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Geheime Lust

Geheime Lust

Titel: Geheime Lust
Autoren: Maya Banks
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wie zur Erklärung.
    Mia schaute verwirrt zu ihm hoch.
    Jace lachte amüsiert. »Das ist unser Motto. Gabes, Ashs und meins. Nur weil du die Spielregeln für Gabe geändert hast, bedeutet das nicht, dass sie jetzt auch für Ash und mich gelten.«
    Sie verdrehte die Augen. »Um Himmels willen. Bei dir klingt das, als wäre Gabe ein Waschlappen.«
    Jace hüstelte. »Wenn der Schuh passt …«
    Mia knuffte ihn in die Schulter. »Ich werde ihm stecken, dass du das gesagt hast!«
    Er lachte wieder. »Der Mann würde vermutlich sogar zugeben, dass er ein kompletter Waschlappen ist, wenn es um
dich
geht. Und ich finde das gar nicht schlimm. Ich will, dass er dich gut behandelt.«
    Sie wurden unterbrochen, als Ash zu ihnen trat und Mia geschmeidig in seine Arme zog.
    »Ich bin dran«, verkündete er. »Gabe wird nicht mehr lange warten, bevor er sie zurückfordert, darum werde ich mir meinen Tanz holen, solange seine Eltern ihn beschäftigt halten.«
    Jace lehnte sich vor und küsste Mia auf die Stirn. »Dies ist dein Abend, Schwesterherz. Ich möchte, dass du dich für immer daran erinnerst. Hab Spaß.«
    Ihr Lächeln strahlte durch den ganzen Saal. »Danke, Jace. Ich hab dich lieb.«
    Er berührte ihre Wange, dann trat er zurück, als Ash mit ihr davonwirbelte.
    Jace verzog sich in den hinteren Bereich, um das Partygeschehen zu beobachten. Es war ein kleines Fest, wie Gabe und Mia es sich gewünscht hatten, um ihre Liebe zu zelebrieren.
    Das klang kitschig, aber man musste die zwei nur ansehen, um zu wissen, dass sie bis über beide Ohren verliebt waren. Jace war sich noch immer nicht ganz sicher, was er davon halten sollte, dass sein enger Freund seine kleine Schwester an Land gezogen hatte. Da war nicht nur der Altersunterschied von vierzehn Jahren, Jace kannte auch Gabes sexuelle Neigungen zur Genüge.
    Es war ihm noch immer hochnotpeinlich, wenn er an die Szene dachte, in die er vor einigen Wochen geplatzt war, als er unangemeldet Gabes Apartment betreten hatte. Er hätte sich am liebsten die Augen mit Seife ausgewaschen, denn es gab Dinge, die ein Bruder im Zusammenhang mit seiner kleinen Schwester
niemals
sehen sollte.
    Er hatte noch immer Bedenken, ob Mia wirklich wusste, worauf sie sich da einließ. Aber wenn es um sie ging, war Gabe lammfromm. Herrgott, der Mann hatte sich vor halb New York City zum Affen gemacht, um sie zurückzuerobern, darum nahm Jace an, dass Mia in der Lage war, mit Gabes Vorlieben umzugehen.
    Er würde einfach nicht mehr daran denken.
    Seufzend ließ er den Blick über die Gäste und das festliche Ambiente wandern. Seit ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, hatte Mia einen großen Teil seines Lebens ausgemacht. Sie war mehr oder minder ein Unfall gewesen, aber er und seine Eltern hatten sie vom ersten Moment an vergöttert. Der Tod ihrer Eltern war ein dramatischer Einschnitt für sie beide gewesen.
    Jace hatte zu einer Zeit, als er noch das College besucht und nichts anderes als Bier, Mädchen und Spaß mit Gabe und Ash im Kopf gehabt hatte, die Verantwortung für die damals sechsjährige Mia übernehmen müssen. Gabe und Ash waren ihm dabei eine große Stütze gewesen, und vielleicht hatte Mia ihre Freundschaft in vielerlei Hinsicht gefestigt. Darum war es vermutlich nur angemessen, dass er sie jetzt, da sie erwachsen und selbstständig war, seinem besten Freund anvertraute.
    Es würde eine Umstellung für ihn bedeuten, nicht länger die alleinige Verantwortung für Mia zu tragen. Nicht, dass er plante, sich von ihr abzuwenden, aber die Situation war nun eine andere. Mia war in einer festen Beziehung und würde mit ihren Problemen nicht mehr zu ihm kommen. Er sollte Erleichterung empfinden, doch stattdessen wurde ihm das Herz schwer bei der Vorstellung, dass seine kleine Schwester ihn nicht mehr so sehr brauchte wie früher.
    Sein Blick blieb an einer jungen Frau haften, die Gläser und Teller von den Tischen räumte. Es war das zweite Mal, dass sie ihm an diesem Abend auffiel, obwohl sie sich nicht oft hatte blicken lassen, sondern nur gelegentlich in den Saal gekommen war, um abzuräumen. Sie war keine der Bedienungen. Jace hatte sie nicht mit Tabletts voller Horsd’œuvres oder Champagnerflöten herumgehen sehen. Sie trug eine schwarze Hose, eine weiße Bluse und eine Schürze.
    Er betrachtete sie einen langen Moment, bevor er realisierte, was seine Aufmerksamkeit fesselte: Sie wirkte vollkommen deplatziert. Allerdings wusste er nicht, woran das lag. Je länger er
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