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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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sagen.
    „Ich weiß. Ich weiß.“ Maxine drehte sich zu Lou um. „Wir müssen Dante retten.“
    „Was du nicht sagst. Aber wie zum Henker sollen wir ihn finden? Stiles könnte ihn überallhin gebracht haben.“
    Zum zweiten Mal in jener Nacht öffnete sich Morgans Fenster langsam. Wieder kletterte eine Gestalt hinein. Aber dieses Mal war es nicht Dante. Es war die Frau, die Morgan als Sarafina erkannte. Sie war atemberaubend schön, mit wallendem schwarzem Haar und ebenholzfarbenen Augen, blutroten Lippen und einer Haut so blass wie Schnee. Ein einziger Blick von ihr ließ Morgan einen Schauer über den Rücken fahren. Sie trug roten Samt. „Ich hätte da vielleicht einen Vorschlag“, meinte sie trocken.
    „Wer zum Teufel sind Sie?“, fragte Maxine und trat zwischen Morgans Bett und die Frau am Fenster.
    „Mutig, für eine Sterbliche. Mein Name ist Sarafina. Ich bin Dantes Schwester. Und seine Tante und seine Mutter.“
    „Du bist ein Vampir.“ Maxines Worte waren anklagend.
    „Deine Beobachtungsgabe ist erstaunlich“, erwiderte die Frau sarkastisch. „Ja. Ich bin ein Vampir. Nicht die Zahnfee, nicht das Sandmännchen, ein Vampir. Und du hilfst mir entweder, Dante zurückzuholen, oder du bezahlst für sein Leben mit deinem eigenen. Sind wir uns darüber im Klaren?“
    Maxine ließ sich nicht einschüchtern. „Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?“
    Sie hob ihre Augenbrauen. „Na, die Tatsache, dass ich mich als Köder für den Vampirjäger anbiete, sollte dazu wohl ausreichen, meinst du nicht?“
    Maxine und Lou starrten sie sprachlos an.
    „Kommt schon, das ist die einzige Möglichkeit. Dante schickt mir keine mentalen Signale, die stark genug sind, um ihn zu orten. Allein kann ich ihn nicht finden. Aber ich weiß, dass er lebt. Ich kann es spüren.“
    „Er lebt“, flüsterte Morgan, der schon wieder Tränen in den Augen standen.
    „Ja. Was mehr ist, als ich von dir sagen kann, Sterbliche.“
    Morgan lächelte sie schwach und unsicher an. Es war ihr egal, dass sie an der Schwelle zum Tod schwebte. Es war ihr egal – solange es nur Dante gut ging.
    „Komm, uns bleibt wenig Zeit“, wandte sich Sarafina jetzt an Maxine. „Ruf diesen Vampirjäger an, sag ihm, du hast noch einen Vampir aufgetrieben. Dass ich verletzt bin, kaum funktioniere und du mich gefesselt hast und für ihn festhältst. Sag ihm, er soll dich beim Haus treffen, in der Nähe der Klippen, wenn er mich will. Dann nimm deine Schwester und bring sie so schnell wie möglich dorthin.“
    Sie wendete sich an Lou. „Während sie das alles tut …“ Sie streckte ihre Arme mit aneinandergepressten Handgelenken vor. „Fessele mich und bringt mich zu den Klippen, wo wir auf den Vampirjäger warten.“
    „Lou, ich glaube nicht, dass du mit ihr gehen solltest. Nicht allein.“
    „Du hast Angst, ich bringe ihn um, was?“, fragte Sarafina. Sie verdrehte die Augen. „Sterbliche. Gut, wenn du mich schwach genug willst, dass ich keine Bedrohung darstelle, können wir auch das veranlassen.“ Sie zog einen Dolch aus ihrer Tasche. „Sorg nur dafür, dass ich nicht ohnmächtig werde und ganz ausblute.“ Sie hob einen Arm und legte die Klinge an ihr Handgelenk.
    Lou fasste nach ihrer Hand und hielt sie davon ab, sich selbst zu schneiden. „Nein.“ Er sah Maxine an. „Wir müssen ihr vertrauen, Max. Wir brauchen sie mit ihrer ganzen Kraft, sonst riskieren wir, den Kampf zu verlieren. Stiles arbeitet mit wenigstens drei anderen Männern zusammen, vielleicht mehr, und alle sind bewaffnet.“
    „Und im Kampf ausgebildet.“ Maxine hatte sie ja bereits erlebt. Zögernd wandte sie sich an Sarafina. „Kannst du meiner Schwester helfen? Dante sagt, er kann sie retten. Heißt das, du kannst es auch?“
    Die Frau betrachtete Morgan und leckte sich die Lippen. „Ehrlich gesagt, ich fürchte, sie ist schon zu weit verkommen, um die Verwandlung noch zu überleben. Dazu kommt, dass ich mehrere Stunden lang zu schwach zum Kämpfen wäre, sollte ich es versuchen, und bis dahin ist Dante wahrscheinlich tot.“ Sie wendete sich ab.
    „Aber es könnte gelingen.“
    „Es könnte. Aber ich werde es nicht tun.“
    „Und ich soll dir vertrauen?“, fragte Maxine.
    Lou nahm ihren Arm. „Sei vernünftig, Max. Wenn sie es versucht und versagt, verlieren wir sie beide. Und wenn sie es versucht, und es funktioniert, retten wir Morgan und verlieren Dante. Meinst du, das will Morgan?“
    Es gelang Morgan nicht, Nein zu sagen, stattdessen entwich ihr
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