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Geheimnis des italienische Grafen

Geheimnis des italienische Grafen

Titel: Geheimnis des italienische Grafen
Autoren: A McCabe
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und Lord Knowleton in den Salon geführt wurden, erschien die Nanny. Calliope übergab ihr das Baby. Erst nachdem es hinausgetragen worden war, wandte sie sich zu den Besuchern.
    „Was geschieht hier? Soviel ich weiß, sind Sie mit Signor de Lucca befreundet, Lady Riverton. Warum hat er meine Schwester entführt? In welche unlauteren Machenschaften sind Sie verwickelt?“
    „Bitte, meine liebe Lady Westwood, hören Sie uns zu“, sagte Lord Knowleton.
    Dann verstummte er und schaute Lady Riverton an, die langsam die Kapuze ihres Umhangs vom Kopf streifte. Wann immer Calliope ihr in Bath begegnet war, hatte sie ein heiteres Lächeln beobachtet, weltgewandtes Verhalten, mutwillige Koketterie. Ganz zu schweigen von den jungen, hübschen, unpassenden Begleitern.
    Aber jetzt hatte die Viscountess Seide, Juwelen und den gefiederten Turban mit einem schlichten Wollkleid und dem Umhang vertauscht, ihr Haar zu einem braunen Knoten mit grauen Strähnen hochgesteckt. Sie sah sehr ernst aus – und genauso alt, wie sie vermutlich war.
    „Nun, Lady Westwood“, begann sie langsam, „wir glauben, de Lucca hat Ihre Schwester in seine Gewalt gebracht, weil er den Conte di Fabrizzi zwingen will, an einem bewaffneten Aufstand in Neapel teilzunehmen. Oder vielleicht möchte er Rache üben, nachdem Marco seine Mitwirkung an so törichten, tollkühnen Aktionen abgelehnt hat.“
    „Was?“, rief Calliope. „Ein bewaffneter Aufstand?“ Offenbar war die Situation noch schlimmer, als sie es befürchtet hatte.
    „Meine Liebe, beruhigen Sie sich“, bat Lord Knowleton hastig. „Wir haben mehrere Leute beauftragt, nach Miss Chase zu suchen. Sicher wird sie bald gefunden.“
    „Unversehrt“, ergänzte Lady Riverton. „Es wäre nicht in de Luccas Interesse, sie zu verletzen. Wenn er das wagt, wird der Conte ihn zweifellos töten. Und dem Heer stünden zwei Soldaten weniger zur Verfügung.“
    „Was wissen Sie von alldem?“, fragte Calliope in scharfem Ton. „Meine Schwester Clio schrieb mir, was in Santa Lucia geschehen war. Warum sollte ich Ihnen glauben?“
    „Lady Riverton arbeitet für die Antiquities Society“, erläuterte Lord Knowleton mit sanfter Stimme. „Schon seit vielen Jahren hilft sie uns, verlorene Kunstgegenstände von hohem symbolischem Wert wiederzugewinnen.“
    „Meine letzte Mission galt einem hellenistischen Tempelsilber“, fügte die Viscountess hinzu. „Vielleicht hat Ihre Schwester Ihnen davon erzählt.“
    Calliope sank auf das nächstbeste Sofa. In ihrem Kopf drehte sich alles. Soldaten, Aufstände? Lady Riverton, eine Geheimagentin der Antiquities Society? Zu viele erstaunliche Neuigkeiten stürmten innerhalb kürzester Zeit auf sie ein. Und das ließ sich nur schwer verkraften.
    „Ja, davon habe ich gehört“, murmelte sie. „Aber vielleicht fangen Sie besser mit dem Anfang an.“
    Lady Riverton setzte sich zu ihr. „In Santa Lucia hasste ich es, Ihre Familie zu täuschen, Lady Westwood. Ihr Vater und Ihre Schwestern sorgten sich so sehr um das Silber, mit Recht. Doch die ortsansässigen tombaroli , diese verwerflichen Grabräuber – gar nicht zu reden von den englischen Sammlern –, gingen skrupellos vor. Hätten die Verbrecher geahnt, aus welchen Gründen ich die Kunstschätze zu kaufen versuchte, wäre alles vorbei gewesen.“
    „Nicht einmal Ihr Schwager, der Duke, wusste Bescheid über Lady Riverton, als sie in Sizilien ankam“, warf Lord Knowleton ein.
    „Mein verstorbener Gemahl arbeitete in Neapel für die Society“, erklärte Lady Riverton. „Ich wollte seine Tätigkeit fortsetzen. Dabei leistete mir die Tarnung als habgierige Sammlerin gute Dienste.“ Sie lachte freudlos. „Leider machte ich mich dadurch bei den alten Freunden des Viscounts unbeliebt.“
    Verlegen biss sich Calliope auf die Lippe und dachte, wie oft die Chase-Musen diese Frau verunglimpft hatten. „Und was hat das alles mit Thalia zu tun?“
    „Nicht nur ich möchte an das Silber herankommen. Auch der Conte di Fabrizzi und de Lucca sind da hinterher, aus ihren eigenen Interessen. Ebenso die Verbrecher in Santa Lucia und ihre neapolitanischen Komplizen. Deshalb fand ich es am sichersten, die Schätze hier in Bath zu verstecken, bis sie der Antiquities Society übergeben werden, die sie in ihre Obhut nehmen soll. Aber Marco war fest entschlossen, mich zu entlarven – und als Ihre Schwester ihn unterstützte, wurde es noch schlimmer! Wie ich sehe, sind die Geschichten vom unbeugsamen Kampfgeist der
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