Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
„Kommt, ich rieche frisch gebackene Makronen!”
    Als sie die Konditorei betraten, strahlte die kleine Inhaberin und begrüßte sie freundlich. Die Spürnasen waren wie alle Kinder gute Kunden und aßen viel mehr als Erwachsene.
    „Bitte für jeden eine Tasse Schokolade und Makronen dazu”, bestellte Dicki, während sie sich an einen Tisch setzten.
    „Fünf Makronen?” fragte die Frau augenzwinkernd.
    „Das lohnt nicht. Bringen Sie für den Anfang erst einmal zehn.”
    „Eßt nur nicht zu viel”, warnte die freundliche Frau.
    „Sie sind ganz frisch.”
    „Wollen Sie uns etwa Ihre wundervollen Makronen vorenthalten? Bitte bringen Sie erst mal zehn.”
    Nun kam Herr Grimm herein. Er sah bekümmert aus und fragte Dicki, wie es ihm ginge.
    „Warum sorgen Sie sich plötzlich um meine Gesundheit?” erwiderte Dicki. „Sind Sie denn gesund? Zeigen Sie mal Ihre Zunge!”
    „Vielleicht tut es ihm leid, daß er dich gestern so mißhandelt hat”, sagte Betti und warf Herrn Grimm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „Sei still, Betti! Es war eine lustige Rauferei.” Dicki musterte Herrn Grimm verwundert. Es sah dem Polizisten gar nicht ähnlich, daß er sich sorgte, ob er Dicki wehgetan hätte. Er mußte etwas anderes auf dem Herzen haben. Aber was?
    Die kleine Frau brachte den Spürnasen Schokolade und Makronen. Herr Grimm stand mitten im Raum und sah sich verloren um, als wollte er etwas sagen und wüßte nicht, wie er anfangen sollte.
    „Möchten Sie Kakao und ein Rosinenbrötchen haben?” fragte ihn die Frau.
    „Nein, danke. Oder ja, bringen Sie mir etwas.” Herr Grimm setzte sich an den Tisch neben den Kindern und sah sorgenvoll vor sich hin.
    Die Unterhaltung der Kinder stockte. Auch Purzel schien heute keine Lust zu haben, mit Herrn Grimm anzubändeln. Dicki hatte ihn am Tisch festgebunden, und er rührte sich nicht.
    Nach einer Weile räusperte sich der Polizist laut. „Jetzt geht’s los”, flüsterte Rolf.
    „Sagt mal – habt ihr kürzlich etwas von Chefinspektor Jenks gehört?” stieß Herr Grimm hervor.
    Als Dicki die Frage verneinte, schien er sehr erleichtert zu sein. Er rückte seinen Stuhl näher zu den Kindern heran.
    „Hör mal, Dietrich, ich möchte gern etwas mit dir besprechen – in aller Freundschaft.”
    Dicki griff nach einer Makrone. „In aller Freundschaft? Sie wollen sich nicht auf mich stürzen und mich wie eine Wanze zerquetschen?”
    Herr Grimm schüttelte den Kopf. „Nein, es ist – nämlich – ich wollte nur sagen – –”
    „So sagen Sie doch endlich, was Sie wollen!” rief Dicki ungeduldig.
    Herr Grimm gab sich einen Ruck. „Wir waren doch damals zusammen in Herrn Fellows Haus, Dietrich. Du sagtest, du suchtest nach einem Kätzchen, weißt du noch?”
    „Ja.”
    „Wir hörten einen Hund knurren, ein Schwein grunzen und einen Mann stöhnen. Erinnerst du dich?”
    „Ja, der Mann jammerte nach seinem Tantchen. Ob sie schließlich gekommen ist und ihn getröstet hat? Ja, ich erinnere mich. Warum fragen Sie?”
    „Ich – ich habe einen Bericht darüber an den Chefinspektor geschickt.”
    „Na und?”
    „Der Chefinspektor glaubt kein Wort von der ganzen Geschichte. Heute morgen hat er mich angerufen und tüchtig angepfiffen. Da habe ich ihm erzählt, daß du dabeigewesen bist und alles bezeugen kannst. In dem Bericht hatte ich dich nämlich nicht erwähnt.”
    „Aha!” Jetzt verstand Dicki, warum Herr Grimm so bedrückt war und sich um ein gutes Einvernehmen mit ihm bemühte. „Sie wollen also, daß ich bestätige, was Sie geschrieben haben?”
    „Ja. Du hast die Stimmen doch auch gehört.”
    „Haben Sie in Ihrem Bericht auch nicht übertrieben? Tatsachen will ich gern bestätigen, aber keine Übertreibungen.”
    „Mag sein, daß ich etwas zu ausführlich geworden bin.” Herr Grimm trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tisch. „Nun, die Hauptsache ist, du bist dabeigewesen und kannst bezeugen, daß du die Stimmen ebenfalls gehört hast.”
    „Ja, das kann ich. Aber warum mußten Sie über diese lächerliche Geschichte gleich ein ganzes Märchen schreiben!” Dicki war sehr ärgerlich und begann sich nun auch unbehaglich zu fühlen. Was sollte er nur sagen, wenn der Chefinspektor eine Erklärung von ihm verlangte? Hoffentlich zog die Geschichte nicht noch weitere Kreise!
    „Vielen Dank, Dietrich!” sagte Herr Grimm erleichtert. „Wir haben einander oft bekämpft. Aber ich wußte, daß man sich auf dich verlassen kann, wenn es die Wahrheit zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher