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Geheimnis um eine Efeuvilla

Geheimnis um eine Efeuvilla

Titel: Geheimnis um eine Efeuvilla
Autoren: Enid Blyton
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Fleisch, das Sie bestellt hatten?”
    „Natürlich hat er es gebracht! Zwei magere Hammelkoteletts, so wie Sie sie gern haben. Gesehen habe ich ihn nicht, das sagte ich doch schon. Ich war gerade oben und machte Ihr Bett. Aber ich erkannte ihn an seinem Pfeifen und hörte ihn auch mit dem Jungen von nebenan sprechen. Warum fragen Sie denn so komisch?”
    „Ach, es hat nichts weiter zu sagen.” Herr Grimm war ganz niedergeschlagen. Einen Augenblick hatte er noch geglaubt, daß Dietrich Kronstein doch der Schlächterjunge gewesen sein könnte. Aber woher hätte er wissen sollen, daß Frau Mickel Hammelkoteletts bestellt hatte? Nein, Dietrich hatte nichts mit der Sache zu tun, das war klar.
    Sein Blick fiel auf den Brief, der auf dem Schreibtisch lag. Er sah genauso aus wie die übrigen Briefe, und die Adresse war wieder aufgeklebt. Was mochte er enthalten?
    Neugierig schnitt der Polizist den Brief auf. Dann fiel ihm ein, was Rolf über Fingerabdrücke gesagt hatte. Er holte seine Handschuhe und zog sie an. Da sie aus dickem Leder waren, fiel es ihm schwer, den Briefbogen aus dem Umschlag zu ziehen.
    Endlich entfaltete er ihn. Wieder hatte der Absender einzelne Wörter aus einer Zeitung ausgeschnitten und auf den Bogen geklebt. „Warum tun Sie Dummkopf nicht, was man Ihnen sagt?” las der Polizist. Sein Gesicht rötete sich vor Zorn. Wer wagte es, ihm so frech zu schreiben? Wenn er den Kerl nur fassen könnte!
    Herr Grimm vergaß ganz, seinen Tee zu trinken. Angestrengt dachte er darüber nach, was er tun sollte, konnte aber zu keinem Entschluß kommen. Zu dumm, daß er die Briefe bei Dietrich gelassen hatte! Jetzt konnte er seinem Chef den Fall nicht berichten. Sonst müßte er ja erwähnen, daß er bei Dietrich Kronstein gewesen war und ihm die Briefe gegeben hatte. Der Chef würde Dietrich anrufen und ihm den Fall übertragen. Der Bengel verstand es ja immer, sich in die Angelegenheiten der Polizei einzumischen.
    Lange Zeit saß Herr Grimm so an seinem Schreibtisch und überlegte hin und her. Wenn er wenigstens den Kerl erwischen könnte, der ihm die Briefe brachte! Dann würde er auch bald den Absender herausbekommen. Aber er konnte nicht den ganzen Tag zu Haus bleiben, um den Boten abzufangen. Schließlich hatte er noch anderes zu tun.
    Da fiel ihm plötzlich sein Neffe Ern ein, und sein Gesicht erhellte sich. Er könnte den Jungen beauftragen, das Haus zu bewachen, und ihm etwas Geld dafür geben.
    Herr Grimm stand auf und ging in die Küche. „Ich muß noch einmal fort”, sagte er zu Frau Mickel, die gerade Tee trank. „Geben Sie gut acht, ob womöglich wieder jemand einen Brief bringt.”
    „Und Ihre Hammelkoteletts?” fragte Frau Mickel. Aber Herr Grimm war schon draußen, bestieg sein Rad und fuhr schnell davon. Seufzend goß sich Frau Mickel noch eine Tasse Tee ein. Wenn er zur Essenszeit nicht zurück war, mußte sie die Koteletts eben allein essen.
    Unterdessen hatten sich die Spürnasen ausführlich über das neue Geheimnis unterhalten. Als sie noch dabei waren, kam Frau Kronstein nach Hause. Sie hatte erwartet, daß die Kinder die Bodenkammer schon ausgeräumt und alle Sachen in der Garage aufgebaut hätten, und war recht ärgerlich, daß sie so wenig getan hatten.
    „Ihr habt doch gesagt, ihr würdet fertig sein, wenn ich zurückkäme”, sagte sie unzufrieden. „Was habt ihr nur so lange gemacht?”
    Die Kinder erzählten ihr nicht von dem Besuch des Polizisten. Frau Kronstein sah es nicht gern, wenn Dicki sich mit geheimnisvollen Fällen beschäftigte, weil dann Herr Grimm immer zu ihr kam und sich über ihn beschwerte.
    „Tut mir leid, Mutter, daß wir noch nicht fertig sind”, sagte er. „Den Rest bringen wir am Nachmittag ’runter. Übrigens stehen schon eine Menge Sachen in der Garage.”
    „Nur gut! Ich muß mir ja jeden Gegenstand genau ansehen, ihn notfalls reparieren lassen und mit einem Preis versehen. Auch andere Familien wollen etwas zu dem Verkauf beisteuern. Ich werde dir die Adressen geben, dann kannst du die Sachen mit einem Schubkarren abholen.”
    „Soll ich etwa mit unserm alten Schubkarren durch die Straßen ziehen? Das kannst du mir unmöglich zumuten.”
    „Ich habe den Baumeister gebeten, dir seinen zu leihen. Es ist eigentlich ein Handwagen, kein Schubkarren. Rolf und Flipp können dir helfen. Es handelt sich schließlich um einen guten Zweck.”
    „Na schön, für einen guten Zweck will ich gern was tun.”
    „Wir werden nach Tisch wiederkommen und zuerst
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