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Geistersturm

Geistersturm

Titel: Geistersturm
Autoren: Jason Dark
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Kopf. Natürlich wußte ich, was dieses Bild bedeutete. Es war das Zeichen des Sinclair-Clans, und ich wußte auch, daß jeder schottische Clan sein eigenes Wappen hatte. Es schössen mir andere Namen durch den Kopf, die ich allerdings rasch wieder vergaß.
    Mich interessierte einzig und allein der Name Sinclair! Außerdem wollte ich wissen, wer mich besucht hatte, als ich unter der Dusche stand.
    Er hatte mir dieses Andenken hinterlassen, sicherlich nicht grundlos.
    Es kam praktisch nur eine Person in Frage: die unheimliche Kriegerin vom Flughafen. Sie war in meiner Wohnung gewesen und hatte mir den Beweis hinterlassen.
    Er war wieder ein Hinweis auf Schottland, indirekt also auf das Schlachtfeld von Culloden, und allmählich wurde mir das Geschehen doch unheimlicher. Ich hätte mich schon früher mit der Vergangenheit meiner Familie beschäftigen sollen. Wenn ich ab heute dazu gezwungen wurde, hoffte ich, daß es nicht zu spät war, und der Fall wurde immer drängender. Wer konnte mir helfen? Sicherlich die Unbekannte, die aber ließ sich nicht blicken.
    Ich dachte an meinen Vater, der sich in Schottland seinen Ruhesitz gesucht hatte. Möglicherweise wußte er mehr, nur hatte ich bei meinen Besuchen in Lauder nie über die Herkunft des Namens Sinclair und unserer Ahnherren gesprochen. Jetzt mußte es sein.
    Nachdenklich ließ ich mich in den Sessel fallen. Das Telefon hatte ich auf meinen Schoß gestellt. Die Nummer meiner Eltern wußte ich auswendig.
    Es war auch jemand im Haus. Meine Mutter meldete sich. Wie immer beschwerte sie sich, weil ich mich ihrer Meinung nach viel zu selten meldete und sie noch seltener besuchte. Den letzten Jahreswechsel hatte ich bei ihnen verbracht und war auf der Rückfahrt in einen mörderischen Fall hineingeraten, in dem die Satanisten eine Rolle spielten.
    »Willst du deinen Besuch anmelden, Junge?«
    »Nicht direkt, Mutter.«
    »Aha.«
    »Ich werde wohl nach Schottland fahren. Wenn ich es einrichten kann, komme ich in Lauder vorbei, ansonsten hätte ich gern mit Vater gesprochen.«
    »Da hast du Pech gehabt, er ist nicht da.«
    Ich war enttäuscht. »Für länger?«
    »Nein, nein, er ist mit Bekannten in den Wald gegangen. Dort müssen wohl einige Bäume gefällt werden. Am Abend ist er wohl wieder da, falls die Männer nicht wieder in einem Pub landen.«
    Ich mußte grinsen, als ich das hörte, aber ich gönnte meinem alten Herrn den Schluck.
    »Kann ich dir denn helfen, Junge?«
    »Danke, Mutter, aber ich glaube nicht.«
    »Willst du es nicht versuchen?«
    Ich seufzte, denn ich kannte meine Mutter. Wenn die einmal etwas gespürt hatte, ließ sie nicht locker. »Nun, Junge?«
    »Weißt du, Mutter, das ist ein wenig kompliziert. Es geht eigentlich nur um unseren Namen.«
    »Bitte? Wieso das denn?«
    »Das fragte ich mich auch. Dabei kam mir in den Sinn, daß Vater möglicherweise etwas mehr über die Sinclairs und deren Vergangenheit weiß. Ich werde ihn aber noch darauf ansprechen.«
    »Denkst du an den Sinclair-Clan, den es auch heute noch in dieser Gegend gibt? Seine Heimat ist eigentlich weiter nordwestlich von unserem Wohnort.«
    »An den habe ich gedacht.«
    »Da muß ich dich enttäuschen, John. Dein Vater und ich haben nie großen Kontakt zum Clan der Sinclairs gehabt. In dieser Hinsicht sind wir wenig traditionell. Uns gefällt auch nicht, daß soviel Wirbel darum gemacht wird, denn die Vergangenheit sollte man ruhen lassen.«
    »Welche meinst du, Mutter?«
    Die Antwort verriet, daß sich meine Mutter schon ein wenig in der Geschichte auskannte.
    »Ich erinnere mich an eine blutige Schlacht, von der in den schottischen Schulen zu meiner Zeit oft gesprochen wurde.«
    »Culloden.«
    »Genau, John.«
    »Weißt du mehr darüber?«
    »Interessiert es dich?«
    »Ja.«
    Meine Mutter ließ nicht locker. »Dann scheint es mit deinem neuen Fall zusammenzuhängen.«
    »Das könnte sein.«
    »Schade, John«, sagte sie, »daß du bei mir an der falschen Adresse bist. Ich kann dir darüber kaum etwas sagen. Aber ich könnte darüber in Büchern nachlesen.«
    »Das kann ich auch, Mutter.«
    »Was ist denn nun genau los? Warum interessiert dich die historische Schlacht so?«
    »Ich bin noch nicht dahintergestiegen, Mutter, aber ich arbeite daran.«
    »Du willst mir nichts sagen.«
    »Ich kann es nicht.«
    »Hör auf, Junge. Ich kenne dich genau. Du willst deine alte Mutter dumm lassen.«
    »Nein, aber ich darf dich küssen.«
    »Durchs Telefon?«
    »Wie sonst?«
    »Ich wollte, du wärst
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