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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge
Autoren: K. H. Scheer
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schmut­zi­ger Or­gh!« röhr­te ich in Vi­du-Yakkhats Rich­tung. »Sag noch ein­mal, was du vor­zu­brin­gen hast … und hü­te dich da­vor, es an der Hoch­ach­tung man­geln zu las­sen, die Tu­madschin Khan ge­bührt!«
    Aber Vi­du-Yakkhat war für mei­ne Vor­stel­lun­gen un­er­reich bar. Star­ren Au­ges fi­xier­te er mich und wie­der­hol­te:
    »Wir sind ge­kom­men, um für uns und die uns­ri­gen die Frei­heit zu for­dern!«
    Ich schoß em­por, von maß­lo­sem Zorn er­füllt.
    »Moo­lo!« gell­te mein Schrei.
    Der Sau­ri­er stieß ein wü­ten­des Röh­ren aus.
    »Der Kerl ist bis an den Hals hin­auf voll­ge­pumpt mit Dro­gen, Sir«, zisch­te Ve­r­i­coz mir zu. »Wahr­schein­lich han­delt es sich um ei­ne Pro­gramm­dro­ge. Er ist ge­kom­men, um et­was Be­stimm­tes zu ver­rich­ten, und er wird nicht eher ge­hen …«
    Ich wink­te ihm zu schwei­gen. Ich wuß­te, was ich wis­sen woll te. Die Or­ghs hat­ten ein­ge­se­hen, daß ih­re hyp­no­ti­schen Tricks bei uns nicht ver­fin­gen, und mir ein Selbst­mord­kom­man­do ge­schickt. Vi­du-Yakkhat hat­te den Auf­trag, mich zu er­mor­den! In­zwi­schen hat­te der Sau­ri­er sich vor mei­nem Tisch auf­ge­baut. Ich wies mit aus­ge­streck­tem Arm auf Vi­du-Yakkhat.
    »Pack den Un­ver­schäm­ten und spiel mit ihm Ball!« for­der­te ich.
    Fau­chend wir­bel­te der Sau­ri­er her­um. Wie moch­te es den bei­den Pa­no­lis im In­nern des Un­ge­heu­ers zu­mu­te sein? Vi­du-Yakkhat sah den Moo­lo auf sich zu­kom­men. Er trat einen Schritt zu­rück. Zwei sei­ner Be­glei­ter wi­chen eben­falls zur Sei­te. Ich sah, wie die Hän­de zu den Gür­teln hin­ab­sta­chen. Vi­du-Yakkhat brüll­te et­was. Mein Trans­la­tor gab wie­der:
    »Tod dem Ty­ran­nen!«
    »Zy­klo­pen, Ach­tung!« be­fahl ich mit lau­ter Stim­me.
    Dann traf die Hand die Schalt­leis­te. Mit ei­nem Ruck setz­te sich mein Ar­beit­s­tisch in Be­we­gung. Die Or­ghs hat­ten ih­re Waf­fen noch nicht schuß­be­reit, da fauch­te ich mit­samt Tisch wie der Sturm­wind auf sie zu. Sie schri­en auf, war­fen sich zur Sei­te, um von dem un­ge­wöhn­li­chen Fahr­zeug nicht zer­malmt zu wer­den. Aber sie rea­gier­ten zu spät. Die Dro­ge hat­te ih­nen den Mut ge­ge­ben, mich in mei­nem ei­ge­nen Thron­saal zu be­dro­hen. Die­sel­be Dro­ge min­der­te auch ih­re Re­ak­ti­ons­ge­schwin­dig­keit. Es gab ein häß­li­ches Knir­schen, als ich zu­erst mit Vi­du-Yakkhat, dann mit dem Rest sei­nes Ge­fol­ges zu­sam­men­prall­te. Die stäh­ler­nen Kan­ten des Ti­sches wirk­ten wie Schmie­de­häm­mer, un­ter de­ren Schlä­gen die Or­ghs be­wußt­los zu­sam­men­bra­chen. Zwei wur­den zur Sei­te ge­schleu­dert; die üb­ri­gen – dar­un­ter Vi­du-Yakkhat – stürz­ten so, daß sie einen wir­ren, dich­ten Knäu­el bil­de­ten. Die Ba­sis­plat­te, auf der mein Ar­beit­s­tisch ruh­te, war von er­heb­li­chen Aus­ma­ßen. Ich schal­te­te das künst­li­che Schwe­re­feld bis auf einen win­zi­gen Rest­wert ab und ließ das schwe­re Ge­bil­de ruck­ar­tig nach un­ten sin­ken.
    Un­ter mir be­grub ich Vi­du-Yakkhat und zwei sei­ner Be­glei­ter.
     
     

2.
     
    Ich bin nie­mals ein blut­dürs­ti­ger Mensch ge­we­sen, und mit zu­neh­men­dem Al­ter und – hof­fent­lich! – wach­sen­der Weis­heit wird die Wahr­schein­lich­keit im­mer ge­rin­ger, daß es mich je­mals nach Blut dürs­ten wird. Ich fürch­te den Tod, und ich has­se es zu tö­ten. Auch in die­ser kri­ti­schen Si­tua­ti­on lag mir an nichts we­ni­ger als dar­an, daß die Or­ghs, so hin­ter­häl­tig sie sich uns ge­gen­über auch be­nom­men hat­ten, für ih­ren Ver­rat mit dem Le­ben zu bü­ßen hät­ten. Aber man be­den­ke die La­ge: wir, die Ge­schöp­fe ei­ner Zi­vi­li­sa­ti­on, die nach mar­sia­ni­schen Maß­stä­ben ge­mes­sen nicht mehr als ei­ne pri­mi­ti­ve Tech­no­lo­gie er­zeugt hat­te – wir, die mit viel mehr Glück als Ver­stand ein mar­sia­ni­sches Schlacht­schiff da­zu ge­bracht hat­ten, uns ei­ni­ger­ma­ßen heil von un­se­rem Son­nen­sys­tem bis zu dem 24.000 Licht­jah­re ent­fern­ten Sys­tem des Mars-Ver­sor­gers Al­pha-VI zu brin­gen – wir stan­den hier ei­nem Feind ge­gen­über, der uns um ein
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