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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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begann sie zu saugen, um ihm den Lebenssaft zu entziehen. Sie brauchte viel, und er wusste nur allzu genau, wie sie sich fühlte. Nicht nur, weil er sich selbst schon so gefühlt hatte, sondern weil er alle ihre Empfindungen mit ihr gemeinsam erlebte. Sie waren eins, während sie von seinem Handgelenk trank. Alles, was sie spürte, spielte sich auch in seinem Gehirn ab. Alles, von ihrer tiefen Liebe zu ihm bis zu ihrem unstillbaren Verlangen.
    Er wurde schwächer, und sie saugte stärker. Schwindel überkam ihn, und sie trank weiter. Sein Kopf fiel zur Seite, und sein Blick vernebelte sich zusehends. Er zog leicht an seinem Handgelenk, doch sie hielt ihn fest und trank weiter.
    Endlich entriss er sich ihr mit einem festen Ruck. Er verband sich das Handgelenk mit einem Stück Stoff.
    Sie fiel zurück, ihr Rücken bog sich über seinen Arm, ihre Augen fielen zu.
    Dante richtete ihren Oberkörper auf und nahm sie in seine Arme. „Bitte, stirb nicht. Nicht jetzt. Alle Mächte dieser Welt, lasst es funktionieren. Lasst es genug sein. Es muss!“
    Ihre Lippen bewegten sich, kaum merklich, an seinem Ohr. Ihr Atem, ein Flüstern, schwach, aber eindringlich. „Liebe … mich … ein … letztes … Mal.“
    Verzweifelt schloss er seine Augen. „Es kann nicht das letzte Mal gewesen sein, mein Herz. Das kann es nicht.“ Er zog sie auf sich, zog das weiße Nachthemd hinauf, bis sich der Stoff an ihrer Taille in Falten legte. Darunter war sie nackt. Sie schmiegte sich jetzt gegen seine Brust, ihre Beine lagen um seine Hüften und hatten sich hinter ihm verschlungen. Er befreite sich von seinen Jeans und drang sofort in sie ein. Sie war feucht, sehnsüchtig und bereit für ihn. Durch die Blutlust. Selbst in ihrem Zustand galt ihr Hunger seinem Körper genauso sehr wie seinem Blut, und so würde es immer ein. Er packte ihre Hüften und drang wieder tief in sie ein. Er wusste, sie war zu schwach, um sich zu bewegen, deshalb übernahm er auch ihren Part. Sanft, langsam, so behutsam wie er nur konnte. Er küsste sie und hielt sie fest und bewegte sich ganz vorsichtig in ihr. Er hatte noch nie so geliebt – in keinem seiner beiden Leben.
    Sie waren immer noch miteinander verbunden, als die Sonne aufging. Und als sie in Schlaf fiel, konnte er nicht sagen, ob sie tot war … oder untot.
    Und dann schlief auch er ein.

Keith
    EPILOG
    Einen Monat später
    Maxine hatte sich ordentlich in Schale geschmissen und bewunderte Lou, der in seinem Smoking wirklich toll aussah. Mit einer Hand hielt sie ihn fest, mit der anderen Lydia. Auch sie sah glamourös aus. Pailletten, ein gewagter Ausschnitt, und prachtvoll herabfallende blonde Locken. Sie hatte den ganzen Abend begierige Blicke auf sich gezogen, von Männern wie von Frauen. Alles war wunderschön, aber auch bittersüß.
    „Das ist unglaublich“, sagte Stormy und beugte sich über Lou, um Maxine anzugrinsen. „Ich kann nicht glauben, dass ihr ein Extraticket für mich organisiert habt.“
    „Für das beste Drehbuch sind nominiert …“, sagte jetzt die atemberaubend schöne Moderatorin auf der Bühne.
    Stormy lehnte sich zurück, während sie sich alle auf die Bühne konzentrierten und Maxine den Atem anhielt. David saß auf der anderen Seite neben Lydia, und seinem Gesichtsausdruck nach war er genauso nervös wie sie, als das Starlet auf der Bühne den Umschlag aufriss. „Und die Auszeichnung geht an …“
    Als die Schauspielerin aufblickte, hatte sie Tränen der Rührung in ihren Augen. „Morgan De Silva für Twilight Hunger .“
    Applaus toste durch den Saal. Die Favoritin der Herzen hatte gewonnen. Als die Menge sich erhob, schlossen die fünf sich an. Sie umarmten sich. Maxine und Lydia weinten beide hemmungslos, und David ging den Gang hinauf zur Bühne, während eine Stimme verkündete: „Im Namen der kürzlich verstorbenen Morgan De Silva, David Sumner, ihr Produzent, Regisseur und enger Freund.“
    Er betrat die Bühne, nickte traurig, als er der hübschen Moderatorin die Hand schüttelte, und nahm ihren Kuss auf die Wange entgegen. Er hielt die goldene Statue in Händen, kämpfte mit den Tränen und wartete, bis der Applaus sich gelegt hatte. Auf der großen Leinwand hinter ihm erschien plötzlich ein überlebensgroßes Foto von Morgan, bevor die Krankheit ihre Spuren hinterlassen hatte.
    „Gott, sie war so schön“, hörte Maxine jemanden sagen. „Und so jung.“
    Die Menge setzte sich langsam wieder hin, und der Applaus verhallte.
    David sprach. „Danke. Morgan
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