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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274
Autoren: Anne Herries
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Und sie brachten Leinentücher, als ihre Fruchtblase platzte.
    Elizabeta setzte sich zu ihr und hielt Kathryn die Hand, als sie sich vor Pein wand und aufschrie.
    „Ihr macht das sehr gut“, sagte sie. „Eure Wehen sind viel stärker als meine es zu diesem Zeitpunkt waren. Ich glaube, Eure Niederkunft wird nicht sehr lange dauern.“
    Kathryn konnte nicht antworten. Sie hatte noch nie so schreckliche Schmerzen verspürt und konnte ihre Schreie nicht unterdrücken, als die Abstände zwischen den Wehen immer kürzer wurden.
    „Es kommt“, rief Elizabeta. „Oh, meine liebe Freundin, ich kann schon den Kopf sehen! Presst jetzt fest – und es wird bald vorüber sein.“
    Kathryn tat, wie ihr geheißen wurde. Dann schrie sie lang und laut auf, und diesen Schrei hörte Lorenzo, als er das Haus betrat.
    Sein Vater lief ihm entgegen und hielt ihn zurück, als er zu Kathryn gehen wollte. „Warte ein bisschen, mein Sohn. Sie hat ihre Zofen und Elizabeta um sich.“
    „Sie braucht mich. Ich muss zu ihr gehen.“
    In diesem Augenblick hörten sie ein Kind schreien – und blickten einander an. „Es ist vorbei. Kathryn …“
    Lorenzo machte sich von seinem Vater los und rannte zum Zimmer seiner Frau. Als er es erreicht hatte, brach ein weiterer schrecklicher Schrei aus ihr heraus.
    „Kathryn?“ Er sah zum Bett hinüber und erhielt einen warnenden Blick von Elizabeta. „Wir dachten, das Kind wäre bereits geboren?“
    „Euer Sohn war ungeduldig, in die Welt hinauszukommen, Signore. Aber wie es scheint, gibt es noch ein weiteres Baby. Und dieses Mal könnte es eine Weile dauern.“
    „Noch ein Baby? Zwillinge …“ Lorenzo wurde blass, denn solche Geburten waren für die Mutter gefährlich. Er trat ans Bett und fasste nach der Hand seiner Frau, während sie sich weiter wand. „Meine arme Geliebte, vergib mir.“
    Kathryn schüttelte den Kopf, um ihm zu sagen, dass es nicht seine Schuld war. Aber der Schmerz war zu stark, als dass sie hätte sprechen können. Sie klammerte sich an ihn und grub ihre Nägel in seine Handflächen, als eine neue Wehe kam.
    „Unser Sohn. Nenne ihn Dickon“, flüsterte sie heiser. „Wenn mir irgendetwas zustoßen sollte …“
    „Es wird nichts geschehen!“ Er blickte sich ungeduldig um. „Wo ist der Arzt? Hat niemand nach ihm geschickt?“
    „Er wurde sofort herbeigerufen“, erklärte ihm Elizabeta. „Aber Euer Sohn kam sehr schnell.“ Sie zeigte ihm den Säugling, der in weiche Tücher gewickelt war. „Ist er nicht wunderschön?“
    „Ja, aber ich wünschte bei Gott, er wäre das einzige Kind“, sagte Lorenzo. Sein Gesicht war bleich vor Sorge, als er beobachtete, wie Kathryn stöhnte und sich krümmte. Er war verzweifelt, weil er ihr nicht helfen konnte. „Zum Teufel mit dem Mann! Wo bleibt er?“
    „Hier bin ich, Signor Santorini, zu Euren Diensten.“
    Der Arzt trat ein. Er war ein kleiner, Ruhe ausstrahlender Mann, der dunkel gekleidet war und eine Holzkiste trug, in der sich seine Instrumente befanden.
    „Sie hat schreckliche Schmerzen“, sagte Lorenzo. „Helft ihr doch irgendwie!“
    „Wenn Ihr bitte den Raum verlassen wollt. Nur eine der Damen sollte bleiben, während ich Eure Gemahlin untersuche, Signore.“
    Es sah aus, als wollte Lorenzo sich weigern, aber Elizabeta warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Ich werde bei ihr bleiben. Ihr könnt Signor Viera getrost vertrauen. Er war mir eine große Hilfe, als ich in den Wehen lag. Kathryn wird es gut gehen, jetzt wo er da ist.“
    Lorenzo beugte sich hinunter, um Kathryn auf die schweißnasse Stirn zu küssen. „Ich werde bald wieder hier sein“, versprach er.
    Auf dem Gang vor dem Schlafgemach begegnete er seinem Vater, der ungeduldig auf Neuigkeiten wartete. „Ist alles gut?“, fragte er.
    „Kathryn hat einen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Doch da ist noch ein weiteres Kind, das weniger leicht kommt.“
    „Gott habe Erbarmen!“ Charles bekreuzigte sich. „Wenigstens ist jetzt der Arzt bei ihr.“
    „Was auch immer das nützen mag“, murmelte Lorenzo. Er hatte nur wenig Vertrauen in Heilkundler und verzehrte sich vor Angst, die Frau zu verlieren, die er mehr liebte als das Leben selbst.
    Es dauerte noch einige Minuten, bis Signor Viera zu ihnen hinaustrat.
    „Das zweite Kind liegt falsch herum. Ich muss es umdrehen und vielleicht meine Instrumente zu Hilfe nehmen, um es herauszuholen. Wenn ich das tue, könnte das Kind geschädigt werden. Es ist ein Risiko, aber wenn ich Eurer Frau nicht
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