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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla
Autoren: Enid Blyton
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Fingerabdruck mit den Abdrücken vergleichen.”
    „Jetzt haben wir ja alle die Briefe angefaßt und Abdrücke darauf hinterlassen”, wandte Dicki ein.
    Herr Grimm schnaubte verächtlich. „Fingerabdrücke! Wenn du anonyme Briefe abschickst, ziehst du dir bestimmt Handschuhe an. Also ich gehe jetzt. Aber nimm dich in acht. Kommt noch ein einziger derartiger Brief, dann geht es dir schlecht!”
    Er ging aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Purzel bellte ihm nach.
    „Sei still, Purzel!” sagte Dicki. „Hört mal, Spürnasen, was haltet ihr von der Sache? Ich werde nicht schlau daraus.”
    Rolf hob die Briefe auf und legte sie auf den Tisch. „Wollen wir den Fall nicht näher untersuchen? Herr Grimm hat ihn anscheinend aufgegeben.”
    „Klar, das machen wir!” rief Dicki. „Spürnasen, wir haben ein neues Geheimnis aufzuklären.”

Die Polizei handelt
    Ärgerlich radelte Herr Grimm nach Haus. Gegen Dietrich Kronstein konnte man einfach nicht ankommen. Er verstand es immer, sich auszureden, und wenn man noch so gute Beweise gegen ihn in der Hand hatte. Bestimmt hatte der Bengel die Briefe gebracht. Er hätte sich nicht wieder als Schlächterjunge verkleiden dürfen; dadurch hatte er sich verraten. Nun, das Geheimnis der anonymen Briefe war wenigstens aufgeklärt.
    Zu Hause angekommen, lehnte der Polizist sein Rad an den Zaun und ging in die Küche. Er fand Frau Mickel beim Aufwischen.
    „Da sind Sie ja”, begrüßte sie ihn. „Ich muß unbedingt eine neue Schrubberbürste haben. Diese hat fast keine Borsten mehr, und ich kann nicht …”
    „Frau Mickel”, fiel Herr Grimm ihr ins Wort, „ich habe mit dem Absender der Briefe gesprochen und ihn zu Tode erschreckt. Er hat alles gestanden. Aber ich will noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen und ihn nicht bestrafen. Es werden nun also keine anonymen Briefe mehr kommen.”
    „Da sind Sie leider im Irrtum.” Frau Mickel erhob sich ächzend von einer Wasserlache. „Gleich nachdem Sie fort waren, habe ich wieder einen Brief gefunden.”
    „Das ist doch nicht möglich!”
    „Aber ja! Und zwar an einer ganz komischen Stelle. Ich hätte ihn gar nicht gesehen, wenn der Milchmann ihn mir nicht gezeigt hätte.”
    „Der Milchmann? Wie kam denn der dazu?”
    „Der Brief steckte in der leeren Milchflasche, die ich vor die Hintertür gestellt hatte. Da staunen Sie, was?”
    Herr Grimm sank auf einen Küchenstuhl. „Wann wurde er gebracht? Vielleicht schon vor einiger Zeit, sagen wir mal, als der Schlächterjunge hier war?”
    „Nein. Ich hatte die Flasche erst vor kurzem ’rausgestellt, sauber ausgewaschen natürlich. Ich gebe niemals schmutzige Flaschen zurück wie andere Leute. Bald danach brachte der Milchmann Ihre Milch und hob die leere Flasche auf.”
    „Und da steckte der Brief drin?” fragte Herr Grimm ungläubig.
    „Ja. Der Milchmann gab ihn mir, und ich legte ihn auf Ihren Schreibtisch.”
    „Wann war das?”
    „Ungefähr vor ’ner Viertelstunde.”
    Herr Grimm stöhnte. Vor einer Viertelstunde war er mit den fünf Kindern zusammen gewesen. Keins von ihnen konnte den Brief in die Flasche gesteckt haben.
    „Sie sehen angegriffen aus, Herr Grimm”, sagte Frau Mickel. „Soll ich Ihnen eine Tasse Tee bringen? Das Wasser kocht gerade.”
    „Ja, eine Tasse Tee wäre nicht schlecht.” Herr Grimm ging mit schweren Schritten in sein Dienstzimmer und setzte sich an den Schreibtisch.
    Was sollte er nun machen? Dietrich Kronstein war nicht der Übeltäter. Jemand anders schlich hier herum und legte an die sonderbarsten Stellen anonyme Briefe. Und er – Herr Grimm – hatte die vier Briefe bei den Kindern gelassen. Sollte er sie wieder zurückholen? Der Polizist war froh, als Frau Mickel ihm eine Tasse dampfenden Tee brachte.
    „Ich habe vier Stück Zucker hineingetan und noch eins auf die Untertasse gelegt”, sagte sie. „Sie trinken ja gern süß. Wie ist es denn nun mit einer neuen Scheuerbürste, da wir gerade bei dem Thema sind?”
    „Wir sind durchaus nicht bei dem Thema”, wies Herr Grimm sie zurück. „Stellen Sie den Tee hier hin. Ich habe zu arbeiten. Bitte stören Sie mich nicht mehr vor dem Essen.”
    Gekränkt ging Frau Mickel aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Aber Herr Grimm rief sie noch einmal zurück.
    „Frau Mickel, noch einen Augenblick! Ich möchte Sie etwas fragen.”
    Frau Mickel kam wieder ins Zimmer. „Und das wäre?”
    „Dieser Schlächterjunge – wie sah er aus? Und brachte er das
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