, weil die meisten der mysteriösen Erscheinungen als lokal gebunden beschrieben wurden. Oder anders ausgedrückt: Fast alle Erscheinungen traten, oftmals mehrfach, in den Wohnungen der Einwohner von Lost Haven auf, unabhängig davon, wer das jeweilige Heim zur fraglichen Zeit bewohnte.
    Hätte Arthur Farrel die folgenden Ereignisse nicht in so akribischer Genauigkeit niedergeschrieben, hätte sich niemals ein Historiker oder Parapsychologe ernsthaft mit dem Fall 'Lost Haven' beschäftigt.
    Für die Skeptiker jedoch – und davon gab und gibt es nicht wenige – ist Farrel der Quell allen Übels. Weil der überwiegende Teil der detaillierten Berichte über Poltergeister von ihm stammt, ist es ein Leichtes zu argumentieren, dass alles nur Farrels Fantasie entsprungen war, die krankhafte Ausmaße angenommen hatte. Allein durch das Anzweifeln der Echtheit von Farrels Geschichten, lassen sich auch alle Berichte der übrigen Dorfbewohner als Unfug abtun, da diese – so die Skeptiker - nur auf den Geisterzug aufspringen wollten, um Aufmerksamkeit zu erregen.
    Dass Farrel sich alles nur ausgedacht haben sollte, war somit ein ideales Totschlagargument.
    Jeder, der sich näher mit den Vorfällen von Lost Haven beschäftigt, muss sich sein eigenes Urteil bilden. So wie ich es getan habe. Als ich das Ferienhaus für meine Familie vor sechs Jahren gekauft hatte, war ich der Meinung, dass sich die Argumente der Skeptiker und der Befürworter in etwa die Waage hielten. Ich glaubte nicht wirklich an Poltergeister, stand dem Thema jedoch aufgeschlossen gegenüber. In jeder fantastischen Geschichte steckt immer ein Körnchen Wahrheit.
     
    Nachdem die Speedwell spurlos verschwunden war, vergingen Tage und Wochen, ohne dass etwas Erwähnenswertes geschehen wäre. Eine trügerische Ruhe legte sich über den kleinen Küsten-Ort. Schließlich berichtet Farrel, dass Ende November 1884 einige Einwohner von Lost Haven über Schlafstörungen klagten. Zudem breitete sich eine zunehmend depressive Stimmung unter den Menschen aus. »Es scheint mir, als seien alle unfähig geworden, sich über die bescheidenen aber guten Dinge unseres gewohnten Lebens zu erfreuen«, schrieb Farrel.
    Zunächst schien niemand diese Merkwürdigkeiten in Verbindung mit der Speedwell zu bringen.
    Kurz nach der Wintersonnenwende gab es dann den ersten Bericht über eine geisterhafte Erscheinung. Es war die Witwe Marodith. Sie habe einen Geist gesehen, wie er nachts am Fußende ihre Bettes gestanden und sie angestarrt habe. Sie habe einen solchen Schreck bekommen, dass sie aus ihrem Bett gefallen sei, berichtet Farrel. Niemand glaubte ihr. Doch der Geist erschien wieder. Marodith fürchtete, es handle sich um den Geist ihres verstorbenen Mannes. Er sei aus dem Jenseits zurückgekehrt, um sich nun an ihr zu rächen, weil sie verschwiegen hatte, dass sie, als sie noch eine junge Frau war, ihrem Ehemann untreu gewesen war. Man wollte die arme Frau schon für verrückt erklären, als drei weitere Poltergeistphänomene die Runde machten.
    Ein Hafenarbeiter, der direkt an seinem Arbeitsplatz wohnte, wollte um Mitternacht seltsame Gestalten über das Wasser der Bucht schweben gesehen haben. Sie hätten sich an den Fischerbooten zu schaffen gemacht, indem sie diese wild hin und her stießen.
    Ein Mr. Harper, der Barbier des Dorfes, berichtete, dass er eines Nachts merkwürdige Geräusche in seinem Geschäft gehört hätte. Seine Wohnung befand sich im gleichen Haus eine Etage darüber. Als er die Treppe hinunterging, um nach dem Rechten zu sehen, hätte er seine Rasiermesser durch die Luft fliegen sehen. Nur durch reines Glück, wie er Arthur Farrel erzählte, sei er mit dem Leben davon gekommen.
    Emily Miller war eine junge Frau, die eine kleine Pension in Lost Haven betrieb. Sie wurde in einer Nacht aus ihrem Bett gerissen, als sämtliche Türen in ihrem Haus mit einem ohrenbetäubenden Lärm auf und zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher