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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust
Autoren: Maya Banks
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sah einen zweiten Mann, der im Durchgang stand und Ash so zornig taxierte, als wollte er ihm mit dem Blick die Haut abziehen. Ash schien nicht sonderlich besorgt darüber zu sein, dass der Kerl offensichtlich stinksauer war.
    Bethany war das schon.
    Es war der Mann, den sie zweimal dabei ertappt hatte, wie er sie beim Tischabräumen beobachtete. Seine Augen hatten eine flammend heiße Spur über ihre Haut gesengt, bis sie unter der Intensität seines Blicks erschaudert war. Während Ash lässiger und sorgloser wirkte, diese Aura von
Ich bin reich und weiß es
beziehungsweise
Ich tue nur das, worauf ich Lust habe
verströmte, war dieser Mann … Er war Ashs Gegenpol.
    Eindringlich
war nicht das richtige Wort. Es reichte nicht annähernd aus, um ihn zu beschreiben. Er sah aus wie das Paradebeispiel eines Alphawolfs, und mit denen kannte sie sich aus. Sie hatte reichlich Erfahrung mit Männern auf der Straße und von der Straße, und sie erkannte instinktiv, dass sie sich lieber mit dem Teufel einlassen als sich von diesem Kerl mit Blicken durchbohren lassen sollte.
    Dunkle Augen, dunkle Haare. Er hatte wirklich tolles Haar. Es war vergleichsweise lang und außer Rand und Band. Eine Locke fiel ihm in die Stirn, und Bethany malte sich aus, wie er sie ungeduldig zurückstrich, ohne sich darum zu kümmern, ob er seine Frisur noch mehr verstrubbelte. Sein Haar reichte ihm bis zum Hemdkragen und verlieh ihm eine ungebändigte, wilde Optik, die bestimmt viele Frauen dazu brachte, ihn zähmen zu wollen. Seine Haut war gebräunt, aber es war nicht diese künstliche Bräune, auf die viele der metrosexuellen hübschen Jungs standen. Ihm haftete etwas Raues an, obwohl er nicht weniger reich und hochglanzpoliert wirkte als Ash. Es war einfach nur eine andere Art der Politur.
    Während Ash seinen Wohlstand wie eine zweite Haut trug, als hätte er nie etwas anderes gekannt, schien dieser Mann ihn erst später im Leben erworben zu haben und sich damit noch immer nicht so wohlzufühlen wie sein Kumpel.
    Es war eine an den Haaren herbeigezogene Einschätzung, aber Bethany kam nicht dagegen an. Dieser zweite Mann verströmte etwas Gefährliches, er hatte etwas an sich, das ihre Aufmerksamkeit fesselte.
    »Jace«, sagte Ash gelassen. »Darf ich dir Bethany vorstellen?«
    Oh, Scheiße. Scheiße. Scheiße. Scheiße.
    Das war also der andere, der auf flotte Dreier stand? Ashs bester Freund? Der Typ war involviert in das unmoralische Angebot, das Ash ihr unterbreitet hatte?
    Jace presste die Lippen zusammen und kam näher. Bethany wich instinktiv zurück.
    »Du machst ihr Angst«, wies Ash ihn vorwurfsvoll zurecht.
    Zu Bethanys Verblüffung blieb Jace sofort stehen, warf Ash jedoch weiterhin tödliche Blicke zu. Gott sei Dank starrte er sie nicht auf diese Weise an.
    »Ich hatte dir verboten, das zu tun«, meinte Jace mit dunkler, zorniger Stimme.
    »Tja, und ich habe nicht gehorcht.«
    Bethany war nun vollends verwirrt. Dann drehte Jace sich zu ihr um, und in seinen Augen schimmerte ein Ausdruck, der ihr den Atem stocken ließ.
    Interesse.
    Es war nicht einfach nur der Blick, mit dem ein Mann eine Frau bedachte, mit der er schlafen wollte. Da war noch etwas anderes, nur konnte sie nicht den Finger darauflegen, was es war. Andererseits hatte er sie den ganzen Abend beobachtet. Sie wusste das, weil sie ihn ebenfalls gemustert hatte.
    »Es tut mir leid«, sagte Jace.
    »Springt bei der Sache auch noch ein Abendessen raus?«, platzte es aus ihr heraus.
    Sie schämte sich sofort, gleichzeitig wusste sie noch in dem Moment, in dem Jace sie anschaute, dass sie ihn nicht gehen lassen wollte. Nicht heute Nacht. Heute Nacht wollte sie in der Sonne baden, wo es warm war und keine schlimmen Dinge passierten. Sie wollte eine Nacht, um ihr Leben, Jack und alles zu vergessen, das mit beidem zusammenhing.
    Dieser Mann konnte ihr das geben. Da war sie sich absolut sicher. Und wenn sie ihn nur zusammen mit Ash haben konnte, würde sie das eben in Kauf nehmen.
    Bethany wollte dieses Hotel nicht verlassen, um sich wieder der Kälte und dem, was sie dort erwartete, zu stellen.
    »Wie bitte?«
    Jace sah sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. Er zog die Brauen zusammen, und sein Blick wurde noch durchdringender. Es fühlte sich an, als würde er ihr Innerstes nach außen kehren.
    Sie deutete auf Ash. »Er sagte, ihr zwei seid auf einen flotten Dreier aus. Ich möchte wissen, ob das Angebot ein Abendessen beinhaltet.«
    »Aber selbstverständlich.« Ash
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