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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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genommen werden. Und es gab nichts, was er dagegen tun konnte.
    „Sieh nach, ob er immer noch schläft“, befahl Stiles.
    Schritte näherten sich. Dante entspannte seine Miene und lag vollkommen still und entspannt da.
    „Immer noch k. o.“, rief der Mann.
    „Geh ganz sicher“, sagte Stiles.
    Einen Augenblick lang passierte nichts. Dante hörte, wie der Mann an einer Zigarette zog. Dann hörte das Ziehen auf, und Dante spürte Hitze an seinem Hals. Es wurde immer heißer, und dann drückte sich die Glut der Zigarette in seine Haut. Er biss seine Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien, als seine Haut verbrannte. Schmerz fuhr durch seinen ganzen Körper. Er reagierte nicht. Er konnte nicht, sie würden ihn sonst umbringen. Und verdammt, dann wäre es wirklich vorbei. Aber solange er noch einen einzigen Atemzug tat und solange sie immer noch lebte, gab es eine Chance. Eine kleine, aber echte. Sehr echt. Er musste überleben, entkommen und Morgan finden.
    Das heiße Brandeisen entfernte sich, aber das Brennen blieb und verkohlte seine Hautzellen. Dante roch sein eigenes verbranntes Fleisch.
    „Ich bin mir sicher“, bestätigte der Mann. „Der ist vollkommen weggetreten.“
    Morgan lag ganz still in ihrem Bett und beobachtete ihre Umgebung. Sie war zu schwach, um mehr zu tun. Selbst sprechen erschöpfte sie. Sie würde nicht mehr lange leben, das wusste sie mit bitterer Sicherheit. Und es war ihr egal. Dante. Nur er war noch wichtig. Wenn sie nicht bei ihm sein konnte, dann war der Tod eine viel wünschenswertere Perspektive als ein Leben ohne ihn. Doch es war unerträglich, ihn in den Händen dieser bösen Männer zu wissen. Sie konnte es nicht ertragen.
    Tränen rannen ihr Gesicht hinunter, während sie einfach dalag, unfähig, ihren Schmerz hinauszuschreien. Ihre Sehnsucht nach ihm war so tief und so schmerzlich, dass sie ihre Seele zu durchschneiden drohte. Es war unerträglich. Maxine hörte sie kaum, die immer noch neben ihr saß und ihr all die Gründe aufzählte, warum sie den Mann hatte hintergehen müssen, den Morgan liebte. Er hatte ihre beste Freundin erschossen. Er hatte Lou angegriffen. Er war ein Killer. Das waren ihre Worte. Viel weniger überzeugend, weniger bewegend als die Worte eines Wahnsinnigen auf den Seiten eines Tagebuchs.
    Dann öffnete sich die Tür, und Lou Malone kam herein. Sein Hals war verbunden. Er sah gut aus. Gesund. Rosig.
    „Lou!“ Maxine sprang von ihrem Sessel auf und warf sich ihm in die Arme. „Oh mein Gott, geht es dir gut? Ich kann nicht glauben, dass er dir das angetan hat – nachdem du versucht hast, ihm zu helfen! Ich kann nicht glauben …“ Sie ließ ihre Worte ins Leere laufen. „Wo sind David und Lydia?“, fragte sie.
    „Ich habe sie zurück ins Haus geschickt, damit sie sich ausruhen.“ Lou sah sie nicht an. Er schaute zu Morgan, die seinem Blick standhielt und betete, dass er das Flehen in ihren Augen lesen konnte. Sie öffnete die Lippen, versuchte zu sprechen. „Dante“, war das Flüstern, das ihnen entkam.
    „Ich dachte, er wäre mittlerweile hier.“ Lou nahm Maxine an den Schultern, hielt sie von sich entfernt und sah ihr ins Gesicht. „Hast du ihn gesehen?“
    „Wen gesehen? Dante?“
    Lou nickte. „Ich war mir so sicher, er würde zu Morgan gehen.“ Er schloss die Augen. „Ich hatte so eine Angst, dass du dich ihm in den Weg stellst. Er ist verdammt gefährlich, wenn es um sie geht. Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, was er nicht tun …“
    Maxine senkte ihren Kopf. „Er ist gekommen“, gab sie zu. „Ich wusste, er würde kommen. Stiles und seine Männer haben hier auf ihn gewartet.“
    Lou blinzelte ungläubig. Sein Blick schnellte zu Morgan, zu ihren Wangen, wo Tränen langsam hinabrannen, und dann zurück zu Maxine. „Haben die ihn umgebracht?“
    „Sie haben ihn mit einer Art Pfeil abgeschossen. Ich glaube nicht, dass ihn das umgebracht hat, aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Dann haben sie ihn mitgenommen.“
    „Wohin?“
    „Woher soll ich das wissen? Mensch, Lou, sei nicht so besorgt wegen dem Kerl. Er hat versucht, dich umzubringen.“
    „Nein.“ Lous Worte waren scharf wie ein Messer. „Hat er nicht.“
    „Was soll das heißen, hat er nicht? Er … er hat dich gebissen. Dir das Blut ausgesaugt.“
    „Und er hat dir gesagt, wo du mich findest. Sie haben mir einen Liter Blut gegeben. Einen Liter, Max. Der Arzt in der Notaufnahme hat gesagt, ich hätte es auch geschafft, wenn sie mich nicht aufgenommen
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